Beiträge von [Tom] im Thema „Darf man mit Spielen spekulieren?“

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    Original von duchamp
    "Spekulanten" gibt es eher nicht, mein "Poseidon`s Kingdom"-Beispiel war auch eher überspitzt gemeint, um mein Gefühl auszudrücken, weniger, um ein reales Beispiel anzuführen. Bei dem Hype, den es in den 11 Tagen der Pre-Orders gab, könnte ich mir aber schon vorstellen, dass es ein paar Menschen gab, die sich sowas überlegt haben.


    Ich denke, gerade "Poseidon's Kingdom" ist eine "sichere" Spekulationsware - im Gegensatz zu einem COLONIAL oder TRAJAN ist dort die Wahrscheinlichkeit schon sehr gering, dass es nachproduziert wird. Und durch die aussergewöhnlichen Spielfiguren wird es auch immer wieder Spieler geben, die daran interessiert sind.


    Ich für meinen Teil bin eher froh über Spekulanten: So habe ich nämlich auch Jahre nach der Veröffentlichung die Gelegenheit ein lange vergriffenes Spiel zu ergattern. Ist es dann teurer? Ja. Brauche ich es unbedingt? Nein.
    Aber ich MÖCHTE es gerne haben - und wenn mein Verlangen den hohen Preis aufwiegt, na, dann zahle ich den halt...

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    Original von Herbert


    Auch Briefmarken sind nicht zum Zwecke des Sammelns erfunden worden. 8-)


    Lediglich - Achtung! - Sammelkarten sind z.B. nur zum Sammeln erfunden worden! :)


    Sankt Peter: Ich fänd' es gut, wenn der Verlag sich dann weigern würde - aber auf der anderen Seite, woher soll er das denn wissen? Ich lasse mir aus Essen auch COLONIAL und TRAJAN mitbringen. Tja, wenn da also jemand vor dem Stand steht und 3 Exemplare kauft - kauft er die also zum Spekulieren, für Freunde - oder stellt er gar Eines verschweisst ins Regal (zum Sammeln) und packt das Andere aus (zum Spielen)?


    Wie will man das denn unterscheiden? Gar Nicht!

    Im Grunde treffen zwei Sepkulanten(typen) aufeinander.


    Typ 1: Kauft in Erwartung einer Verknappung Spiele auf, denn durch die Verknappung würde es zu einer Wertsteigerung der gekauftn Spiele kommen, und somit könnte er mit Gewinn verkaufen.


    Typ 2: Kauf NICHT, in Erwartung eines Überflusses, damit die Preise für das Spiel fallen, und er nicht den ursprünglich vom Verlag kalkulierten Preis bezahlen muss, sondern (Achtung, mit triefender Ironie gesättigt) lässt den armen Verlag am ausgestreckten Arm verhungern, damit dieser dann, um seine Familie zu ernähren und seine Angestellten nicht entlassen zu müssen, die Spiele zu Dumping-Preisen gerade über den Produktionskosten verschleudern muss.


    Mei, was für ein Wohltäter ist da doch Spekulant Typ 1!


    Spaß beiseite: Der Spekulant, der einfach mal 3 Exemplare eines Spieles im Voraus bestellt und bezahlt, ist doch für den Verlag besser als derjenige, der erst Mal abwartet, wie das Spiel so ankommt, und sich DANN für einen Kauf entscheidet.
    Das meine ich wertfrei - beide Positionen haben ihre Berechtigung - dennoch hilft es einem Verlag mehr, wenn er schon vor der Veröffentlichung - oder sehr schnell nach der Veröffentlichung - seine Bestände verkauft hat.


    Ich finde nicht, dass man da den moralischen Zeigefinger erheben kann, und den Spekulanten schimpfen sollte - er ist damit ja auch ein Risiko eingegangen - und hat gleichzeitig dem Verlag geholfen...


    Jo, mag sein - aber da gibt es genug Spieler, die die Limited gerne hätten... :)

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    Original von Attila
    Ich sehe da nur Neid, nicht selbst auf die Idee gekommen zu sein, oder sie hatten selbst nicht den Mut das finanzielle Risiko einzugehen.


    Ein guter Punkt, mit dem Risiko. Siehe zum Beispiel LONDON.


    Als es auf den Markt kam, wurde es einem ja aus den Händen gerissen, wie warme Semmeln - selbst die Standard-Ausgabe war zeitweilig nicht mehr zu haben. Nun gibt es aber einen Reprint (schon geraume Zeit), was die Preise wieder fallen lässt.


    A Few Acres of Snow? Na, da hätte man auch investieren können - oder auch bei Key Market! Aber weiß man es vorher? Es gibt ja auch immer Spiele, bei denen ist das dann eben NICHT so - sei es durch angekündigte Reprints, oder weil der Markt eben doch "satt" ist...

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    Original von Machiavelli101
    Es ist ja überhaupt nichts einzuwenden, wenn man auf dem Flohmarkt oder in E-Auktionshäusern den einen oder anderen Schnäppchen macht, auch durch Verkauf. (Mir schon mit Battlelore und World in Flames passiert, Spiele haben mir aber auch nicht gefallen).


    Na, wenn ich also ein Spiel für 50 Euro sehe, das normalerweise (weil schon lange vergriffen) 100 Euro kostet - ist das dann etwa kein Schnäppchen?


    Ich finde es ist eine gewisse Doppelmoral, wenn man sich einerseits daran stört, das Spiele ÜBER Handelspreis verkauft werden (das sei gierig), andererseits es aber Ok findet, wenn Spiele UNTER Handelspreis gekauft werden.


    Da könnte ich ja gegenfragen: Ist denn nicht derjenige, der nur bereit ist, ein Spiel zum halben Handelspreis zu kaufen, genauso gierig wie derjenige, der sein Spiel nur zum doppelten Handelspreis verkaufen mag? Beide wollen mehr: Mehr Spiel für ihr Geld - oder mehr Geld für ihr Spiel.


    Diese Diskussion ist mMn müssig, denn wie schon gesagt: Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis.


    Und wir reden hier, bitteschön, von SPIELEN, von einem HOBBY (wie schon erwähnt wurde). Mir kann keiner von Euch erzählen, dass das Spiel XY für ihn (ode sie) ÜBERLEBENSNOTWENDIG sei. Wenn wir uns hier um den Trinkwassermarkt, oder Lebensmittelmarkt unterhalten würden, ja, dann lasse ich auch das moralische Argument zu. Aber keiner benötigt DAS Spiel zum Überleben, oder auch um das eigene Leben lebenswert zu machen. Es gibt noch HUNDERTES, ach, TAUSENDE anderer Spiele - guter Spiele! - die man auch Spielen könnte, und die garantiert nicht langweilig sind.


    Nee, hier geht es doch um den SAMMLER-Aspekt. Und sobald es um SAMMLUNGEN und HOBBIES geht, das wird doch immer spekuliert! Die Sammler sind doch glücklich, wenn sie die besonderen und seltenen Schätze ihr eigen nennen - und diese im Wert auch noch steigen. Nicht umsonst gibt es doch immer einen zweigeteilten Aufschrei im Geek, wenn ein Reprint angekündigt wird: Die Besitzer schreien, weil der Wert ihres Exemplars sinkt - die Nicht-Besitzer schreien, weil sie endlich auch eines dieser Spiele haben können...


    Als letztes noch ein Gedankenspiel:
    Angenommen das letzte STARCRAFT der Welt steht in einem kleinen Spielzeugladen in Hintertupfingen verstaubt im Regal; niemand will es - es ist schon auf 20 Euro heruntergesetzt. Jetzt kommt jemand in den Laden, sieht es, kauft es, weil er weiß, dass es bei Ebay 200 Euro bringt. Sprich: Es gibt dort Menschen, die sind bereit 200 Euro für dieses Spiel zu bezahlen, so sehr wollen sie das Spiel haben.


    Nun könnte besagter Käufer auch sagen: Nein, das ist moralisch nicht richtig. Ich lasse es hier stehen. Und so kommt dieses Spiel niemals in Umlauf und wird bis an das Ende aller Tage in Hintertupfingen verstauben...


    Auf der anderen Seite könnte er es auch einfach bei Ebay einstellen für 1 Euro Startgebot. Wenn es dann für 300 Euro über den Tisch geht, dann ist nicht er der gierige - sondern die Käufer, die das Spiel haben wollen, haben doch selbst ihren Preis bestimmt!

    Ganz klar: Angebot und Nachfrage.


    Oft genug "ärgere" ich mich, dass ich ein Spiel, welches ich vor 3 Jahren gekauft habe (und als -ungespielten- Fehlkauf erkannt habe) nur noch für die Hälfte des damals gezahlten Preises loswerde (wenn überhaupt), da es inzwischen in allen Läden verrammscht wird. Da freue ich mich dann auch über die seltenen Fälle, wenn ich ein Spiel zu einem höheren Preis verkaufen kann, als ich damals bezahlt habe! :)