Beiträge von Thingol im Thema „Rio de la Plata“

    Da muss ich dir beipflichten, Michel! Allein nur das Regelheft von Florenza gelesen zu haben, begegne ich dem kleinen Entwicklerkreis des Spiels mit uneingeschränkter Symphatie. Hört sich vielleicht verstörend an, aber beim Lesen ging mir wirklich das Herz auf. So ein Gefühl hatte ich nie, kannst du dir vorstellen.

    Danke, Michel, die Frage nach der Möglichkeit des Einmarsches von Süden, über die Plaza Mayor, stand bei uns auch zur Debatte.
    Das hatten wir glücklicherweise regelgerecht für uns so festgelegt.


    Ich finde es immer wieder phänomenal zu erkennen, dass es auch nach vielen Probespielen mit dem Prototypen immer wieder zu neuen Fragestellungen kommt, die aber erst von der Spielergemeinde nach Markterscheinung aufgeführt werden.
    Liegt es an der Ungenauigkeit der Spieleerfinder(tester) oder einfach an der Unsicherheit der Spielekäufer(sammler)?

    Das stimmt, Ryon!
    Ich habe mir jetzt mal die englische Version geladen und die mit meiner dt. Anleitung verglichen. Warum haben wir falsch gespielt? Mein Spielefreund mailt mir gerade, dass ich hier ganz glückliche Worte gefunden hätte und wir die Spielerreihenfolge doch richtig bespielen würden! Stimmt gar nicht! Die Spielerreihenfolge bleibt so bestehen, bis ein Mitspieler einen Arbeiter an dieser Stelle einsetzt.
    Hm, das werde ich wohl am nächsten Abend zur ernsten Sprache bringen. ;) Aber warum wir diesen Passus nicht richtig gespielt haben erschließt sich jetzt nicht.


    Jedenfalls können wir dieses Spiel, auch nach der schweren Einstiegshürde und dem ersten Spiel bis etwa zur Hälfte, jedem Vielspieler, aber auch nur wirklich diesem, empfehlen. Harter Tobak, aber er lohnt.


    Grüße,
    Michael

    Hallo Ryon,
    eine englische Übersetzung liegt meinem Spiel gar nicht bei. Bei den anderen Landessprachen mussten wir passen.


    Apropos passen! Der englische Passus erscheint mir jetzt aber sehr schwammig und sagt auch nichts Bestimmendes aus. Jedenfalls nicht für alle auf der Leiste der Spielerreihenfolge stehenden Farbscheiben.
    Wir haben am Tisch lange über den Mechanismus der Spielerreihenfolge diskutiert und beide Varianten im Spiel versucht. Wir sind uns aber letztendlich überein gekommen, dass für das Spielgefühl, und in der Gesamtheit des Spielsytems, eigentlich keine andere Entscheidung zulässig ist, als wie von mir oben beschrieben: Ohne Einsatz eines Arbeiters, keinen eigenen Vorteil!
    Wahrscheinlich kann dies jeder halten wie er möchte. Eine wirklich klare Ansage kann ich nirgends finden.


    Respekt, Ryon, solch kurze Zeit für dieses Spiel!


    Grüße,
    Michael


    PS. Wir freuen uns schon auf den nächsten Abend für dieses Spiel. Es haut Einen echt um!

    Die Spielerreihenfolge haben wir wie folgt ausgelegt:
    In Phase C wird die Spielerreihenfolge aktualisiert, indem die Spielerplätze einfach gedreht werden. Wenn kein Mitspieler einen zusätzlichen Arbeiter investiert, dreht sich die Spielerreihenfolge komplett.
    Nur wenn ein Mitspieler einen oder einen zweiten Arbeiter auf seinen Stein legt (mehr geht nicht!), bleibt er vorne. Ansonsten hat der hintere Spieler ohne oder mit gleicher Investion immer den Vorteil in der nächsten Runde nach vorne zu rutschen. Das bedeutet für den Startspieler z. B., wenn er Startspieler bleiben möchte, muss er mindestens einen Arbeiter zusätzlich investieren. Falls ein hinterer Spieler auch einen Arbeiter legt, rutscht der Startspieler einen Platz nach hinten.
    Ein Beispiel: Startspieler 1 Stein, Zweiter 2 Steine, Dritter 1 Stein, Vierter keinen Stein. Daraus folgt: Zweiter wird neuer Startspieler, Dritter, alter Startspieler, Vierter
    Und nur so macht dieser Mechanismus für dieses Spiel Sinn! (Ryon?)


    Die Kämpfe sind fördernder Bestandteil des Spiels. Damit können die Mitspieler als Angreifer, oder Verteidiger, wichtige Punkte erzielen. Da sollte man sich auch nicht um die eigenen Gebäude scheren. Die vernichtenden Gebäude bringen schnelle Punkte, um sich z. B. benötigte Berufe zu ergattern. Anfangs erscheint dieser Mechanismus eher destruktiv. Wenn man aber den Wert der Kämpfe richtig einschätzt, gewinnt das Spiel an Fahrt.
    Auch hatten wir genug Zeit, um im Stadtgebiet kleine Gebäude zu errichten, sogar das Fort konnten wir vor dem ersten Kampf bauen (leider ohne den Beruf Kanonier).


    Ich möchte hier keine Rezi verfassen, sondern nur kurz die ersten Eindrücke vermitteln. Das Spiel ist sehr komplex, für den Einstieg muss man enorm viel Zeit mitbringen. Wir haben das Spiel nach den ersten Kampfrunden abgebrochen, weil wir viel Zeit für Regelstudium und immer wieder aufkommende Fragestellungen investieren mussten.
    Die 90 Minuten, wie auf dem Karton angegeben, halte ich eher für einen Witz. Nie und Nimmer wird diese Zeit für dieses Spiel eingehalten werden können, auch nicht, wenn alle Mitspieler die Techniken kennen.