Bei Six Feet Under liegt der Reiz an sich recht offensichtlich auf der Hand:
die Serie beschäftigt sich mit einem absoluten Tabu-Thema - mit all seinen Facetten. Wer spricht schon gerne über den Tod? Wer setzt sich wirklich ernsthaft damit auseinander? Im Alltag, und auch sonst? Ich behaupte selten bis nie (bestimmte Berufsgruppen einmal ausgeklammert). Welche Serien/Filme etc. schaffen dies in dieser Tiefe und mit dieser enormen Bandbreite? Meines Erachtens keine Einzige.
Für mich schafft die Serie diese schwierige Gratwanderung zwischen leichtfüssiger, schwarzhumoriger Unterhaltung und tiefgründigem Anspruch mit Bravour, und Sie streift mal so nebenei noch die gesamte Bandbreite menschlicher Emotionen und (Tabu-)Themen unsere heutigen Gesellschaft: Homosexualität, Homophobie, Rassismus, Drogen, Sex im hohen Alter...
Häufig sind die in der Serie dargestellten Tragöden nur schwer zu ertragen - und damit oftmals näher dran am echten Leben als einem lieb ist, und als viele andere Serien/Filme es sind oder jemals waren. Das macht die wahre Grösse dieser Serie aus, dass sie nichts beschönigt oder verteufelt, sondern behutsam und einfühlsam die spannenden und kritischen Themen unseres irdischen Daseins aufgreift, und, zumindest oftmals im Ansatz, begreifbar oder auch für sich selbst besser verabeitbar macht.
Die Abschlussfolge von Six Feet Under ist zum Heulen "schön", und brennt sich auf ewig ins Gedächtnis.