Tolles Spielewochenende, in dem ich gerade stecke:
Vinhos zu zweit: insgesamt jetzt meine 7 Partie und je öfter ich es spiele, desto runder wird es, desto mehr greifen die Mechanismen sinnvoll ineinander. Für mich ist es das beste Spiel aus Essen, das welches am ausgereiftesten ist und einfach komplett.
London: auch hier gilt: je öfter ich es spiele, desto besser gefällt es mir. Zu dritt war das Ergebnis: 64:60:56 Punkte. Gewonnen hat derjenige mit den wenigsten Armutspunkten und mit den meisten Siegpunkten aus den Regierungen. Der zweite hat 9 Minuspunkte durch Armutspunkte gehabt, der letzte konnte den zweiten Kredit nicht zurückzahlen, was ihm 7 Minuspunkte einbrachte. Wichtig scheint es zu sein, beim Regieren Karten zu haben, die man nicht umdrehen muss, dann kann man im Zweifelsfall am Ende mehrfach hintereinander regieren. Die Kartenauslage darf nicht zu groß sein - analog der Gebiete, die man gekauft hat und man muss Armutspunkte abgeben können.
Ein Identik zu viert - viel gelacht, ist einfach ein schönes Spiel und zu Unrecht nicht Spiel des Jahres geworden. Wir haben mit einem absoluten Wenigspieler gespielt, der total begeistert war.
Constantinopolis: Spielte sich überraschend leicht und rund, meine erste Partie, die mir sehr gut gefallen hat. Nichts absolut neues, aber die Mechanismen: Gebäude kaufen, produzieren, verschiffen greifen gut ineinander. Hatte bisher kaum etwas darüber gelesen, sehr zu unrecht, wie ich finde.
Luna: inzwischen auch 5 oder 6 mal gespielt und es wird immer runder und klarer. Der Mechanismus ist neu und absolut gut, für mich mit London und Vinhos das Highlight von der Messe Essen. Wer es noch nicht kennt, sollte es unbedingt ausprobieren.
Merkator: scheint mir zu zweit am zügigsten spielbar, schwierig, wenn jemand ewig über seine Züge grübelt (aber das ist wohl überall so). Zu Zweit ist das Mitreisen nicht so interessant, bei vier Spielern spielt es eine deutlich höhere Rolle.
Habemus Papam: zum ersten Mal gespielt und ich finde, die guten Kritiken gibt es zurecht. Es ist einfaches Spiel, stimmig umgesetzt, aber erst beim zweiten Mal merkt man, welche Aktionen Sinn machen. Es gibt verschiedene Wege an die Stimmen zu kommen, und nicht wer die meisten Kardinäle hat gewinnt auch. Wirklich ein schönes schnelles Spiel für zwischendurch.
Dann noch ein Keltis Orakel: von allen Keltis-Varianten das interessanteste, wobei der ursprünliche Mechanismus aus Lost Cities nicht mehr so richtig erkennbar ist, aber die Möglichkeiten sind hier am vielfältigsten. Gefällt mir neben dem Ketis-Kartenspiel von allen Keltisspielen am besten.
Das 20. Jahrhundert: es war erst die zweite Partie überhaupt, die erste liegt schon Wochen zurück, aber wir fanden schnell wieder rein. Das Müll sammeln und Recyceln ist wirklich sehr stimmig umgesetzt. Ich finde es deutlich komplexer als "Die Werft", aber es macht Spaß. Zu dritt eine Spielzeit von gut 1,5 h, fand ich auch nicht zu lang. Bestimmt wird es noch öfter auf den Tisch kommen. Am Ende war der Unterschied bei den Punkten aber auch nur in einem Bereich von 10, obwohl sehr unterschiedliche Taktiken gespielt wurden.