Beiträge von Tarewan im Thema „1830 Lookout Games: Verschobene Stanzbogen Einzelfall oder Auflagenproblem?“

    Zitat

    Original von Tyrfing
    Es ist nicht so, dass ich bei anderen Gesellschaften mal zu mehr als die obligatorischen 10% einsteige, weil ich dann ja wahrscheinlich eine alte Kamelle angedreht bekomme.
    Das einzige, was ich mir noch vorstellen kann ist in einer Stock Round auf mehrere Aktien hochzustocken um in derselben Stock Round alle wieder abzustoßen.
    Wenn ich zu diesem Zeitpunkt die Gesellschaft übernehme ist wenigstens noch Geld und eine Lok drin, da die nur in der Operation Round abgeschoben werden können.


    Ist das so, dass man im Kern immer seine eigenen Gesellschaften spielt?


    Um das, was Warbear ganz richtig ausführt, noch zu ergänzen bzw. auf deine Frage zu konkretisieren:


    1830 ist ein sehr offenes Spielsystem, das viele Strategien zulässt und aufgrund der beiden verschiedenen Möglichkeiten, das Spiel zu beenden, mal die eine, mal die andere Strategie belohnen kann.


    Will man möglichst viel Kontrolle über das Spiel und selbst agieren, dann konzentriert man sich auf eigene Gesellschaften. Das birgt natürlich Risiken.
    Aber ob man von den Gesellschaften anderer Spieler mehr als 10% hält, sollte man von verschiedenen Faktoren abhängig machen.


    Hat der Spieler keine Privatgesellschaft (oder nur eine sehr billige) und nur eine Gesellschaft, sind mehr als 10% eher weniger risikobehaftet.
    Von einem Spieler, der (in der Anfangsphase und im Mittelspiel) einer oder gar mehrere Privatgesellschaften hat, besitzt man besser nicht mehr als 10%. Sonst besteht die Gefahr, dass er die Gesellschaft ausblutet und abstößt.
    Von einem Spieler, der (im Mittelspiel) mehr als eine Gesellschaft führt und der nicht in allen diesen Gesellschaften sichere Züge hat, besitzt man besser auch nicht mehr als 10%.


    Außer natürlich, man sitzt in Spielreihenfolge vor einem solchen Spieler, dann kann man (normalerweise) noch rechtzeitig die Aktion abstoßen.


    Es ist aber nicht immer schlecht, eine Gesellschaft "abgetreten" zu bekommen. Eine Gesellschaft, die für deinen einen Spieler nur noch unter schweren Opfern zu retten ist, ist bei einem anderen Spieler u.U. gern gesehen.
    Und es gibt Situationen, in denen sogar eine marode Gesellschaft willkommen ist.
    In einem langen Spiel kann man auch mit einer "Keller-Gesellschaft" ganz gut fahren, hängt vom Restportfolio ab.
    In unseren Runden kann es auch durchaus dazu kommen, dass ein Spieler Schrottaktien aufstockt um dem Besitzer das Abgeben einer Gesellschaft in Finanznot zu ermöglichen. Meistens um einen gezielten Bankrott herbeizuführen. Bei uns wird selten durchgefahren (warum sollte ein Verlierer das Spiel zu Ende spielen, wenn er es durch Bankrott beenden kann - das mag sicher nicht jeder hier gerne hören bzw. so spielen). Bankrott ist übrigens nicht gleichzusetzen mit verlieren. Ich habe zwar bislang noch nie einen bankrotten Sieger erlebt (nur davon gehört), aber bankrott zu gehen und damit Zweiter zu werden, habe ich schon selbst geschafft.


    Ach ja, wir spielen nur 5er und 6er, wobei ich für 5 Spieler 1856 für das bessere Spiel halte, aber das schaffen wir an unserem regelmäßigen 1830-Abend unter der Woche einfach nicht (mehr), ein 1830 spielen wir (ohne PC und Pokerchips) in 2,5 - 4 Stunden, für 1856 brauchen wir länger.