Beiträge von ravn im Thema „21. - 28. November 2011“

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    Original von Smuker
    Das Cwali Spiel ist ziemlich genial. Ich liebe es und es ist im Moment bei uns in den Spielgruppen der Top Absacker. Von dem Spiel gibt es aber auch nur 300 Exemplare und ob Cwali mehr produziert ist eher fraglich (wie er es auch in unserem Videointerview erwähnt). Ein Zuschauer meinte übrigens "Dreiste Copy von Fits (Reiner Knizia)". Da bin ich allerdings anderer Meinung. Natürlich wurde er davon inspiriert und erwähnte es auch in zwei Interviews bei uns, aber das Spielgefühl ist gänzlich anders. Bei Fits fallen die Gegenstände immer gleich, hier ist schon etwas mehr Geschick gefragt. Ähnlich ja - Gleich oder Copy NEIN.


    Es gibt ein PS3-Videospiel im PlayStation Store, bei dem nach Tetris-Manier diverser Müll von oben in eine Mülltonne fällt und man den so stapeln muss, dass der möglichst platzsparend untergebracht ist. Zudem können schwere Gegenstände die leichten zerquetschen, aber dieses Element war im Brettspiel so wohl nicht möglich. Ist schon so ein Jahr alt, ich erinnere mich auch nicht mehr an den Namen, aber eventuell hat sich der Cwali-Verlag für "Ab in die Tonne" davon inspirieren lassen?


    Cu / Ralf

    PS: Ersetze mein "nicht (so) ernst nehmen will" in Bezug auf das unknowns-Forum und das Hobby Spiele mit einfach mal "gelassener nehmen" und schon passt es wesentlich besser und alles umständlich formulierte ist in zwei Worten treffend ausgedrückt!

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    Original von Attila
    Also meine Frage ist damit jetzt nicht beantwortet. Ich denke mal du hast doch etwas anderes gemeint und dich mit "ich das Spielen und auch das Forum hier nicht ernst nehmen will" nur ein bissl blöd ausgedrückt.


    Mit "nicht (so) ernst nehmen will" wollte ich zusammenfassend ausdrücken, dass ich hier keine Texte mit journalistischen Anspruch ins Forum stelle, wobei ich jedes einzelne Wort auf seine zielgerichtete Bedeutung untersuche, mehrmals Texte umbaue und anschliessend in mehreren Versionen gegenlese, bevor ich die online stelle als Forenbeitrag. Sondern das hier auf der Ebene eines Plauder-Gespräches unter guten Bekannten sehe, damit es eben Freizeit bleibt und keine Arbeit wird. Genau deshalb will ich das hier nicht ernster nehmen, als es sein muss.


    Problematisch kann es dann nur werden, wenn jemand meint, Einzelmeinungen überbewerten zu müssen. Wenn mir z.B. die Outpost-Spielkarten subjektiv zu dünn vorkamen, obwohl die faktisch den Industriestandard darstellen, dann ist es eben so. Das heisst aber nicht, dass alle sich meiner Meinung anschliessen müssen und jetzt deshalb kein Outpost kaufen. So wichtig und damit überernst werden wir hier hoffentlich nicht gesehen. Hoffe ich zumindest!


    Genau so will ich meine Spielesessions auch nicht mit krampfhaft zugekniffenen Arschbacken angehen. Daraus weder eine Wissenschaft machen und meine Mitspieler und mich auch nicht totgrübeln, um ja den optimalsten der optimalen Züge zu finden, wenn ich alles doppel-dreifach überdenke, weil ich das Spielen "ernster" nehme, als dieser Freizeitbeschäftigung gut tut. Deshalb lese ich auch keine Strategie-Guide oder möchte auch nicht auf Detailebene darüber in der Theorie diskutieren.


    Spielen ist ein netter Zeitvertreib für mich und genau deshalb bin ich auch kein Turnierspieler oder im Verein mit seinen Zwängen und Verpflichtungen. Entspannt gemeinsam ne gute Zeit verbringen sind die Zauberworte dabei für mich. Deshalb nehme ich spielen nicht (so) ernst.


    Cu / Ralf

    Und damit die Frage nicht so im Raum stehen bleibt:


    Ich meine nach drei Partien Eclipse bisher nur an der Oberfläche der Möglichkeiten gekrazt zu haben. Ob ich mich da irre, wird sich in den kommenden Partien zeigen. Als Eurogame-Amitrash ist Hexfeld-Nachzieh-Glück vorhanden und damit ergeben sich entsprechende Möglichkeiten für Strategieansätze. Wobei ich unter Strategieansätze verstehe, dass ich nicht unbedingt immer das Offensichtliche mache, sondern auch mal ungewöhnliche Bauteile in Raumschiffen kombiniere und weniger offensichtliche kombinierte Bewegungen zu mache, um Mitspieler zu überraschen oder unter Druck zu setzen. Dazu kommt, dass ich bisher nur die Menschen gespielt hatte und ich mir von den Aliens noch weitere Möglichkeiten erhoffe.


    Aber in Details möchte ich persönlich das gerne lieber im Spiel erleben, einfach um mir den Entdecker-Spielspass der Möglichkeiten zu erhalten.


    Cu / Ralf

    Gerade weil ich das Spielen und auch das Forum hier nicht ernst nehmen will, halte ich nix von diesen theoretischen Pseudo-Diskussionen über Spielstrategien. Spielen ist für mich irgendwo zwischen Zeitvertreib und entspannter sozialer Erfahrung im Kreise von Leuten, die hoffentlich alle halbwegs auf einer Wellenlänge liegen, damit das gemeinsame Spiel allen eine gute Zeit bereiten kann. Das Forum hier ne nette Ergänzung, um die Spielesessions nochmal unter Gleichgesinnten Revue passieren zu lassen. Deshalb finde ich auch "Wortklaubereien"-Diskussionen blöd, weil ich meine Texte hier einfach so runtertippe und sich da etliches anders anhören kann als wie eigentlich gemeint. Rückfragen gerne gesehen, aber bitte nicht daran festbeissen.


    :blumen:

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    Original von Sternenfahrer
    ECLIPSE ist mindestens so komplex wie Schach... Wenn Ihr meint... :aufgeb:


    Hat hier nie jemand behauptet. Aber wenn Du anderen Deine Worte in den Mund legen willst, bitte.


    Du findest Eclipse offensichtlich und ich hingegen (noch) nicht. Du schreibst davon, dass Du A Few Acres of Snow nicht so offensichtlich findest, wenn ich mir im Gegenzug die Siegstrategie-gefunden-Spiel-ist-broken-Diskussion der Theoretiker auf BGG genauer anschauen würde, könnte ich Dir eventuell widersprechen.


    Aber warum? Niemand braucht niemanden hier zu bekehren oder von seiner Meinung zu überzeugen. Warum auch?


    Was spielt es für eine Rolle, wer Eclipse für anspruchsvoll hält und wer nicht? Hauptsache es macht demjenigen, der es spielt, auch Spass. Und wenn nicht, dann spielt man eben zukünftig etwas anderes oder in anderen Spielrunden, wo Eclipse eventuell Spass machen kann.


    -sic-

    Jede meiner bisher drei Eclipse Partien war anders. Ob das so in der 20+ Partie sein wird und ob es bei Eclipse dazu kommen wird, kann ich aktuell nicht sagen. Klar muss man immer Siegpunkte machen. Die Frage ist nur wie am effektivsten im direkten Vergleich zu den Mitspielern in der jeweiligen Spielsituation. Das ist für mich der Spielreiz dabei. Selbst Schach kann man darauf reduzieren, dass man den gegnerischen König matt setzt.


    Mit "unzählige Strategie-Ansätze ausprobieren" meinte ich, dass in den Technologien und wie man die in Raumschiffe kombiniert und wie man die vier Raumschifftypen nutzt und in seine Spielstrategie einbindet, eine für mich aktuell unüberschaubare Fülle von Möglichkeiten liegt. Die sind teils durch die Zufallsauswahl eingeschränkt in der Umsetzung, aber ich habe da etliche Ideen, die ich gerne in kommenden Partien umsetzen möchte. Etliche Bauteile habe ich da bisher nicht kombiniert gesehen und auch auf den ersten Blick ungewöhnliche Ideen können je nach Situation Erfolg versprechen.


    Und weil Eclipse ein so elegantes Regelwerk hat, kann man sich auch direkt auf seine Strategie-Ideen und Umsetzungen konzentrieren anstatt mit Regeldetails oder Sonderboni und Ausnahmen zu kämpfen, die man alle beachten muss.


    Das alles erlebe ich allerdings lieber im Spiel, anstatt das vorab theoretisch kaputt zu diskutieren. Können aber gerne andere machen. :)


    Cu / Ralf


    PS: In meinen geschätzt an die 20 Pantheon Partien war jede Partie anders. Teils lag das an den Mitspielern und wie die sich verhalten haben, teils an der Reihenfolge der Völker, teils an der Auswahl und Verteilung der Bonusplättchen und welche Götter mit welchen Vorteilen ins Spiel kamen und wann. Da habe ich immer wieder neue Spielsituationen gesehen, die es zu erkennen, beachten und nutzen gilt, um Pantheon erfolgreich zu spielen in seinem Spektrum von Möglichkeiten.

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    Original von Sternenfahrer
    Ich glaube, Du überschätzt das Spiel, auch wenn es von mir weiterhin eine 8 auf der BGG-Skala bekommt.


    Warum sollte ich Eclipse überschätzen, wenn es mir in den ersten drei Partien extrem viel Spielspass bereitet hat und ich aktuell nicht sehe, warum das in den Folgepartien nicht ebenso sein wird? Einfach erklärt, elegante Mechanismen, gelungene Mischung aus Eurogame und Amitrash, konfrontativ, kurze Downtime, variabler Spielaufbau, Zufalls-Technologie-Vorrat, Interaktion, überschaubare Spieldauer mit gutem Spannungsbogen. Das ist das, was für mich persönlich Eclipse zu meiner Referenz aktuell macht.


    Wobei man über Spielegeschmäcker eh nicht diskutieren kann. Mit welchem Ergebnis? Nur weil jemand ein Spiel für sich nicht so hoch einschätzt, wird es für einen selbst ja nicht schlechter - ausser man ist gezwungen, in der selben Spielrunde zu spielen.


    :)

    Am Sonntagnachmittag in entspannter Zweierrunde:


    Labyrinth: Diesmal wohl regeltechnisch alles richtig gespielt, aber ich kam als Jahidisten-Spieler nicht so recht ins Spiel rein, dann kamen noch blöde Kartenhände mit überwiegend für mich übel wirkenden US-Ereignissen in den ersten Runden dazu und extremes Würfelpech.


    Meine Jihadisten schrumpfen, mein Nachschub war nicht mehr erreichbar, immer mehr Länder konnte der US-Spieler auf "Good" pushen, was meine Ausgangslage noch verschlimmerte. Dann früh über US-Rohstoffe verloren - noch bevor der erste Kartenstapel aufgebraucht war. Ein eher frustrierendes Spielerlebnis, weil eine Kombi aus einem zu euphorischen Plan (schnell die Atomwaffen von Pakistan bekommen), taktische Spielfehler, Würfel- und Kartenpech ein Desaster wurde.


    Zumindest weiss ich jetzt, wie man als Jihadist nicht spielen sollte. Die Faszination bleibt, auch wenn mein Bauchgefühl dem Spiel gegenüber so langsam grummelig wird. Das nächste Mal dann mal als USA spielen und mal sehen, welcher Eindruck sich verfestigt.


    Eclipse: Funktioniert auch Bestens zu zweit, auch wenn zu zweit (sowie zu dritt!) keinerlei Diplomatie im Spiel ist und damit von Anfang an klar, dass der interstellare Krieg nur eine Frage der Zeit. Ein sehr asynchroner Anfang. Mein Mitspieler deckte Ältestenschiff nach Ältestenschiff auf, war davon fast umzingelt. Ich deckte keinerlei Gegnerschiff auf sondern nur arg durchschnittliche bis trostlose Planetensysteme ohne Bonus.


    In der Folge breitete ich mich stark aus, hatte damit Geldprobleme und war in meinen Aktionen eingeschränkt, erforschte und verbesserte im Hintergrund aber meine noch nicht vorhandene Flotte, bis ich über endlich das erste Ältestenschiff bei mir einen Gegner und guten angrenzenden Startpunkt bekam. Mein Mitspieler verlor den ersten Kampf gegen das Ältestenschiff, verbesserte daraufhin seine Flotte und putzte dann nach und nach die Ältestenschiffe vom Plan und besiedelte deren Planeten.


    So ab Runde 6 standen wir uns dann gegenüber nahe dem Zentrum. Jeder drohte ins Feindesland einzufallen, um dort seine ungeschüzten Planeten abzusichern. Ich entschied mich für einen Angriff aufs galaktische Zentrum, um dadurch mehr Ressourcen zu bekommen bei einem Sieg und den Zugang zu etlichen Feindes-Planetensystemen. Zeitgleich erfolgte ein Angriff auf eines meiner Planetensysteme, so dass ich improvisiert eine zusammengestückelte Abwehrflotte zusammenstellte dorthin. An diesem Punkt wurde das Spiel hochtaktisch, weil Zugreihenfolge und Aktion-Reaktion entscheidend waren, weil zunächst unklar war, was der Mitspieler machen wird.


    In Folge gewann ich eher überraschend beide Kämpfe. Allerdings konnte ich geschwächt nicht wirklich nachsetzen, da mein Mitspieler direkt wieder seine Flotte neu aufbaute und ich nur Raumschiffe hatte, die nicht effektiv genug in der Bewegung waren. So konzentrierte ich mich aufs Absichern meine Gebiete, was der entscheidende Spielfehler war und mir den Sieg kostete. Weil mit zu defensiver Spielweise macht man keine zusätzliche Punkte. Stattdessen hätte ich doch lieber eher einen schnellen Antrieb kaufen sollten und meine Neutronenbomben tief ins Gegnerland tragen, um da über Masse breitflächig so viel Unheil wie eben möglich anzurichten.


    Schönes Spiel, gerne wieder. Meine aktuelle Referenz. Gibt noch unzählige Strategie-Ansätze, die ich gerne ausprobieren möchte und die das Spiel dank modularen Spielplan, Alienrassen und Verbesserung der eigenen Raumschiffe auch ermöglicht.


    Cu / Ralf

    Beim Essen-Spieletreff bei AllGames gespielt:


    Forgotten Planet : In Vierrunde. Leider war die Erklärung etwas holprig und ungenau, so dass wir uns die Feinheiten erstmal selbst beibringen mussten. Allerdings waren die Spielhilfen sowie die Regel auf deutsch im Vergleich zur englischen Übersetzung aus dem Italienischen nicht einheitlich. Im Kern ist es ein taktisch-konfrontatives Aktionspunkte-Einsetz-Spiel, wobei man mit Robotern Gebiete erkundet, neue Basen baut, Minen legt und dort schürft, und und und. Hat einige gemeine Spielelemente, die man mögen muss. Lieb und nett ist woanders. Die Ausstattung vermittelt leider keinerlei SciFi-Stimmung sondern ist eher abstrakt bis grafiklos im Grau-Grau der Bodenplättchen. Trotzdem hat mich das Spiel gepackt, obwohl ich es wegen der drögen Ausstattung in Essen schon abgeschrieben hatte. Hatte AllGames dann leider nicht im Verkauf vorrätig - schade.


    Mundos Novus : In entspannter Zweierrunde funktioniert das Spielprinzip trotz meiner Vorab-Skepsis doch hervorragend. Grosses Spiel in kleiner Verpackung mit vielen, schönen, taktischen Möglichkeiten. Allerdings bleibt die Frage, ob man auch gewinnen kann, wenn man weniger Schiffe als der Mitspieler abbekommt, weil mehr Karten pro Runde bekommen bedeutet zeitgleich mehr Möglichkeiten im Spiel. Können die anderen Vorteilskarten wie Lager & Co da mithalten? Gerne wieder.


    Dann in privat-entspannter Dreierrunde:


    Eclipse : In meiner Zweitpartie konnte das Spiel auf meiner persönlichen Wertungsskala nochmals zulegen. Von "wirklich gut" auf "absolut genial" gestiegen und das nicht nur, weil ich gewinnen konnte. Einfaches und eingängliches Regelwerk und spätestens in der zweiten Partie spielt es sich erstaunlich flott. Zudem war diese zweite Partie total anders vom Ablauf wie meine Erstpartie - eben weil andere Forschungs-Plättchen ins Spiel kamen und die Hexfeld-Reihenfolge anders war, auch weil der Grenzverlauf erst bestimmte Taktiken möglich machten. Dabei haben wir erneut in reiner Menschen-Runde gespielt. Die ganzen Aliens mit ihren Sondereigenschaften warten noch darauf, spielerisch in ihren Möglichkeiten erkundet zu werden. Wird sicherlich noch öfters auf den Tisch kommen - besonders weil man es von 2 bis 6 Spieler mit unterschiedlicher Ausprägung spielen kann. Allerdings muss man konfrontative Ami-Trash-Spiele mögen, weil Zufall ist im Spiel und rein defensiv zu spielen zwar möglich, aber früher Angriff wird im Gegenzug belohnt. Ob man das kompensieren kann? Mal sehen!


    Cu / Ralf

    Am Donnerstagabend eine Runde Urban Sprawl von GMT in entspannter Zweierrunde:


    Eigentlich ein Eurogame von den Mechansimen. Man versucht,+ sich überkreuzende Mehrheiten auf ein Stadtraster zu sichern. Baut Gebäude, um Siegpunkt durch Nachbarschaftsboni abzugreifen. Baut teure Gebäude, oder lässt die nachträglich teuer werden, um die Wahlen um Polizeichef & Co zu gewinnen, die diverse Boni im Spielverlauf bieten. Baut Gebäude, um deren aufgedruckte Sonderfunktion zu nutzen, den Mitspielern akiv zu schaden und selbst Siegpunkte, Geld oder bessere Ausgangspositionen auf dem Stadtraster zu erlangen. Dazwischen gibt es heftige Ereignisse und zufällig werden bestimmte Stadtreihen gewertet für Geld oder Siegpunkte. Deshalb sollte man da überall mitmischen.


    Richtig viel langristig angelegt planen, das kann man auch zu zweit nicht. Man muss eben immer das möglichst Beste aus der gegebenen Situation machen, seinen Spielzug möglichst effektiv durchziehen und zusehen, dass man immer ausreichend Geld und Baugenehmigungen hat. Der Rest ergibt sich dann von selbst, teils durch das Spiel mit seinen Ereignissen, teils durch die Mitspieler-Aktionen, die man über sich ergehen lassen muss, in der Hoffnung, es denen noch doller im eigenen Zug zurückzahlen zu können.


    Nehmerqualitäten sind da schon angebracht, wenn man mal eben fast sein ganzes Geld verliert oder der Mitspieler scheinbar unaufholbar davonzieht in Sachen Siegpunkten. Allerdings kann man durch langfristig angelegtes Spiel ausreichend Grundlagen schaffen, um eben nicht so einfach überbaut zu werden oder zeitig vor den jeweiligen Wahlen eben noch mal eben ein teureres Gebäude bauen, um die Wahl für sich zu entscheiden. Etwas Spielpraxis hilft, um die Mechanismen in ihren Kombinationen zu überblicken und das gewisse Timing zu entwickeln. Aber jede Partie ist so anders, dass man eher lernt, den Spielplan mit seinem Stadtraster besser zu lesen, um brockelnde Mehrheiten zu erkennen und dann hoffentlich auch gegensteuern zu können.


    Nach vier Stunden Spielzeit lagen wir am Ende nur wenige Siegpunkte auseinander. Dabei sah es zwischenzeitlich so aus, dass der Abstand unaufholbar sei. Erst in der Endwertung aufgeholt und überholt. Der "Jederzeit-Überbauer" für den an Siegpunkten hinten liegenden Spieler ist schon heftig im letzten Spieldrittel, um störende Mitspieler-Gebäude einfach mal zu überbauen. Im Zweierspiel sind die "Urban Renewal"-Karten allerdings ab dann sinnlos, weil einer der zwei Spieler nicht überbaut werden kann und selbst diese Karten nicht braucht, weil er sowieso jederzeit überbauen darf. Da stockte ein wenig bei uns der Spielverlauf, weil die den Nachschub an preiswerten Baugenehmigungen zeitweise verstopften, bis dann doch jemand (der mit nur 6 statt 8 Aktionspunkten, der sowieso eher billigere Karten kaufen muss) die unliebsamen Karten einfach weggekauft hat.


    In Erstspielerrunde ist es von der Spielzeit deshalb fast egal, ob mit zwei oder drei Spielern gespielt. Lange dauert Urban Sprawl so oder so. Eben weil alle Karten mit ihren Kartentexten neu sind und man auch erstmal den Überblick für die Mehrheiten und Zusammenhänge auf dem Plan bekommen muss durch Spielpraxis. Da kann das Spiel in Phasen auch mal anstrengend werden, wenn es mir auch nie langatmig vorkam.


    Ene gewisse Lernphase muss man aber in Kauf nehmen wie bei Dominant Species. Mit etwas Übung spielt es sich dann einfacher, aber gewiss nicht leicht-locker, sondern eher herausfordernd konzentriert. Muss man mögen. Ich finde es gut für eine Spielrunde, die weiss, auf was sie sich mit GMT-Spielen im heftigen Euro-Gewand einlässt, die im Kern ihre konfrontative Wargame-Herkunft aber nicht verleugnen können. Gerne wieder!


    Cu / Ralf