Beiträge von ravn im Thema „24.10.2011-30.10.2011“

    Am Sonntag in diversen entspannten Spielrunden:


    Kingdom Builder : So langsam weiss ich immer mehr, dass das erste Häuschen je nach erreichbaren Bonusplättchen und Zielvorgaben das restliche Spiel entscheiden kann, wenn die Landschaftskarten blöd kommen und man sich gespielt fühlt. Wer also Randbau-Plättchen abgreift, sollte nicht vorab am Rand schon gebaut haben und so. Somit für mich einer eher langweilige Partie. Da habe ich von Kingdom Builder schon interessantere Partien erlebt. Diese Schwankungen von Partie zu Partie zwischen teils taktischer Tiefe und "gespielt werden" könnte zum Problem für das Spiel werden.


    Walnut Grove : Unsere kleine Farm mit hungrigen Farmen und Knechten, die im Winter versorgt werden wollen. Dafür gilt es Rohstoffe zu ernten, mit denen man einkaufen geht. Vorausplanung ist zwingend notwendig, wenn man einzelne Runden nicht abschenken will. Flexibilität ebenso, weil Mitspieler Aktionen blockieren können. Da sollte dann nicht der ganze Plan in sich zusammenfallen. Schnell gespielt, langsamer Start, zog aber dann im Tempo an. Fast schon zu kurz und zu wenig.


    Tournay : Wir lernen eine Symbolsprache, um anschliessend ein Spiel spielen zu können. Enorme Einstiegshürde, die deshalb eine Erstpartie auch zäh werden lässt. Dazu kommen diverse Events, die mal eben dafür sorgen können, dass man eine Runde mal so gar nichts macht. Wenn man die Mechanismen dann erstmal verstanden hat, ein interessantes Spiel, in dem man einen eigenen Siegpunkte-Motor über eine 3x3 Kartenauslage baut. Die störenden Events und Mitspieler, die Aktionspöppel gegen Geld zum Eigennutz deaktivieren können, gefallen mir hingegen weniger.


    King of Tokyo : Lustig, ohne Tiefgang, schnell, chaotisch, klackende Würfel, toll. Gerne wieder!


    Trajan : Mein Spiele-Highlight des Tages, auch wenn ich eigenverschuldet in der letzten Runde sowas von untergegangen bin. Ein typischer Stefan Feld eben, bei dem man immer mehr machen will, als man kann. Man sammelt auf unterschiedlichste Weisen Siegpunkte in Konkurrenz mit den Mitspielern und muss diverse Pflichtabgaben zusammenbekommen. Sehr vielschichtig, so dass man zwangsläufig entweder diverse Bereiche ignorieren oder besser noch automatisieren sollte im Laufe der Partie. Muss man aber mögen - ich mag es!


    Cu / Ralf


    PS: An den Lachsalven der anderen Spielrunden beurteilt, kam Pictomania ebenfalls mehrmals gut an. Somit hat sich der Kauf schon gelohnt, auch wenn ich diesmal selbst nicht mitgespielt habe. Zudem die Chance verpasst, Poseidons Kingdom zu spielen.

    Am Freitagabend in entpannter Dreierrunde: Colonial: Europe's Empires Overseas


    Zusammen das Spiel erarbeitet, da uns der Autor auf der Messe trotz Termin versetzt hatte. Hat man die Regeln erstmal intus, spielt es sich erfreulich elegant, zügig und thematisch. Konfrontativ ist es auch, das muss man abkönnen und ein wenig Würfelglück ist ebenso dabei, wobei man das für sich minimieren kann. Schöner Aktionsmechanismus mit Karten, die Doppelfunktionen haben, aber eben nur eine davon pro Runde gewählt werden kann. Zudem muss man die Reihenfolge der ersten vier Aktionen pro Runde vorab festlegen. Da wird simultan geplant und dann zügig ausgeführt reihum. Zum Rundenabschluss noch die "letzte Chance" eine verbliebende Aktion zu spielen.


    Reine Spielzeit war so 2 1/2 Stunden nach Regelerklärung. Als modernes Aufbau-Wirtschaftskreislauf-Landnahmespiel mit konfrontatiber Interaktion und verknüpfte Entscheidungen für mich ein wirklicher Bringer. So gut, dass ich es direkt bei BraveNewWorld bestellt habe. Bin schon auf die Folgepartien gespannt. Allerdings sollten es vier Spieler mindestens, idealer wohl fünf sein, weil dann auch die ganze Welt mitspielt und auch mehr interaktive Aktionen möglich sind.


    Cu / Ralf


    PS: Bei BraveNewWorld kostet das Spiel nur 43,90 Euro - im Gegensatz zum 60 Euro Messepreis und in Anbetracht der Schweizer Herkunft aus Kleinstverlag ein Schnäppchen im Vergleich. Wenn der Spielspass stimmt, wären aber auch die 60 Euro gut angelegt gewesen.

    Am Dienstagabend der erste Nach-Essen-Zock in entspannter Vierer- dann Dreier-Runde:


    King of Tokyo : Entspanntes Würfelgekloppe mit doch einer Prise Taktik, wann man sich ins Zentrum nach Tokio wagen sollte und wann man da wieder schleunigst verschwinden sollte. Aber ganz ohne per Blitzen bezahlter Sonderkarten ist man wohl chancenlos, oder war es mein Würfelpech? Egal, Spass hat es trotzdem gemacht. Muss ich mir auch noch besorgen!


    Vanuatu : In Viererrunde gespielt, nachdem ich es bisher auf der Messe nur in Dreierrunde kennen und schätzen gelernt und deshalb auch gekauft habe. Zu viert war es dann aber leider ein eher destruktiv-nerviges gegenseitiges Geblocke der einzelnen Aktionen. Wir haben dann nach der Hälfte abgebrochen, weil das Spielgefühl so verschieden von der Messe war (wo es ein Mitspieler ebenfalls in Dreierrunde erlebt hatte).


    Haben wir eine Regelpassage übersehen und die Aktionen sind doch irgendwie skaliert zu viert? Wie viel Gedränge ist dann erst in 5er-Vollbesetzung? Oder muss man es dann grundverschieden anders spielen, dass es noch funktioniert und Spass macht? Bin da aktuell ein wenig ratlos und werde es erstmal nur weiter zu dritt nochmals probieren.


    La Isla Dorado : Ein 15 Euro Schnäppchen von einem Mitspieler in Essen gekauft. Typisch französisches Spiel mit viel Glück und Interaktion und einer gewissen Leichtigkeit. Hat Spass gemacht, gerade weil es kein Brainburner war. Gerne wieder - in erneut geeigneter Runde.


    Kingdom Builder : Zu viert mit diesmal ganz anderen Siegpunktkarten. So mussten wir möglichst viele Siedlungsgebiete bauen, dazu noch auf einem Hex-Quadrant möglichst die Mehrheit an Häuschen gebaut haben und dann gab es noch Punkte für die Verbindung von Städten mit Burgen oder untereinander.


    Zunächst der gewohnte Run auf die Sonderplättchen, wobei man da schon genau seine Startposition wählen sollte. Einmal um keine Vorlagen für die Mitspieler zu liefern und zudem selbst sich nicht auf übergrosse Gebiete festsetzen, die Zwangzüge nach sich ziehen. War eine spannende Partie, die zudem durchaus Denktiefe nötig hatte und keineswegs trivial war. Hat erneut Spass gemacht. Wer es ablehnt, soll eben was anderes spielen. Ist ja kein Zwang, gibt genug Auswahl.


    Helvetia : Zum Abschluss in Dreierrunde mit Startaufstellung. Ich bin weiter der Meinung und meine Mitspieler schlossen sich an, dass man in der Erstpartie das Geschlecht der Pöppel durchaus ignorieren könnte. Da hat man schon genug mit dem Warensystem an sich zu schaffen, als dass dieses Detail noch ein mehr an kontrollierbarer Herausforderung bringen würde.


    War ein knappes Rennen, auch wenn ich persönlich nur abgeschlagen den dritten Platz machen konnte. Meine Mitspieler setzten auf arg kurze Runden und bauten und vermehrten lieber wie die Weltmeister. Ich verzettelte mich ein wenig auf dem Markt und verpasste zudem eine Nachwuchsrunde zeitig zu initiieren. So konnte ich kein +4 Bonusplättchen abgreifen und auch die Siegpunktgebäude waren schneller weg als ich selbst zuschlagen konnte.


    Immer noch spannend, eben weil jede Partie bisher anders verlaufen ist und stark von der Grundausrichtung der Mitspieler abhängt, ob aufs Tempo gedrückt wird oder eher die Aktionen Zug für Zug verteilt werden. Braucht aber eine gute Ausleuchtung, weil die Landschaftsplättchen und die Rohstoff-Icons ein wenig dunkel geraten sind und im Halbdunkeln drohen, farblich zu versumpfen. Weiterhin eines meiner Pre-Messe-Highlights.


    Cu / Ralf