Beiträge von f-p-p-m im Thema „Wortführer-Problem“

    Meine Erfahrung mit Pandemie ist die, das sich ein Spieler der in einer Runde dominierend war, in der nächsten Partie auch durchaus von einem anderen hat dominieren lassen. Gelegentlich kam es dazu, weil beide die gleiche Idee hatten, aber nur einer sie den anderen unterbreitet hat. Dieser Spieler wurde dann dominant, zumindest bis ein anderer mit einer anderen Idee in einer späteren Runde die Führung übernommen hat.


    Kooperative Spiele können meiner Meinung nach nur funktionieren, wenn alle Gruppenmitglieder gleichberechtigt agieren, was aber mit wachsender Anzahl der Spieler immer schwieriger, wenn nicht gar unmöglich wird.


    Und auch bei Pandemie geht es halt darum, gemeinsam den Kartenstapel zu schlagen und zu gewinnen.
    Warum sonst sollte man ein Spiel spielen und sich nicht stattdessen gemeinsam einen Katastrophenfilm ansehen ?!


    Sicher spiele ich hauptsächlich, weil mir das Spielen Spaß macht, aber trotzdem spiele ich nicht um zu verlieren und einen netten Abend zu haben, sondern um einen netten Abend zu haben und möglichst nebenbei auch noch das Spiel zu gewinnen (was selten genug passiert).
    Ein Abend an dem ich gewonnen habe ist genau so schön, wie ein Abend an dem ich verloren habe aber der Sieg ist das i - Tüpfelchen auf dem Abend.

    Genau das war für mich der Grund das von vielen hochgelobte Pandemie wieder abzuschaffen.
    Bei Target Earth wird in unserer Gruppe ganz sicher auch niemals der Vollkooperative Modus gespielt werden.


    Das Problem liegt sicher darin begründet, das einige Personen von Anfang an dominanter sind als andere, oder das der Wortführer die Spielsituation (vermeintlich) besser einzuschätzen weiß als seine Mitspieler. Da die Mitspieler aber das Spiel ebenso gewinnen wollen, beugen sie sich dem Wortführer (dem sie dann wenigstens auch eine Niederlage in die Schuhe schieben können).


    Der Spaß am Spiel ist oftmals darin begründet, besser und erfolgreicher zu spielen als die Mitspieler. Ein kooperatives Spiel bedient dieses Verlangen jedoch nicht. Man spielt hier gegen einen Mechanismus und nicht gegen die Mitspieler und daher ist es oft die einzige Möglichkeit eines ehrgeizigen Spielers, die Führung zu übernehmen um den anderen zu beweisen das man besser ist.
    Spielen ist vom Grundsatz her ein Wettbewerb unter den Spielern und ein Mechanismus der diesen Wettbewerb ersetzen soll müßte schon extrem ausgeklügelt sein.
    Lediglich bei Spielen wie Battlestar Galactica oder Schatten über Camelot bleibt der Wettbewerb untereinander wenigstens rudimentär erhalten und diese Spiele funktionieren daher meiner Meinung nach auch besser.