Beiträge von Cyberian im Thema „29.11. - 05.12.2010“

    In Aschheim packte ich gestern als erstes Fürstenfeld auf den Tisch und nach kurzem Gerangel hatte ich auch schon vier Mitspieler! ;)
    Die Essen2010-Neuheit von Friedemann Friese kommt in der typisch grünen Schachtel daher und ist neben den recht großformatigen Karten mit Spielertableaus, Wateeples, Hopeeples und Barleyeeples sehr gut ausgestattet. Thematisch geht es darum, dass jeder Spieler auf seinem sechsparzelligen Fürstentum einen Palast aus sechs Teilen errichtet. Wer dies zuerst schafft, gewinnt. Auf dem Weg dorthin legen wir Wasserquellen an oder pflanzen Gerste und Hopfen. Auch der Bau diverser Gebäude ermöglicht uns vielleicht, rechzeitig genug Taler zu verdienen, um uns die teuren Palastteile leisten zu können. Thematisch leider nicht so dicht, wie man aus der Beschreibung vermuten könnte, dreht sich hier alles um das Management der Karten. Jeder Spieler hat einen identischen Satz, nur durch das Mischen hat nicht jeder immer die gleichen Karten auf der Hand und damit verfügbar. Das Spiel ist in sich stimmig, die Mechanismen passen auch gut zu einander, allein, der rechte Funke wollte nicht so überspringen. Wie schon zuletzt bei Fabrikmanager hatte ich das Gefühl, mehr zu arbeiten als zu spielen, mir fehlt bei den Wirtschaftsspielen von FF einfach das spielerische. Aber das ist Geschmackssache und nur meine Meinung! Wen's interessiert: Mit 5 Palastteilen bin ich zweiter geworden, da ich nie mehr als 18 Einkommen erhalten habe.


    Nach großer Durchmischung habe ich dann in einer Siebener-Runde 7 Wonders mitgespielt. Als A-Ägypter mit einem langweiligen Wunder "gesegnet", habe ich mich an Militär und blauen Karten versucht. Leider hat mich meine rechte Nachbarin in der zweiten Epoche militärisch überflügelt, sodaß die Punkte nicht so sprudelten wie erhofft. In der Summe dann einen undankbaren dritten Platz geholt (61-53-52-51-49-48-28). Aber immer wieder ein geiles Spiel, umso besser, wenn es alle schon kennen und es schön flott geht!


    Unser SdJ-Jurymitglied Chris kam dann noch mit "seltsamen" Spielen an, die er gerne ausprobieren wollte, also haben wir ihm den Gefallen getan. cinco ist eine Neuheit von franjos, bei dem "Fünf gewinnt" kartengesteuert auf einer Spirale mit Zahlenfeldern von 1 bis 90 gespielt wird. Die Karten zeigen eine Zahl von 1 bis 90, eingesetzt wird auf die abgebildete und jede höhere Zahl, wenn das Feld noch frei ist. Ziel ist es, fünf eigene Steine in eine gerade Linie zu bringen. Wie so oft bei solchen Spielen, ist die erste Hälfte ziemlich uninteressant, weil einfach zuviele Felder offen sind. Sind dann erstmal viele Felder belegt, versucht man die offensichtlichen Möglichkeiten der Gegner, einen Fünfer zu legen, zu verhindern. Kann man das nicht mehr, weil man nur noch unpassende Karten auf der Hand hat, wird jemand gewinnen. Der offensichtlich hohe Glücksfaktor durch die Karten kombiniert mit der langweiligen Aufbauphase sorgen dafür, dass ich auf die nächste Partie dankend verzichten werde! ;)


    Anschließend konnte ich gerade noch ein Krimi-Deduktionsspiel in kleiner roter Schachtel (Titel verdrängt) abwehren und stattdessen versuchten wir uns an Sobek als Absacker. Bei diesem kleinen Kartenspiel versucht man, Sätze von gleichen Warenkarten zu bekommen, um diese punkteträchtig auszulegen. Figurenkarten lockern mit Sonderfunktionen den Spielfluß auf, Ereignischips helfen einem dabei oder ärgern die anderen. Das geht alles recht einfach von der Hand, ein Strafmechanismus sorgt ähnlich wie bei Kleopatra und die Baumeister dafür, dass allzu gierige Optimierer ein paar Punkte verlieren. Die Grafik ist gelungen und witzig, das Spiel aber plätschert so dahin und hat niemanden vom Hocker gehauen. Aber vielleicht war es auch einfach nur zu spät dafür.

    Die entscheidende Regel dazu steht unter Hinweise auf Seite 6 oben rechts, vierter Aufzählungspunkt:


    Sind alle Plätze auf der Aktionskarte besetzt, kann der Spieler am Zug seinen Meister
    dennoch auf die Karte stellen, doch bringt dieser am Spielende keine SP ein.


    Wie Ralf schon richtig anmerkt, ist das nicht unwichtig im Spiel zu dritt und zu viert, weil so manche Aktionskarte für alle Spieler interessant sein kann!