Die Twilight Struggle Partie von gestern nochmal rekapituliert. Habe mir nochmals die Regeln durchgelesen und bin dabei auf vier Punkte gestossen, die wir in Details falsch gespielt hatten. Ich behaupte aber mal, dass die auf dem Einsteigerlevel, auf dem wir agiert haben, dem eigentlichen Spielablauf kaum bis nicht geschadet haben. Spass hat es trotzdem gemacht im Sinne von Hochspannung bis zum Ende.
- Die Südost-Asien-Punktewertungskarte wird nach dem einmaligen Spielen aus dem Spiel entfernt
(Wir hatten die wieder wie alle anderen Punktewertungskarten auf den Ablagestapel gelegt und später wieder eingemischt, so dass Südost-Asien im Spielverlauf bei uns zweimal gewertet wurde. Wären 7 Punkte weniger für USSR gewesen. Da wir beide aber davon ausgegangen sind, dass die Punktekarte mehrmals auftauchen kann, hätte ich als US-Spieler die Vorherrschaft der USSR in Südost-Asien durchaus als brechenswert erachten können.)
- In der Headline-Phase können durchaus Punktewertungskarten gespielt werden, nur die China-Karte ist da verboten
(Wir haben darauf verzichtet, in der Phase Punktewertungskarten zu spielen. Wenn ich mich richtig erinnere, dann hatte das aber keine spielerischen Auswirkungen, da wir diese Möglichkeit in unseren Planungen nicht berücksichtigt hatten. Heisst aber auch, dass man im Zweifel direkt werten kann, wenn man eh meint, dass sich die Situation im Laufe der Spielrunde nicht verbessern wird. Weil spielen muss man die ja so oder so - spätestens in der letzten Aktion der Runde und da kann es noch übler aussehen als vorab.)
- Ein sogenannte "Free Coup roll" durch Karten ermöglicht, steigert nicht den Wert der militärischen Operationen
(Wir haben den Marker auf dem Militarty Operation Track gemäss dem Operation-Wert der Karte weitergezogen, was aber falsch ist. Ist aber nur einmal im Spiel vorgekommen. Heisst aber auch, dass man Coups durchaus stärker einplanen muss, nur um den Militärmarker zu verrücken, um Punkteverlust zu verhinden und/oder den Mitspieler unter Druck zu setzen, da nachziehen zu müssen, um selbst Punkteverlust zu verhindern. Kam bei uns einmal vor, dass das Putsch-Land eigentlich egal war, weil ein sinnvollerer Putsch-Versuch in einem Battleground-Land durch den Defcon-Status zur Niederlage geführt hätte.)
- Karten mit unterstrichenem Ereignis und damit andauerndem Effekt bleiben als Erinnerung neben dem Spielplan liegen
(Wir haben die Karten nach dem Ausspielen aussortiert, was richtig ist, aber nur die Erinnerungs-Counter benutzt. Kein echter Spielfehler, aber auf den Karten selbst stehen mehr Details als auf den Countern, die eigentlich nur zur Erinnerung sind, dass bestimmte Effekte noch wirken. Mit "Flower Power" habe ich mir da als US-Spieler echt keinen Gefallen getan - ich hatte die Kartenwirkung total unterschätzt.)
Fazit: Meine nächste Partie wird dann hoffentlich komplett fehlerfrei sein. Der Tipp, nach der Partie nochmal das Regelwerk in die Hand zu nehmen, war da echt Gold wert. Weil alle Regeln sind zwar dort aufgeführt, nur z.B. das Detailelement, das "Free Coup rolls" nicht die eigenen Militärpunkte ansteigen lassen, steht nicht bei "Coups" im entsprechenden Absatz, sondern bei Militärpunkten, obwohl bei "Coups" das Thema "Free Coup rolls" angesprochen wird.
Cu / Ralf
PS: Die Karte "Bear Trap" (mitsamt ihrem Gegenstück auf der anderen Seite) hatten wir auch falsch gespielt. Das Event der gegnerischen Karte (wenn US-Spieler eine USSR-Karte dafür abwirft) wird nicht ausgeführt und die Karte kommt auf dem Ablagestapel und ist nicht aus dem Spiel, weil das Event ja eben noch nicht stattgefunden hat und eine Chance bekommen soll, auch in seiner Eventwirkung gespielt zu werden (oder im Space Race verbrannt zu werden).