Beiträge von Sternenfahrer im Thema „Darf man mit Spielen spekulieren?“

    Ich finde die Einstellung der Spieler, die gegen Spekulanten sind, ziemlich abgehoben und arrogant, wenn ich so darüber nachdenke.
    So, als seien Spieler "bessere" Menschen, denen man ein Spiel lieber verkauft als jemanden, der das Spiel vielleicht gar nicht behalten will. Ja Pfui, wie kann er nur....

    Ich finde die Diskussion eigentlich ganz amüsant, weil sie einen uralten Konflikt aufgreift (vgl. z.B. Marx, Karl: DAS KAPITAL):
    Manche Menschen empfinden es als zutiefst ungerecht, daß manche andere Menschen über mehr Kapital verfügen, als andere. D.h., ich kann mein Kapital nur dann vermehren (z.B. durch Spekulation), wenn ich sowieso schon mehr davon habe.


    Den Kauf von fünf Spielen auf einmal kritisieren ja nur diejenigen Spieler, denen das Kapital dafür (und vielleicht sogar für ein einziges Spiel) fehlt.
    Gäbe es unendlich viele Spiele (oder unendlich viel Kapital für alle), hätten wir die Diskussion ja nicht.


    Interessant in dem Zusammenhang finde ich, daß die meisten Spieler, die sehr viel Geld für ein Spiel bieten, meiner Meinung nach im Irrtum sind, da gerade in letzter Zeit doch sehr viele als vergriffen geltende "Schätze" neu aufgelegt werden (DIE MACHER, TITAN und DUNE sind nur drei Beispiele). Außerdem müßte man ohnehin grundsätzlich fragen, ob man für irgendein Spiel mehr Geld ausgeben sollte, als es einst gekostet hat.
    Fände ich eine spannendere Frage.


    Was die Kritiker der Spekulanten meiner Meinung nach zu oft übersehen ist die Tatsache, daß die Spekulanten ja nicht nur ein Risiko eingehen, sondern vor allem auch Sachkenntnis und Geschick beweisen, in dem sie Trends vorhersagen oder den zukünftigen Bedarf abschätzen. Warum sollte das nicht belohnt werden?


    Im Grunde müßte man doch ansonsten jedweden Händler an den Pranger stellen: Wieso verkauft z.B. Christoph in seinem Shop Spiele teurer, als er sie im Großhandel einkauft? Und gleich fünf Stück auf einmal? :box:

    Das alles funktioniert doch nur, solange sich die Käufer nicht informieren.


    Ich z.B. habe neulich ein STARCRAFT quasi für nix einem Kumpel überlassen, weil mir schleierhaft ist, was jemand mit so einer Gurke will... Will heißen, für jedes Spiel, daß zu Mondpreisen auf eBay verhökert wird, gibt es dasselbe Spiel auf irgendeinem Flohmarkt, wo's ein junger Erwachsener für 3,- Euro hergibt, dem gar nicht klar ist, was er da für einen "Schatz" hat.
    Die hohen Preise entstehen ja erst dadurch, daß es genügend Käufer gibt, die Spiel X JETZT JETZT JETZT haben wollen. Und ein paar Wochen später sehen sie's dann neu im Kaufhaus in der Ramschecke.


    DESCENT ist auch so ein Beispiel, das wird jetzt hochgepusht, weil alle "Angst" vor der 2nd Edition haben; stellt sich dann heraus, daß FFG mit der doch alles richtig gemacht hat, dann werden die 1st Ed. DESCENTs wieder für "3 zum Preis von 1" 'rausgehauen.
    Schweinezyklus! :)