Beiträge von malzspiele im Thema „Jones-Theory - angewandt auf Spielmechanismen“

    Hallo GangZda,


    ich finde die Theorie gar nicht so schlecht, nur leider sehr eingechränkt anwendbar. Warum? Ich will mal die Gründe aufzählen, die bei mir widersprechen, und ich glaube nicht, dass ich (ca. 100 Spiele) schon als Sammler zähle:


    1. Ich bin keine einsame Insel, sondern komme mit vielen anderen Spielern in Kontakt. Primär meine Frau und mein Sohn, sekundär ungefähr 30 Spieler in verschiedenen Spielerunden. Jeder davon hat selbstverständlich andere Vorlieben, findet andere Spiele einer Kategorie "besser" oder "schlechter". Somit muss in unsere "Sammlung" zumindest die Meinung von drei Leuten einfließen, eigentlich sogar von 33 Leuten.


    2. Einige Kategorien (Aufbauspiele, Worker Placement) spiele ich deutlich häufiger und lieber als andere (Deduktion, Koop, abstrakte Spiele). In den erstgenannten Kategorien wäre mir ein Immer-das-gleiche-Spiel-Spielen einfach viel zu langweilig. Ich finde, die Faszination des Spielens liegt nicht im ausgiebigen Ergründen eines bestimmten Spiels, sondern in der Abwechslung mechanisch gleichartiger, aber in der Umsetzung doch wieder verschiedener Spiele.


    3. Spätestens bei der spontanen Mitspielersuche bei Spieletreffen ist der eigene Geschmack sowieso nur noch untergeordnet. Viel wichtiger ist es, eine nette Runde zusammen zu bekommen und ein "gutes" Spiele zu spielen - da muss es nicht das "beste" Spiel einer Kategorie sein. Und auch dort ist Abwechslung gefragt. Dann habe ich lieber mehrere "gute" Spiele dabei, um die Chance zu erhöhen, dass davon eins gespielt wird, anstatt immer nur das "beste" dabei zu haben, welches aber nie gespielt wird.


    4. Wenn ich ein Spiel verkaufe (was immer mal wieder passiert), dann nach einen einfachen Prinzip: sobald zwei von uns dreien es abgeben wollen, kann der dritte noch eine Partie verlangen. Wenn die nicht überzeugt, wird das Spiel verkauft. Das geschieht aber unabhängig von irgendwelchen Kategorien, sondern ausschließlich anhand der Frage, wie lange das Spiel nicht mehr gespielt wurde und ob es noch eine Chance hat, in nächster Zeit gespielt zu werden.


    Bisher habe ich das Gefühl, mit dieser "Strategie" gut zu fahren.


    Ciao
    Stefan