Beiträge von H8Man im Thema „Wie entsteht der Preis eines Spiels?“


    Ich denke das du da zum einen deutlich mehr Erfahrung haben wirst als ich und zum anderen muss das natürlich keine Selbstverständlichkeit sein. Mein "Wissen" habe ich daher das ich ein Jahr lang das komplette Internet nach solchen Informationen durchforstet habe und jeden Beitrag zu diesen Themen gelesen habe den ich finden konnte, nicht nur deutschlandweit. Sollte also jemand erfahrenes aus der Branche etwas anderes behaupten, ist seine Info wahrscheinlich vorzuziehen, schon allein wegen der Aktualität.


    Um zurück zur eigentlich Frage zu kommen, so habe ich das definitiv mehrfach gelesen, sodass ich davon ausgehe, das Neulinge eher die 5% bekommen, während ein Kramer vielleicht 7% bekommt. Ich meine auch von einem max. von 8% gelesen zu haben, was aber absolut nicht die Regel ist. Im Endeffekt ist es wohl eh eine Verhandlungs- und Überzeugungsfrage, wieviel da am Ende rauskommt.

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    Original von chobe
    Was mich dann als Unwissenden noch interessieren würde: Wenn nicht die Idee, was treibt denn dann z.B. die Kosten von Wargames so abartig in die Höhe?


    Ich meine, vom Spielmaterial her sind das doch die minimalistischsten Spiele überhaupt, keine Miniaturen, kein Holz, oft nichtmal Spielbretter mit Pappekern... wieso dann 60-90 EUR für 800 dünne Counter, ein Stück Papier und ein Regelwerk? Beteiligte Leute? Spieletester sind ja in so einer Kalkulation sicher nicht enthalten. *g*


    Ich hab mit Wargames nix am Hut, sodass ich keine gute Übersicht über die Ausstattungen solcher Spiele besitze, aber schätzungsweise eine sehr kleine Auflage und in unserem Fall, Importkosten. Nichts desto trotz ist es nicht günstig 800 Counter herzustellen! Vielleicht wollen die Jungs einfach mehr $ pro Spiel verdienen, who knows?


    /EDIT
    Da war Atti (ich bin mal so dreist, auch wenn wir uns noch nicht kennen 8-) ) dann wohl schneller. ;)

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    Original von Attila
    Keine Ahnung ob ich es so sehe wie H8Man. Ich sehe den "Stellenwert" eines Autors nicht herabgewürdt oder zu niedrig.


    Ob ein Autor genügend Geld verdient (Stundenlohn) sei mal dahingestellt, das ist ein völlig anderes Thema. Was ich mit meiner Aussage meinte war, das es einfach niemanden interessiert, wer welches Spiel gemacht hat. Die Leute kaufen was ihnen gefällt, egal von welchem Autor das Spiel ist.



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    Original von Sankt Peter
    Ich denke die meisten neuen Spiele werden von den Nerds gleich bei Erscheinen gekauft. Theoretisch könnte man als Verlag dann mehr Geld nehmen und später absenken.


    Im Grunde passiert das ja auch immer wieder, nur wird darauf nicht abgezielt. Es liegt schlicht an den Lagerkosten und den benötigten Platz für neue Spiele (also wieder Lagerkosten). Daher kommen dann auch die ganzen Schnäppchen --> Lager/Restverkauf


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    Original von Sankt Peter
    Ausserdem stehen Spiele aufgrund der fehlenden Vergleichbarkeit nicht im Wettbewerb zu anderen Spielen. Das ist bei Schraubenziehern anders.


    Das bezweifle ich mal ganz stark, nicht umsonst werden Spiele ständig vergleichen. Ebenso wird es in jedem Foren die Frage geben "welches Spiel soll ich mir kaufen, Dominion oder Thunderstone?". Selbst wenn man Spiele nicht direkt vergleichen kann (was meistens der Fall sein wird), so gefällt einem das eine Spiel besser als das andere und das wird durch den Vergleich entschieden.



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    Original von Sankt Peter
    Aber woher kommen bei vergleichbaren Produktionskosten nun die Unterschiede her(habe leider gerade kein Beispiel parat - vielleicht RFTG vs. 7 Wonders?).


    Ganz einfach, der eine will mehr Geld pro Spiel verdienen als der andere. Hier im Marktplatz oder im Handel wirst du auch OVP Spiele zu verschiedenen Preisen finden.

    So wie ich das sehe/verstehe, gibt es keinen Preiseinfluss durch die Idee. Die Idee entscheidet, ob ein Verlag das Spiel überhaupt aufnimmt, aber sicherlich ändert es nichts an dem Preis ansich. Die 5-6% für den Autor aussen vor, was man als Zahlung für die Idee ansehen könnte (oder eben einfach für den Aufwand, sprich Gehalt).


    Man kann argumentieren, das ein Spiel auch günstiger angeboten werden könnte und dies nicht passiert, weil man die Idee so toll findet und dafür Geld kassieren will, aber das ist doch ziemlich weit hergeholt. Im Grunde setzt jemand den Preis fest, weil er glaubt das er es dafür losbekommt. So oder so hat das aber nichts mit der Idee zu tun, welche "lediglich" entscheidet ob und vielleicht noch in welcher Auflage ein Spiel erscheint.



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    Ich glaube aber, dass man die Reputation eines guten Spieleautors mitbezahlt - dafür steigt dann auch der Absatz.


    Da bin ich mir nicht ganz sicher. Ausschließen will/kann ich es nicht, aber im Grunde glaube ich das dem nicht so ist, weil:


    a) der Stellenwert eines Autors noch immer viel zu gering ist für die meisten Leute
    b) der Autor 1-2% mehr an den Spielen verdient als ein Neuling


    Ein bekannter Autor bekommt seine Spiele schneller bei den Verlagen unter und verdient etwas mehr. Ich bezweifle das da noch mehr hintersteckt, was ein Blick auf die Preise der Spiele auch zeigt (Knizia/Kramer Spiele sind nicht teurer als andere).