Beiträge von PeHa im Thema „Regeln am Spieltisch“

    Moin,

    sehr interessant, wie viele unterschiedliche Meinungen es zu diesem Thema gibt. Ich habe auch schon mit Exemplaren gespielt, die durch parallen Konsum von Snacks schon früh eine mehrmalige Kontrolle erforderten, ob es sich z. B. um eine oder zwei aneinanderklebende Karten handelt. Ich kenne auch im Einzelfall die ständige Handyguckerei und die Endlosgrübler.

    Man muss sich halt irgendwie immer auf ein gemeinsames Niveau verständigen, wobei m. E. den Sorgfaltswünschen des Gastgebers/Spielebesitzers in besonderer Weise Rechnung zu tragen ist. Durch die Auswahl der Mitspieler, Verpflegungsmöglichkeiten und die Herrichtung der Spielstätte kann man seinen Gestaltungsspielraum dahingehend ausschöpfen.

    So gibt es bei uns beispielsweise die Kategorie GVT-Spiele, wobei GVT für Getränke-vom-Tisch steht, also für alles actionlastige mit Unfallpotential. Hauptmahlzeiten gibt es vor oder zwischen den Spielen. Bei den Snacks greife ich des Sommers gern auf Brotscheiben, Cocktail-Tomaten, Gewürzgurken, Oliven, Nüsse (nicht geölt und nicht gesalzen) zurück, die mittels Serviette und Gabeln/Löffel kein großes Verschmutzungspotential haben. Des Winters gibt es aber durchaus auch Lebkuchen, Marzipan oder ähnliches. Und entsprechende Getränke stehen üblicherweise auch auf dem Tisch. Hat sich mittlerweile über Jahrzehnte bewährt.

    Tatsächlich kann trotzdem mal ein Glas umfallen. Man schaut, was zu retten ist und ggf. wird der Schaden ersetzt. Habe dafür auch schon mal meine Haftpflichtversicherung in Anspruch genommen. M. E. gebietet es der Anstand, die Verantwortung dafür zu übernehmen, eine Tugend, die nach meiner Wahrnehmung in allen Lebensbereichen zunehmend auf dem Rückzug ist. Würde sich jemand verweigern, würde ich allein deshalb etwas Abwechslung in den Spielekreis bringen. :whistling:

    P. S. Einen krassen Fall möchte ich noch beitragen: Es ist unter engagierten Backgammonspielern üblich, mit individuell angefertigten Boards zu spielen, die deutlich überhalb des Anschaffungspreises eines üblichen Euros liegen. Entsprechend fiel mir die Kinnlade auf die Füße, als ein Spieler, der sich aufgrund seiner Transporteinschränkungen bei der Anreise mein Board geborgt hatte, ansetzte, parallel zum Spiel eine Pommes-Majo mit den Fingern zu essen. Da er sich auf Ansprache sofort einsichtig zeigte, unterstelle ich mal eine bloße Unaufmerksamkeit durch die Konzentration auf das Turniergeschehen und bin froh, dass es nicht zu einer Diskussion über Fettflecken auf dem maßgeschneiderten Naturfilz kam.