Beiträge von [Tom] im Thema „"Must-Have" Emotionen“

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    Original von Sternenfahrer
    Aus meiner Sicht sollte man eben erst eine Phase des "viele unbekannte Spiele spielen" hinter sich bringen, und dann fundiert sich auf diejenigen konzentrieren, die einen überzeugt haben.
    Ich persönlich habe die Phase 1 noch nicht hinter mich gebracht! ;)


    Ich weiß nicht, ob das nicht vielleicht eine Einstellungsfrage ist. Das ist keine böse gemeinte Kritik; ich selbst habe ja auch eine ganze Weile immer nur Neues Spielen wollen - wobei natürlich "Neues" nicht "Neu veröffentlicht" meint, sondern "Neu für mich" - also mir unbekannte Spiele.
    Aber Du weißt, dass mich inzwischen, nach einem guten Jahr, die Situation eher stört, dass wir jeden Dienstag ein neues Spiel erarbeiten, dann vielleicht drei Tage über mögliche andere Strategien diskutieren - und dann am folgenden Dienstag wieder ein unbekanntes Spiel spielen. Gerade die Erfahrung mit Troyes und London - oder auch Le Havre und Speicherstadt - hat mich davon überzeugt, dass ich mit den aktuellen Spielen im Großen und Ganzen zufrieden sein kann. Einmal im Monat kommt wieder ein neues Spiel dazu; das ist auch gut so: Denn ich mag ja durchaus auch neue Spiele kennen lernen.


    Aber gerade das Erarbeiten von Strategien, das Bewerten von Aktionen, aber auch das Wissen über das Spielmaterial - zum Beispiel die Zusammensetzung der Karten-Decks bei Speicherstadt oder London - geben den Spielen noch viel mehr Reiz, finde ich!


    Zitat

    Ich bin immer wieder davon überrascht, wie feindselig und angriffslustig hier auf Unknwons abweichende Meinungen angegriffen werden. Als ginge es nicht um einen harmlosen und auch ein bißchen beliebigen Zeitvertreib, sondern um eine Religion.
    Das macht mich immer traurig und manchmal habe ich dann Lust, meinen Uk-Account zu löschen.
    Frohe Weihnachten.


    Das ist schade, dass Du das so siehst. "Feindselig" finde ich die Atmosphäre nicht; "Angriffslustig" schon - was dann zu angeregten Diskussionen führt. Schade, dass Du das so siehst. Ich hoffe, Du löschst Deinen Account NICHT...


    Naja, Du Verallgemeinerst mal wieder maßlos - was mich eigentlich inzwischen kalt lassen sollte... ;)


    Vom Einfrieren war ja nie die Rede - ich meinte mit "neuem Schrott" in der Tat "neuen SCHROTT" - 12M12S dient doch exakt dazu, dass ich mir NICHT mehr diverse mittelmässige Spiele kaufe, weil sie grad günstig sind. Das meine Sammlung - und ja, auch die Spiele, die ich momentan besitze sind eine Sammlung; es darf sich auch Sammlung nennen, BEVOR ich mehrere Städte brauche, sie zu lagern - die Krone der Spieleentwicklung ist, das habe ich ja nie behauptet. Abgesehen davon kann das niemand beurteilen ausser mir selbst. Mir ist ja herzlich egal, was ANDERE denken, wie gut ein Spiel ist. Siehe FLORENZA. Oder das Figürchen-Schmeiss-Spiel Memoir 44 ;)


    Um bei dem konkreten Beispiel der Rondell-Spiele zu bleiben: Ich besitze Navegador. Das Spiel macht mir Spaß. UND ich finde es hübsch (im Gegenteil zu Imperial, beispielsweise!). Du schlägst vor, ich sollte nun alle Rondell-Spiele spielen, die es sonst noch gibt, um dann zu entscheiden, welches dieser Spiele ich behalte. Warum?
    Es ist doch total bescheuert, wenn ich ein Spiel, welches ich dreimal gespielt habe, und welches mir gefällt, nehme und mir denke: So, nach den wenigen Partien will ich doch mal schauen, ob ich nicht ein BESSERES Spiel finde, so dass mir mein aktuelles Spiel keinen Spaß mehr bringt.

    Weil ich schon weiß, dass Spiele wie Seeland, Valdora oder Seidenstrasse nicht meinen Ansprüchen genügen? Weil ich noch jede Menge alter trashiger Spiele habe?


    Ich sage ja nicht, dass ich schon die Krone der Schöpfung erreicht habe - aber ich weiß sehr wohl, was ich an Spielen habe, die NICHT auf den Tisch kommen werden/würden...


    Und ich kann mich sehr wohl beschränken. Ok, lass Navegador das "schlechteste" Spiel sein - Deiner Meinung nach - soll ich es also NICHT mehr Spielen? Das ist doch Blödsinn! Es bringt mir Spaß, es bringt meiner Freundin Spaß - also werden wir es sicher noch ein paar Mal spielen.


    Was ich NICHT will, ist das stumpfe "Aufkaufen" all der sogenannten "Must-Haves" - ohne sie zu Spielen! Nein, ich habe gute Spiele, und die will ich auch mal Spielen. Darum lege ich mir doch Beschränkungen auf wie 12M12S. Ich will Dir nicht zu nahe treten, aber sonst komme ich in dieselbe Situation wie Du: hunderte guter Spiele, die ungespielt im Schrank liegen. Das würde ich aber gerne vermeiden.
    Daher denke ich nicht, dass meine Sammlung zu klein ist. Ich finde sie momentan in Anbetracht unserer momentanen Spielzyklen genau richtig...


    Richtig! :)
    Punkt 1 muss ich noch angehen; vielleicht dieses Wochenende?


    Punkt 2 versuche ich durch 12M12S zu realisieren - sozusagen die Hilfestellung... :)

    Da hast Du schon recht - aber auf der anderen Seite: wenn ich rechne, dass ich einmal in der Woche einen Spieleabend habe, und da schaffe ich im Schnitt 2 Spiele (und das ist schon gut), dann komme ich rein rechnerisch auf 104 gespielte Partien pro Jahr. (Wenn ich mir meine Statistiken anschaue, dann habe ich 2010 sogar 193 gespielte Partien, mit 88 verschiedenen Spielen - ABER da ich Extensions wie Grundspiele logge, dürfte der Wert falsch sein.) Will ich also 104 verschiedene Spiele je einmal spielen pro Jahr? Oder möchte ich auch ein Spiel 5x oder 10x spielen im Jahr?
    Ich habe früher zu der ersten Option tendiert: Viele viele (für mich) neue Spiele kennenlernen!!!
    Inzwischen wechsle ich über zu Option 2: Ich möchte (für mich) als gut befundene Spiele besser kennen lernen und Taktiken erforschen und Strategien ausprobieren!


    Bleibt also die Frage: Was tun, wenn die Sammlung weiter wächst? :)

    Ich habe grad mit meiner Freundin (mal wieder) auf dem Weg in die Stadt und zurück über die Spielesammlung gesprochen. Diese ganze Diskussion lässt mich mehr und mehr zu dem Schluss kommen, dass ich einfach mal wieder durchgehen sollte, und Alles, was EIGENTLICH nicht so recht taugt, abstossen sollte. Und dabei einfach Nostalgie oder Kleinstverlag als Grund mal aussen vor lassen.
    Denn ich verhindere zwar mittlerweile mit 12M12S, dass ich mir viel Schrott hole - weil er "billig" ist - aber der Schrott, den ich schon habe, räumt sich nicht von alleine auf... ;)

    Dein Modell gefällt mir! Das ist eigentlich auch mein Ziel: Eine "konzentrierte" Essenz von guten Spielen. Nur: was machen mit den nicht-so-guten Spielen? Wer kauft die einem ab, denn es sind eben wie schon festgestellt, nicht-so-gute Spiele.


    Eigentlich muss ich mir das immer vor Augen halten, wenn ich zB. an einem Asara-Sonderangebot vorbei gehe: Ja. Schönes Spiel. Aber lieber spiele ich doch London und Troyes. DAS müsste eigentlich meine Frage bei jedem Spiel sein: Will ich dieses neue Spiel spielen - oder fällt mir auch nur EIN Spiel in meiner Sammlung ein, das ich lieber spielen würde? Und falls das so ist, dann sollte ich auf den Kauf verzichten... *seufz*


    Damit stirbt Merkator, weil ich Le Havre habe; alleine Troyes löscht viele Spiele der "einfachen" Liga aus - und auf der 2-Spieler-Ebene brauche ich garnicht mehr zu schauen. Hm. ABER für Where There Is Discord habe ich keine Ersetzung! ^^

    Hm, lese ich da Kritik oder gar Sarkasmus aus Deinem Posting, Atti? :)


    Ich tue mal so, als wenn Du das ernst meinst: Nein, ich möchte ja kein anderes Hobby; dennoch ist doch die Must-Have-Emotion ein interessantes Phänomen, und EIGENTLICH nicht ganz logisch erklärbar. Daher finde ich die Diskussion über Verpassens-Ängste und Besitz-Bedarf sehr interessant - schon alleine, weil ich selbst nicht ganz frei davon bin. Siehe den Thread, von mir gestartet, für die Suche nach der Caylus-Juwelier-Expansion. WARUM möchte ich die denn überhaupt haben? Ist Caylus ohne dieses eine Plättchen langweilig oder gar unspielbar? Wird das Spiel enorm aufgewertet durch die Erweiterung? Höchstwahrscheinlich nicht. Und ich habe das Spiel selbst erst EIN MAL gespielt. Es ist also total unlogisch, dass ich jetzt plötzlich für 6 Euro plus Porto dieses einen Papp-Plättchen auf dem BGG-Marketplace kaufe. Es macht eigentlich nicht mal im Kontext meines Hobbies Sinn (Hobbies sind ja per se nicht immer logisch - oder wahrscheinlich sind fast alle Hobbies UNlogisch).
    Dennoch gelüstet es mich nach diesem Papp-Plättchen - alleine schon, weil es vielleicht DIE LETZTE Möglichkeit ist, es zu bekommen. Totaler Irrsinn... :(

    Übrigens ein gutes Mittel gegen den Kauf-Drang durch die sog. "Must-Have-Emotionen" ist Organisation:


    Nämlich die Organisation der Spieleabende bei einem selbst, so dass vornehmlich die eigenen Spiele auf den Tisch kommen! Dann müssen sich nur noch die Mitspieler mit diesem Problem herumschlagen, und man selbst kann seine "Geloggt!-Emotionen" befriedigen... ;)

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    Original von Sternenfahrer
    Naja, auf dem Niveau, auf dem Vielspieler wie wir (wenn ich das so sagen darf?) kaufen, ist der Jagdtrieb schon da. [Tom] z.B. hat schon ein bißchen mehr herumklicken müssen und auch Kontakt mit dem Verlag aufgenommen, um noch an ein LONDON heranzukommen. Das ist zwar nicht ausverkauft, aber bei TOYS'R'US liegt es auch nicht herum... :)


    Mal abgesehen davon, dass ich auch liebend gerne eine Limited mit Holzhäusern und -geld gehabt hätte. Das ist aber weniger ein Argument für "Ich kaufe es mir auch", als für "Ich kaufe es mir sofort!!!". ;)


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    Ich habe noch ein Argument für "selbst kaufen": Nur ich selbst gehe mit Spielen so um, wie ich selbst das möchte. Zum Glück sind z.B. [Tom] und ich uns da sehr ähnlich, aber ich würde nie ein Spiel mit zu einer "offenen" Veranstaltung bringen. Und ich mag auch nicht gerne abgewetzte oder verranzte Spiele spielen.
    Ist vielleicht ein eigenes Thema, aber es ist jedenfalls auch eine Motivation, sich Spiel XY zu kaufen.


    Und nur mit der eigenen Kopie in der eigenen Spielrunde kann man seinen Mitspielern "beibringen", dass eben entweder gegessen ODER gespielt wird... :)

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    Original von civman
    genauso diskusionswürdig finde ich persönlich die Einstellung: Warum sollte ich mir etwas kaufen, die anderen sind ja so dumm und werden es ja schon kaufen.


    Moment!
    Auch wenn ich zu denjenigen Spielern gehöre, die sich ein schönes Spiel selbst kaufen, einfach weil ich es gerne selbst in meiner Sammlung haben, sprich: besitzen möchte, muss ich hier widersprechen!


    Ich bin nicht der Meinung, dass es eine solche Berechnung ist, die andere Spieler sich ein Spiel nicht kaufen lässt, wenn es schon in der Spielerunde existiert. Im Gegenteil: Wie sinnvoll ist es denn, wenn in unserer Spielerunde, bestehend aus 4 Spielern, jeder jedes Spiel besitzt? Eigentlich ist das total sinnfrei - selbst dass ich mir das Spiel auch kaufe, macht nicht wirklich Sinn, denn zu 75% spiele ich zusammen mit Sternenfahrer, der eben jenes Spiel auch schon besitzt.
    Ja, es ist natürlich schön für einen Spieleautor oder einen Verlag, wenn sich Spielerunden ein Spiel gleich mehrfach kaufen - aber ich finde nicht, dass das eine moralische Verpflichtung ist. Wenn ich an einem Spieleabend ein Spiel sehr schön finde, dann kann ich den Besitzer fragen, ob er es denn bitte an kommenden Abenden wieder mitbringen könnte. Ich muss es mir deswegen nicht gleich kaufen.

    Ich gehöre in die Kategorie, die sich auch ein Spiel selbst kaufen wollen. Das liegt aber auch daran, dass ich oft ein bestimmtes Spiel spielen möchte, und wenn nun der Besitzer nicht bei dem abendlichen Treffen da ist - oder ich nur eine 2er-Spielerunde mit meiner Freundin spiele - dann benötige ich es halt auch selbst.
    Zudem weiß man ja auch nicht, wie lange die Spielrunde in diese Konstellation Bestand haben wird. Plötzlich zieht ein Spieler aus der Runde weg, und zig gerne gespielte Spiele sind nicht mehr verfügbar.


    Schliesslich kommt noch der Sammler-Aspekt hinzu; zumindest bei mir. Ich mag es, eine Spielesammlung mit überwiegend guten und schönen Spielen zu haben, so dass ich auch immer etwas tolles zum Spielen anbieten kann, wenn Freunde zu Besuch kommen.


    Der sog. "Quark", wie er von Atti bezeichnet wurde, dient mir lediglich als willkürlich aufgestellte, selbst auferlegte Regel, um eben nicht zu viele Spiele zu Kaufen, nur weil es sie gibt - aus der Angst, etwas zu "verpassen". Oder auch nur deshalb, weil sie gerade billig zu haben sind, als Schnäppchen beim Obletter oder bei der Spiele-Offensive.