Beiträge von Sternenfahrer im Thema „Muss man (Anti-)Wargames rechtfertigen?“

    Um die individuelle Komponente noch etwas zu unterstreichen, von mir die Anmerkung, daß ich bei PUERTO RICO die Kolonisten nie als Sklaven betrachtet habe, bevor ich nicht darüber beim Geek las, daß man es so sehen könnte. Warum sollen nicht auch einfach Arbeiter auf Plantagen arbeiten.
    Was ich damit sagen will - ich sehe sehr wohl, woher die Interpretation kommt, ich denke nur nicht, daß es so interpretiert werden MUSS.

    Zitat

    Original von Dirtbag
    (...) Und kam für mich zu dem Schluss: wenn ich es ablehne, diese gewaltverherrlichende Armee zu spielen, weil ich die Konsequenzen ihrer Handlungen für unmoralisch halte, dann müsste ich konsequenterweise auch alles andere in dieser Richtung ablehnen. (...).


    Hm, ohne jetzt Dein Ergebnis diskutieren zu wollen, so halte ich doch Deine Methodik für diskussionswürdig, und zwar in zwei Punkten:

    • Ist "konsequent sein" für ein menschliches Wesen überhaupt erstrebenswert, bzw. ein gültiges, ethisches Ziel?
      Persönlich stimme ich Dir da zu, aber das ist nicht a priori so. Tatsächlich bemühen sich nur sehr wenige Menschen darum, auch nur die geringste Konsequenz in ihren Handlungen an den Tag zu legen (Konsequenz meint, sich selbst ähnlich zu handeln).
    • Wenn ja, muß Konsequenz dann immer "totale" Konsequenz sein? Ich finde, nein.
      Ganz anderes Beispiel: Ich esse gerne Fleisch, bin aber nicht dafür, daß Tiere "unnötig" leiden (das muß man natürlich auch erst noch definieren). Deinem Maßstab folgend, könnte man, wenn man auf seine Ernährung achten will, eigentlich nur Veganer werden, und dann auch noch mit eigenem Anbau. Alles ändere wäre ja nicht konsequent.


    Nur als Gedankenspiel.

    Gangzda,

    ich finde es toll, daß Du diese Skrupel hast und trotzdem spielst - es wäre schade, wenn sie Dich vom spielen abhalten würden, und schlimm, wenn Du die Skrupel nicht hättest.

    Das ist auch mein eigenes Fazit: Bewußt damit auseinandersetzen, was das war, was da gespielt wird, da zu einem eigenen Urteil kommen, das dann aber auch zur Seite legen und das Spiel als Spiel sehen. So finde ich das in Ordnung. Da muß man auch nicht rechtfertigen.

    Im Gegensatz zu MONOPOLY versuche ich auch niemandem, zu CoSims zu überreden, finde aber nur dort oder in Wirtschaftsspielen den Grad an Komplexität, den ich für mich persönlich als optimal empfinde.