Beiträge von ravn im Thema „23.05 - 29.05.2011“

    Am Sonntag in entspannter Dreierrunde, die dann zur Zweierrunde schrumpfte:


    Mansions of Madness : Ami-Trash, einfache Regeln, viel atmosphärische Texte auf englisch, einer leitet durch das Abenteuer und spielt gegen die Erforscher, szenarienbasiert, typisch massig FFG-Spielmaterial. Wirkte auf mich wie eine gelungene Mischung als Arkham Horror Light mit einer Prise Betrayal at House on the Hill und Ubongo.


    Im Grunde erforscht man ein Haus oder eine vorgegebene Gegend, je nach Szenario, das der Spielleiter vorab (relativ zeitintensiv) aufgebaut hat nach Anleitung und Zufallsfaktoren. Zwei Bewegungen und eine Aktion reihum und der Spielleiter sammelt dabei Aktionspunkte und Aktionskarten, die er in seinem Zug dann den Erforschern in den Weg wirft, um Zeit zu gewinnen und den Fortschritt der Erforscher zu behindern. Ab und zu gibt es Türrätsel nach einfacher Ubongo-Manier, die auf Charakterwerte basieren.


    Hat Spass gemacht, Folgepartien werden sicher noch flüssiger laufen, wenn erstmal der Ablauf allgemein klar ist. Das Spiel lebt von seiner Atmosphäre, denn die einzelnen Spielmechanismen tragen das Spiel nicht, wenn man die als Optimierspielchen missversteht. Damit steht und fällt das Spiel mit der Begeisterungsfähigkeit der Mitspieler, in ihrer Rolle aufzugehen und gemeinsam mit dem Spielleiter eine für alle spannende, teils durchs Spiel, teils durch den Spielleiter geführte, Geschichte zu erzählen. Lovecraft-Rollenspieler könnten sich unterfordert fühlen oder einfach entspannt durchs Spiel schreiten, sofern man sich nicht an den engen Grenzen stört, die das Spiel vorgibt.


    Pantheon : Unsere Dreierpartie dauerte wenig mehr als eine Stunde. Flott gespielt, ohne sich zu hetzen, aber auch ohne Leerlaufphasen. War ein spannender Wettstreit um Siegpunkte, wobei das Führungsfeld hin- und herschwankte. Perfekter Spannungsbogen, den man selbst in der Hand hat und gezielt aufs Tempo drücken kann, wenn die Mitspieler meinen, sich zu viel Aktionen Zeit gönnen zu können. Dadurch sehr interaktiv. Bisher meine zweite Partie, bisher immer zu dritt gespielt und ich bin immer noch begeistert von dem Spiel in seiner Einfachheit und Vielschichtigkeit. Wer es nicht mag, ist selbst schuld.


    Fragile : In Zweierrunde. Zunächst falsch gespielt beim Weitergeben von Kisten, obwohl es mit dieser "Hausregel" auch Spass gemacht hat, nur damit Kettenzüge zu einfach wurden. Regelgerecht gespielt musste man dann schon um jede Kiste kämpfen. Schönes Taktik-Knobel-Optimier-Spiel auf einer abstrakten Ebene in handwerklich perfekter Verpackung durch das Spielmaterial. Im Prinzip könnte man stundenlang über optimale Zugfolgen grübeln, so dass man sich da schon selbst beschränken muss, wenn keine Schachuhr (DGT Cube, wo bist Du, wenn man Dich mal wirklich gebraucht hätte?) greifbar ist.


    Realistisch gesehen ist das Spielmaterial hoffnungslos aufgebläht. Im Prinzip würde das Spiel auch mit MäDn-Pöppel funktionieren und Standard-Holzquadrate auf einem kleinen Pappraster. Durch das LudoArt-Spielmaterial wirkt es eben schöner und funktioneller. Würde ich gerne mal in Mehrpersonen-Runde antesten wollen, ist aber kein Spiel, was ich zwingend selbst besitzen muss - dafür käme es wohl zu selten auf den Tisch, weil es eben gleichstarke Mitspieler braucht als lupenreines Denkspiel. Aus dem Bauch heraus gespielt, hat es zwar auch Spass gemacht, aber wer x Halbzüge vorausplanen kann und will, der wird wohl immer gewinnen. Das typische "Schach-Problem" eben.


    Fazit: Drei Spiele gespielt, zwei Neuheiten für mich, alle drei Spielen haben Spass gemacht, auch wenn ich keines davon gewonnen habe. Aber egal, der reine Spielsieg ist eh zweitrangig, wenn der Spielablauf Spass macht.