Beiträge von ravn im Thema „31. 1. - 6. 2. 2011“

    Danke für den Tipp, werde ich mal antesten - befindet sich sicher im Besitz einer meiner Spielrunden. Bin eh über die Phase hinweg, wo ich jedes Spiel selbst haben muss, wenn ich es auch erstmal woanders mitspielen kann. Eigentlich dann nur noch, um es in anderen Spielrunden fernab des Besitzers ebenfalls spielen zu können.

    Origins - How we became Human: Am Samstag in entspannter Viererrunde. Wurde mir und uns gut erklärt, somit war es zwar für mich in meiner Erstpartie immer noch ein Blindflug der Möglichkeiten, aber wir haben es zumindest regelgrecht gespielt. Fast schon mehr Simulation als nur Spiel. Interessante Mechanismen mit viel Dynamik.


    Allerding muss man es abkönnen, dass auf einzelne Spiel-Erfolge gewürfelt wird. Da geht es dann um Chancen, die man vorab zwar verbessern kann, aber verreissen kann man auch bei einer 83%-Chance (alles bis auf 1 auf W6). Da fehlt mir ein Ausgleichmechanismus, um gehäuftes Würfelpech abzumildern. Wie wäre es da mit einer Hausregel nach dem Motto: Jeder Fehlwurf erzeugt einen Bad-Luck-Coin, den man beim nächsten verrissenen Würfelwurf einsetzen kann, um einmal noch mal zu würfeln (= doppelte Chance), der im Verrissfall wieder einen Bad-Luck-Coin erzeugt. Alternativ kann man auch 3 Bad-Luck-Coins gesammelt abgeben, um einmal einen Wurf automatisch zu schaffen (auf Maxium, Minimum oder einem mittleren Wert? Noch keine Ahnung).


    Die Spielzeit von 2-3 Stunden haben wir allerdings doppelt bis dreifach übertroffen, was aber auch daran lag, dass es bei jedem einen unterschiedlichen Deadspot in der Entwicklung gab, der aber eher der eigenen Unkenntnis geschuldet war und man in Folgepartien vermeiden kann. So hatte ich zu früh mein Gehirn fertig entwickelt, ohne ausreichen Eisen zu haben und müsste es mühsam auf Umwegen bekommen. Zudem hatte ich mich zu euphorisch ausgebreitet, obwohl das in diesem Spielsystem gar nicht gefordert war und mich mehrere Runden selbst verschuldet im Chaos hielt. So gesehen ist eine Erstpartie eigentlich nur eine Probeartie, um die Mechansimen im Zusammespiel kennenzulernen. Bin schon auf kommende Partien gespannt, auch wenn ich weiss, dass so ein Spiel eine entsprechend aufgeschlossene Spielgruppe braucht. Dann aber ein absolutes Erlebnis!


    Path of Glory: Am Sonntag den ganzen Tag lang und dann wegen Superbowl in Runde 11 abgebrochen. Ich als Spieler der Alliierte hätte zu dem Zeitpunkt maximal ein Unentschieden erreichen können als Maximum und musste anfangs die drohende Niederlage an der Westfront abwehren. Da war ich zu offensiv zuerst, wo ich lieber hätte absichern sollen. An der Westfront konnte ich nur gegenhalten und Italien brachte ich definitiv zu spät ins Spiel. Auch in meiner zweiten Partie nicht einfach zu meistern, weil jede Unachtsamkeit normalerweise direkt durch ein Kontermanöver des Mitspielers bestraft wird - wenn man nicht den Newbie-Bonus noch besitzt.


    Ein Sieg war für mich eigentlich nie in Sichtweite, auch weil ich meinte, fast alle wichtigen Würfelduelle eben nicht gewonnen zu haben. (Glück hätte mir geholfen, strategische Unvollkommenheit auszugleichen.) Gibt noch viel zu an Spielzug-Abfolge-Kombinationen-Winkelzügen und Plan-Managment (welche Stellen sind wirklich wichtig in der Vorausschau) für mich zu entdecken, wobei es schwierig ist, über die gesamte Spielzeit ausdauernd höchst konzentriert zu bleiben bei einem 480+ Minutenspiel. Schenkt man allerdings auch nur ein paar Züge ab, weil man blöd fernab des Optimums spielt, hängt das einem ewig nach.


    Eben ein wenig vergebenen Spielsystem mit drohender Versorgungsabscheidung, die dann in einem Totalverlust enden kann. Mal eben vergessen, eine Combat-Card zu spielen und dann fehlt doch der eine Würfelpunkt, das darf man sich eben nicht erlauben, sofern man nicht nur spielen, sondern auch gewinnen will - oder zumindest den Mitspieler unter Zugzwang und Druck zu setzen. Im Vergleich finde ich Twiilight Struggle entspannter, weil einfacher. Path of Glory ist hingegen ein Premium-Wargame für sich und Meisterklasse auf (für mich aktuell) höchsten Niveau und stellt diesen Anspruch auch an seine Spieler.


    Cu / Ralf


    PS: Nur zwei Spiele an zwei Tagen, obwohl ich jeweils den ganzen Tag gespielt habe. Muss man mögen. Mir gefällt es und wenn es noch Mitspieler gibt, denen es ebenso gefällt, umso besser. Blöd nur, dass es noch so viele andere Überlang- bzw. komplexeren Spiele gibt, die erstmal erarbeitet und dann gespielt werden wollen: Vinhos, Labyrinth, Earth Reborn, Here I Stand, Combat Commander, Washingtons War, Civilization, ... und die ganzen älteren Spiele wie Twilight Struggle, Runewars, Starcraft, Roads & Boats, Antiquity, Indonesia.