Beiträge von Herbert im Thema „6. - 12. 6. 2011“

    Gestern ist es mir gelungen, zwei von den stehen-schon-so-lange-im-Regal-ohne-gespielt-zu-werden-Spielen zu spielen.


    Revolution: The Dutch Revolt 1568-1648 vom geschätzten Francis Tresham zu fünft.


    Die Erwartungshaltung war bei dem Autor natürlich groß, das Spiel konnte sie nur zum Teil erfüllen. In diesem Spiel wird nicht zivilisiert, in diesem Spiel wird kein Eisanbahnnetz erstellt, in diesem Spiel wird um Mehrheiten gerungen und gekämpft. Die Karte zeigt Holland, Belgien und einige angrenzende Gebiete (Köln, Trier, ...). In den Provinzen und den darinliegenden Städten und Orten wird um die Mehrheit gerungen. Wer die Mehrheit hat, dem gehört die Provinz / die Stadt / der Ort. Die werfen dann Geld, Siegpunnkte und neue Einflussmarker ab. Die Einflussmarker spielt man in die Provinzen, wird das Limit übertroffen entstehen Konflikte und es fliegen so viele wieder raus, bis das Limit erreicht ist. Parallel wird in Regionen (zu einer Region gehören meist 3-4 Provinzen) um die militärische Hoheit gerungen. Hat man die militätische Hoheit in einer Region, kann man die Mehrheiten in den Provinzen beeinflussen. Und zu guter letzt kann man noch über die Religion (Katholiken gegen Reformer) an Einfluss gewinnen. Das ganze Gerangel geht 5 1/2 Runden lang und dann wird die Schlussabrechnung gemacht. Interessant fand ich, dass die Siegpunkte zwar nach jeder Runde ermittelt werden (davon wird Zugreihenfolge abgeleitet), für den Gesamtsieg zählt aber nur die 6. und letzte Wertung.


    Leider haben wir am Anfang einiges falsch gespielt. Vielleicht lag es auch daran, dass der Funke insgesamt nicht so überspringen konnte. Die Mechanismen greifen zwar ineinander, aber nicht unbedingt so wie erwartet. Es dauert eine Zeit, bis man begriffen hat, wie man ein Gebiet angreifen bzw. es gegen Angriffe schützen kann. Momentan bei mir irgendwo zwischen 7 und 7,5 auf der BGG Spielbox Wertungsskala, ich will ihm aber gerne noch mal eine Chance geben. Gewonnen hat übrigens der Reformer.


    Struggle of Empires vom ebenfalls geschätzten Martin Wallace zu sechst.


    Auch hier war die Erwartungshaltung hoch, wird es doch allgemein als eines der besseren von Herrn Wallace gehandelt. Thematisch geht es auch hier um Mehrheiten, alleerdings wird nicht gerangelt sondern gekämpft. Die Ausgangslage ist zufälllig, das Bewegungs- und Kampfsystem recht einfach. Tausende von Sonderplättchen machen es dem Anfänger aber erst mal schwer (und dem Erfahrenen wohl Interessant). Das Innovative hier (und das Innovative macht ja die Wallace-Spiele aus) ist die Tatsache, dass man in jeder der 3 Spielphlasen (hier Kriege genannt) mit anderen Verbündeten zusammenspielt. Diese darf man nicht angreifen, dafür darf man sich gegenseitig Helfen (die Bereitschaft dazu ist aber je nach Mitspieler nicht unbedingt sehr ausgeprägt). Nach jeder der Runde werden die Siegpunkte gezählt und wer am Ende die meisten hat, hat gewonnen. Auch recht innovativ finde ich den Mechanismus, mit dem man an Geld kommt. Man kann zu jeder Zeit des Spieles Geld nehmen, dann wächst aber die Unruhe im Volk. Und wer am Ende die meiste Unruhe hatte, der kriegt ordentlich Siegpunkte abgeuzogen. Und wer es zu sehr übertreibt, der fliegt sogar ganz aus der Wertung.


    Das Spiel landet bei mir so zwischen 7,5 und 8 auf der BGG-Spielbox Wertungsskala. es gibt in meinen Augen bessere von Martin Wallace. Zu den besseren gehört in meinen Augen auch Rise of Empires, welches ja einige Elemente aus Struggle of Empires enthält und noch einige optimierungselemente dazunimmt. Gewonnen hat hier übrigens der Österreicher (was aber bei dem Spiel eigentlich ziemlich Banane ist, da die Startverteilung wie gesagt zufällig und damit die Ausgangslage nicht an der Partei festzumachen ist).


    Die Spieldauer für beide Partien betrug in Summe ca. 11 Stunden und hat sich wohl ziemlich gleichmäßig auf die beiden Partien verteilt, wobei wir in Revolution alle Anfänger mit Regelkenntnis und bei Struggle of Empires zum 'Teil Anfänger mit geringer Regelkenntnis waren.