Beiträge von LemuelG im Thema „13. - 19. 6. 2011“

    Über Pfingsten vier Tage Spielereise nach Bilstein. Immer wieder toll:


    Strasbourg
    - Ein interessantes Versteigerungsspiel, das ein gutes Maß an Vorausplanung erfordert. Wer beim Einteilen der Kartenstapel noch nicht weiß, welche Versteigerungen er tunlichst gewinnen sollte, um seinen strategischen Zielen näher zu kommen, wird hier keinen großen Erfolg haben. Profitiert definitiv von der Spielerfahrung.
    Safranito
    - Unsere zweite Partie machte aus irgendeinem Grund deutlich weniger Spaß als die erste. Ob es an der Runde lag oder am Spiel? Warten wir mal die dritte Partie ab.
    Pergamon
    - Hübsche Idee, gut funktionierender Mechanismus, gute graphische Umsetzung – aber dennoch wollte der Funke nicht überspringen. Verwirrend, aber wohl unvermeidlich, dass man beim Berechnen des Ausstellungswertes häufig versucht ist, die Jahrhundertzahl auf dem ganz rechts liegenden Plättchen (das ja ein nur halbes Fundstück zeigt, das nicht Teil der Ausstellung ist) mitzuzählen. Zudem bin ich noch nicht davon überzeugt, dass man den Startspielernachteil irgendwie kompensieren kann … es ist für die Mitspieler zu einfach, sich rechts vom Startspieler zu platzieren, damit sicherer Geld abzugreifen, und den Startspieler obendrein erneut mit der Startspielerbürde zu belegen. Hat man das einmal erlebt und ist nahezu ohne Geld aus der Mittelverteilung gegangen, scheint mir das kaum aufholbar.
    Geistesblitz 2x
    - Udo Bartsch und die Empfehlungsliste haben recht … eine genial einfache Spielidee, gerade auch für Erwachsene. Der Aufforderungscharakter und Wiederspielreiz ist tausend Mal höher als beim vom Spielprinzip verwandten Set. Mussten wir sofort nach Rückkehr kaufen.
    Quirkle
    - So recht hat sich mir nicht erschlossen, was dieses Spiel über Blockers! (siehe unten) auf die Nominierungsliste gehoben hat. Ja, das Holzmaterial sieht gut aus. Ansonsten ist das vom Spielreiz noch deutlich unter Einfach genial anzusiedeln, und der nicht banale Wertungsmechanismus könnte durchaus den einen oder anderen Nicht-ganz-so-oft-Spieler überfordern.
    Companeros (nur 1 Durchgang)
    - Ein Kartenspiel mit einer hübschen Idee, dass unter einem idiotischen aufgesetzten Thema und einer einfallslosen Grafik leidet.
    Tohuwabohu
    - Wenn andere Runden das spielten, ging mir der piepende Timer tierisch auf die Nerven. Beim eigenen Spiel allerdings höchst unterhaltsam. Die Aufgabenkarten sind allerdings sehr unterschiedlich schwierig, aber das mindert den Spielreiz nicht im Mindesten. Leider ließ die Spielregel diverse Detailfragen offen. Trotzdem ein tolles Geschicklichkeits-Geschwindigkeits-Spiel.
    PlateauX (6er-Feld)
    - Hatte irgendwo mal gelesen, dass das Spiel nicht recht funktioniert. Zu zweit war das für ein abstraktes Spiel aber eine ganz angenehme Erfahrung mit schönen taktischen Manövern und Zugzwang-Situationen. Mit mehr Spielern vermutlich weit weniger reizvoll.
    Don Quixote 2x
    - Immer noch ein hübscher schneller Füller, bei dem ich dieses Mal feststellen konnte, dass tatsächlich ein Erfahrungseffekt wirkt und das Spiel weit weniger zufällig ist, als ich einst dachte. (Dennoch ist der Zufall natürlich bedeutsam … mir fehlten in einer Partie etwa im ersten Durchgang etwa hinreichend viele Ritter, um die Schwelle zur Landesverteidigung erreichen zu können, und im zweiten Durchgang, als dann genügend Ritter auslagen, mangelte es an passenden Anlegeplätzen mit Kontakt zum Planrand; diese Punkte fehlten am Ende.)
    Uluru (Einsteigerversion und Expertenversion, mehrfach)
    - Ich war ja skeptisch, aber die aberwitzig kurze Zeit, die von der Sanduhr vorgegeben wird, macht dies zum deutlich besseren Spiel als Ubongo, weil auch im räumlichen Denken heterogene Spieler eine Chance haben. Das Spiel, das ich im Laufe der Tage am häufigsten erklärt habe, meist im Vorbeigehen … habe da schnell eine Routine entwickelt.
    Blockers 2x
    - So muss ein abstraktes Spiel ausschauen. Viel Interaktion, ein genial einfacher Mechanismus, toll. Allerdings haben wir nur mit 4 bzw. 5 Spielern gespielt. Mit weniger Spielern fehlt es vermutlich an Konkurrenz, da muss man über irgendeine Variante Abhilfe schaffen, evtl. zwei Farben spielen oder so. Haben will.
    Eselsbrücke
    - Hinterher hatte ich Kopfweh, war aber auch um die Erkenntnis reicher, dass mein Gedächtnis weit weniger schlecht ist als gedacht. Leider war eine Mitspielerin ein Totalausfall sowohl beim Erzählen als auch beim Erinnern, so dass in der kompletten 4er-Partie genau 1 (!!!) Stop-Plättchen verteilt wurde. Bevor ich es toll nenne, würde ich gern noch eine zweite Partie spielen. Aber großen Spaß hat es gemacht.
    Mieses Karma
    - Nette Idee, aber letztlich entscheiden die Mitspieler über den eigenen Spielerfolg, und nicht man selbst. Was will man tun, wenn die eigenen Karten nicht zum Verschenken passen oder nicht angenommen werden?
    Sun, Sea & Sand
    - Ich scheine verlernt zu haben, wie man dieses Spiel gut spielt. Aber Ziel war es ja auch, es unseren Mitspielern zu erklären. Ich saß in der Fünferrunde an letzter Position, und da das erste Touristenboot sehr mager besetzt war, sah ich mich der Wahl zwischen nur 1 Touristen nehmen einerseits und keinen Touristen nehmen und stattdessen Touristen reservieren andererseits gegenüber. Den daraus resultierenden Geldrückstand habe ich bis Spielende nicht egalisieren können. Gefühlt mit 3-4 Spielern besser. Trotzdem immer noch ein echt schönes Spiel, bei dem ich mich über die Empfehlungslisten-Anerkennung sehr freue.
    Take it or leave it
    - Würfel nehmen. Netter Absacker, nicht mehr, nicht weniger.
    Linq (2x)
    - Jeweils nach Mitternacht für 2,5 Stunden in 8er- bzw. 7er-Runde. Genial! Wäre ein sofortiger Kauf, wenn ich nicht fürchten würde, dass es bei weniger Mitspielern (die bei uns die Regel sind) deutlich weniger attraktiv ist. Allein die Verzwirbelungen, die ich anstellen musste, nachdem mein vor mir ein Wort sagender Partner viel zu deutlich geworden ist („Bulette“ umschrieben mit Fleischbällchen) und ich mit Berlin und Knast (für ihn im Sinne von Hunger, für alle anderen hoffentlich im Sinne von Moabit) schon alles aufbieten musste, um wenigstens nicht allzu offensichtlich auch über Nahrungsmittel zu reden …
    Jäger der Nacht
    - Werwolf für Arme. Bei mir war nur das Würfelglück entscheidend darüber, ob ich gewinne oder verliere. Und ich bin kein Freund von Spielen, bei denen Mitspieler ausscheiden können. Nix für mich. Unsere Mitspieler fanden es aber toll.
    Die hängenden Gärten
    - Der Kartenüberbaumechanismus ist echt gelungen und erinnert an Taluva. Demgegenüber ist das Zufallselement hinsichtlich der Bonusplättchen für meinen Geschmack zu groß. Vielleicht gibt es hier ja Varianten, die den Zufall reduzieren?!
    Mondo (1. Durchgang Basisspiel, 2. Durchgang mit grauem Zielplättchen, 3. Durchgang auch mit weißen Zielplättchen)
    - Kann man spielen, muss man aber nicht. Ich sehe (auch angesichts des beliebigen Themas) den Mehrwert gegenüber Galaxy Trucker nicht.
    Die Burgen von Burgund
    - Immer wieder ein Kracher. Fast bin ich versucht, beim DSP gegen 7 Wonders zu stimmen.
    Neue Welten
    - Man sucht aus seiner Kartenhand aus, welches Wort am besten in eine vorgegebene Textlücke passt. Kann dem vom Mechanismus ähnlichen Dixit nicht annähernd das Wasser reichen. Einmal reicht.
    Artus Expertenversion
    - Ein heftiger Brainburner angesichts der Schriftrollenkarten der Expertenversion, die massive Minuspuntke bescheren können. Mein räumliches Denken ist nicht gut genug, um an dem Kreisrück-Mechanismus Freude haben zu können. Der Drehscheibe fehlt da definitiv ein innovatives Gestaltungselement, um hier das Rechnen zu erleichtern.
    Stone Age
    - In Sachen Hungerstrategie muss ich mich wohl mal belesen, aber ohne Hungern ging das intuitiv für mich exzellent in unserer endlich mal möglichen Erstpartie.
    Arlecchino
    - Ganz hübsches abstraktes Schlagspiel, das mit zunehmender Spielerzahl natürlich zufällig wird. Muss man vermutlich nicht gespielt haben.
    Zack und Pack
    - Ubongo Light ist wie gewohnt ein schöner Filler.
    Pantheon mit Spielbox Besser Spielen Aufgewertete Opferkarten (Spielbox 3/2011)
    - In unserer ersten Partie habe ich mir einen Tauschmechanismus für die Opferkarten gewünscht. Die Besser-Spielen-Variante aus der aktuellen Spielbox liefert diesen und macht damit aus einem netten Spiel ein richtig tolles, obwohl der Tausch nur sehr selten genutzt wird. Aber nun fällt eine Strategie eben nicht mehr dem Zufall zum Opfer, sondern allenfalls den Mitspielern. Und so soll das sein. Nie wieder ohne!
    7 Wonders
    - Die Zweitauflage gefällt mir nicht. Die Münzen sind ok, aber die Symbole statt der wenigen Texte überzeugen mich nicht, und zum Zwecke der Sprachunabhängigkeit den Namen der Weltwunder gegen die bloße Ortsnennung einzutauschen, finde ich enttäuschend. Der Spielqualität kann das dennoch nichts anhaben.
    Automobile
    - Endlich einmal. Als jemand, der über Wettbewerb forscht, finde ich den Realitätsgrad der Simulation genial, das habe ich so noch in keinem Brettspiel gesehen. Ich überlege noch, wie man dazu mal eine Bachelorarbeit vergeben kann. Als Spiel dagegen ist es in der Entscheidung letztlich wohl zu zufällig für die Komplexität des Ganzen; schließlich kann in der Schlussphase schon ein Nachfragepunkt mehr oder weniger einen massiven Gewinnunterschied ausmachen.
    Die verbotene Insel (Anfängerversion)
    - Ja, tatsächlich Pandemie. Die Vereinfachungen sind überraschend elegant gelungen. Würde mich nicht wundern, wenn es meinen Favoriten Asara beim SdJ aussticht. Aber wer Pandemie besitzt, braucht es sicher nicht.
    Schwarz Rot Gelb
    - Nochmal ein kognitives Spiel, bei dem es für mich vor allem auf Konzentration ankommt. Scheint mir zu liegen, habe die Mitspieler in Grund und Boden gespielt.

    Zitat

    Original von Freakgeims


    Es hat ihm wohl das Hirn verzwirbelt ... (übrigens, sehr schöner Ausdruck, muss ich mir merken :) )


    An dem Tag [an dem ich zum ersten und bisher einzigen Mal Artus gespielt habe]. War das nicht offensichtlich?! :)

    Zitat

    Original von malzspiele


    Wenn Du herausgefunden hast, was an dem Spiel toll ist, lass es mich bitte wissen. Wir suchen auch noch... :)


    Ciao
    Stefan


    Hmm ... wir haben nur die Expertenvariante gespielt, und uns war es damit ein zu heftiger Hirnverzwirbler. Die Schriftrollenkarten, die damit ins Spiel kommen, drohen heftige Minuspunktvergaben an, die es mit allen Mitteln zu vermeiden gilt. Erst so sehe ich da tatsächlich ein erfüllendes Spiel. Aber wenn man nicht mal in der Lage ist, "im Uhrzeigersinn" von "gegen den Uhrzeigersinn" zu unterscheiden, so wie ich an dem Tag, dann sollte man es wohl lieber lassen ...