Beiträge von ravn im Thema „14.02. - 20.02.2011“

    Nabend,


    am Wochenende gespielt:


    Earth Reborn : Endlich konnte ich das Tabletop-Brettspiel erstmalig auf den Tisch bringen, nachdem ich es schon seit Weihnachten habe. Ich hatte mir vorab die Regeln bis Szenario 3 inklusive Nahkampf, Unterbrechungs-Duelle, Sichtlinie und Schusswaffen durchgelesen und auch schon mal ein wenig solo ein paar Runden gespielt. Im Spiel zu zweit haben wir uns dann von Szenario zu Szenario das Spiel erarbeitet, teils Details nachgeschlagen und dann einfach in der Praxis umgesetzt. Schaut man sich die Regelübersichten bei BGG an, so sind das nur wenige Absätze, die aber faszinierende Möglichkeiten in den Kombinationen bieten.


    Während Szenario 1 eher nur als eine Einführung in Bewegung und Nahkampf scheint, ist doch wesentlich mehr möglich, wenn man es dann erstmal spielt und nicht weiss, was der Mitspieler im nächsten Schritt vorhat und einen dann überrascht, weil es ganz anders kommt, als man erwartet hat. Möchte hier nicht zu sehr ins Detail gehen, weil es anderen den Spielspass nehmen könnte, wenn ich hier Lösungswege und Risiken dabei niederschreibe.


    Im Szenario 2 mit Sichtlinien und den Duellen, mit denen man Aktionen des Mitspielers unterbrechen kann, um selbst darauf reagieren zu können, wird das Spiel extrem taktisch. Fast schon eine Art Dungeon Twister. Eine falsch eingeschätzte Situation kann eine wahre Kettenreaktion an Ereignissen auslösen, an deren Ende die eigene Niederlage stehen kann. Schnell wird aber klar, dass hier noch was fehlt, weil Engstellen mit Figuren blockieren, um mit anderen Figuren dann Nahkämpfe zu erzwingen, könnte auf Dauer eindimensional werden.


    Zum Glück ist Szenario 2 nur ein Zwischenschritt auf dem Weg Richtung Szenario 3 mit Schusswaffen und damit Fernkampf. Gewichtsbeschränkung und Ausrüstung kommt hier auch erstmals dazu. Jetzt erinnert Earth Reborn an eine Brettspiel-Umsetzung des alten PC-Rundenstrategie-Spiels Jagged Allience und entfaltet erneut enorme Atmosphäre, wenn z.B. ein Granatwerfer droht, eine Gegnergruppe in Angst und Schrecken zu versetzen, der Schuss dann aber dann doch daneben geht.


    ich bin schon gespannt, wie sich die kommenden Szenarien mit weiteren Regelkomponenten so spielen. Bis jetzt ist das Tabletop-Brettspiel aber ein wirkliches Highlight in seinem Genre. Einzig schwierig könnte es werden, das Spiel in verschiedenen Spielrunden zu spielen, weil ich es mir zumindest (noch) nicht zutraue, mal eben alle Regeln soweit zu erklären, dass man direkt mit einem späteren Szenario ersteinsteigen kann als Mitspieler. Ein vergleichbares Problem wie bei Space Alert.


    Vinhos : Meine Regelerklärung in entspannter Viererrunde hat entschieden zu lange gedauert, auch wenn es mir persönlich nicht so vorkam. Es gibt eben eine Menge an Details und Verzahnungen zu erklären. Da muss ich noch daran arbeiten und gelobe Besserung. Mit der Klärung diverser Regelfragen haben wir dann so gut drei Stunden gespielt.


    Meine Zweitpartie im Kreise drei Erstspieler und diesmal habe ich versucht, schon in der ersten Runde zwei weitere Weinberge zu kaufen, um möglichst schnell viel Wein prodozieren zu können. Als ich dann auf einem Schlag drei Wein auf dem Markt verkaufen konnte und nach dem Bankbesuch ausreichend Bargeld zur Verfügung hatte, lief alles noch recht gut. Dann kamen aber zwei Schlechtwetterjahre mit -2 hintereinander und so musste ich meine Ernte retten, indem ich nachträglich versucht, Klasse in die Wein-Masse zu bringen. Leider musste ich in dem Trubel die ersten beiden Weinmessen abschenken, da ich da schlicht nicht mithalten konnte. Somit versuche ich mein Glück auf den Exportmarkt, aber meine Mitspieler zogen nach und der erhoffte Punktgewinn schrumpfte für die Endabrechnung. Stattdessen hätte ich viel eher das vierte Grundstück bebauen sollen, um mindestens einen Wein als Geschenk für eine Bonusaktion nutzen zu können. So aber verlor ich den Plan, was ich im letzten Jahr noch wirklich sinnvolles machen hätte können, da alle für mich erreichbaren Verkaufs- und Exportplätze blockiert waren und ich mit 3 Önologen zu hohe laufende Kosten hatte, die mein Bankkonto nicht automatisch über die Verzinsung hätten wachsen lassen.


    Am Ende musste ich mich relativ knapp mit dem letzten Platz zufrieden geben und weiss jetzt, was ich alles in Folgepartien besser machen könnte. Gerne wieder und dann probiere ich auch endlich mal, auf der Weinmesse halbwegs erfolgreich zu sein.


    Der Pate : Ein Kinofilm als Brettspiel? Ok, die Atmosphäre bringt es gut rüber, nur fand ich es etwas schade, dass man in einer Viererpartie drei Mal in Folge tatenlos zusehen muss, was alles mit einem passiert und erst dann wieder selbst ins Spielgeschehen eingreifen kann. Zudem konnte ich mir die Bedeutung der Aktionen nur schwer aus den Grafiken erinnern. Hier hätte ich mir eine Kurzübersicht für jeden Spieler gewünscht, um den Ablauf zu beschleunigen. Sicher kein schlechtes Spiel, nur im Vergleich gefällt mir Kingsburg als interaktives Würfeleinsetz-Spiel besser und im Genre der "Nimm-die-nimm-das"-Spiele gibt es ebenso kürzer-knackigere, in denen man direkter wieder an der Reihe ist oder eher zeitgleich spielt.


    Cu / Ralf