Beiträge von Jackyl im Thema „02. 08. - 08. 08. 2010“

    Gestern endlich mal Herr der Ringe Deluxe (Ringkrieg) von Phalanx ausprobieren können. Die Ausstattung ist natürlich phänomenal. Fast schon erschlagen worden vom Spielmaterial. Die Karte ist überdimensional gross. War bei Railroad Tycoon schon überwältigt gewesen von der Spielplangrösse, aber HdR Deluxe hat das ganze um das gefühlt Doppelte getopt. Die Figuren erhalten durch die Bemalung ihren ganz eigenen Charakter. Klar waren nicht die Topleute mit Pinsel unterwegs. Aber man kanns durchaus anschauen. Liebevolle Bemalung wäre natürlich ne ganz andere Liga, aber dann hätte das Spiel wohl nochmals das 3fache gekostet.


    Die Regeln wurden überarbeitet und in einer gebundenen Lederausgabe beigelegt. Auch die sucht seines Gleichen. Ich könnte hier wohl noch lange über die Ausstattung berichten, aber kommen wir zum eigentlichen Spiel.


    Nach der Startaufstellung wurden die Regeln nochmals verinnerlicht (welche beide von uns zuvor durchgelesen und studiert haben). Und schon gings los. Die ersten Schicksals-Würfel wurden geworfen, die ersten Armeen verschoben, die Gefährten auf Reisen geschickt und gewisse Länder versucht in den Krieg zu führen. Anbei bemerkt, ich führte die Gefährten und war anfangs recht hoffnungslos, durch die Massen von Schatten überhaupt in die Nähe des Schicksals-Berg zu kommen.


    Durch die Absplittung von Streicher, welcher zuerst die Nordländer aktivierte und sich danach über die wesentlichen freien Länder in den Süden bewegte, konnte ich in den ersten Runden Gondor aktivieren, Streicher zu Aragorn aufsteigen lassen und die Schatten das erste mal aufschrecken lassen. Gondor im Krieg! Sehr gut. Gleich wurde versucht mit einer Armee Gondors die Südländer aufzumischen um eventuell die ersten zwei Siegpunkte für die Gefährten zu erkämpfen. Ich kam mit den Armeen Gondor’s beinahe in die erste Festung im Süden, wurde dann aber durch eine doppelte Bewegung der Schatten aus den Schicksals-Bergen überrascht und wieder zurück in die gondorianischen Gebiete zurückgedrängt. Jedoch war das erste Ziel erreicht, den Schatten in Kriege im Süden zu verwickeln.


    Beinahe zeitgleich versuchte ich Legolas abzusplitten und die Gemeinschaft auf Reisen zu schicken. Das klappte ganz gut und der Schattenspieler lies die Gemeinschaft beinahe unbehelligt ziehen. Das Geplänkel im Süden kostete mich schlussendlich Aragorn und somit auch einen Schicksals-Würfel den ich als Gefährten-Spieler sehr gut gebrauchen konnte. Also der Versuch, Gandalf den Grauen aus der Gemeinschaft zu lösen und gleich in die Fangornwälder zu ziehen. Leider wurde Saruman in Osgiliath bereits aktiviert und hat es nicht versäumt gleich mal ein paar Warg-Reiter zu rekrutieren. Angekommen im Fangornwald konnte Gandalf der Graue seinen alten Mantel niederlegen und in neuem Gewand erstrahlen. Gandalf der Weisse betrat die Länder Rohans und bracht diese endlich in den Krieg. Im Süden herrschte immer noch Krieg und Gondor mit Minas Tirith viel den Schatten zum Opfer, nachdem ein tollkühner Reiter sich in der Festung verschanzte und die belagernden Schatten noch empfindlich Schwächen konnte, sich dann aber durch eine ins Spiel gebrachte Karte in den Tod stürzen „musste“.


    Die Gemeinschaft konnte zeitgleich wieder gut Boden wettmachen und drang schon sehr weit in den Süden vor. Die verbleibende Armee Gondors, welche über den Verbleib der Gemeinschaft sehr gut informiert war, führte nun ihr letztes Himmelfahrtskommando aus. Um jeden Preis den Verbleib der Gemeinschaft verschleiern und den Schatten mit seinem Blick nach Gondor zu richten, zog sie in die Schicksals-Berge, welche durch den südlichen Krieg beinahe schutzlos ihre Pforten offen gelassen haben. Der Schatten konnte es kaum glauben, aber die erste Festung in den Schicksals-Bergen viel den tapferen Kriegern Gondors zum Opfer. Nun waren die Schatten gefordert. Zwar wurde Gondor eingenommen, was insgesamt 5 Siegpunkte für die Schatten eingebracht hatte, jedoch waren die Krieger Gondors in den Schicksals-Bergen ja nicht untätig geblieben und konnten so ihre beiden ersten Siegpunkte für einen militärischen Sieg einstreichen.


    Halb Mittelerde wurde durch das Auge in Angst und Schrecken versetzt und die Schatten krochen aus all ihren Löchern. Die Festung in den Schicksals-Bergen zu halten war für die Krieger Gondors keine leichte Aufgabe und die Aussicht auf langen Widerstand gegenüber einer Belagerung war sehr gering. Zeitgleich wurde die Gemeinschaft durch einen vorbeiziehenden Nazgul entdeckt. Aber auch hier traute der Schattenspieler seinem Auge nicht. So weit im Süden? Nur noch drei Länder waren zu druchwandern, bis die ersten Stufen des Schicksals-Berges betreten werden konnten. Durch dieses Bedrängnis konnte dem Schattenspieler die eint oder andere Unachtsamkeit entlockt werden. So wurden in Isengard kaum noch Wargreiter oder Uruk Hai aus ihren unterirdischen Höhlen geprescht. Durch geschickten Zusammenschluss der Armeen von Rohan konnte somit Gandalf der Weisse mit einer für den Schattenspieler noch überschaubaren Anzahl an Kriegern ausgestattete Armee an die Pforten Isengards klopfen. Aufgrund der vielen Wargreiter konzentrierte sich der Schattenspieler mehr um die bedrohenden Vorkommnisse vor den Schicksals-Bergen. Doch dies erwies sich als Fehler, denn die Entlinge konnten zweimal hintereinander die Schmieden Sarumans überrennen und die Wargarmee empfindlich dezimieren. Als dann auch noch Faramirs Waldläufer über die Ebenen Isengards huschten, wars um Osgiliath geschehen.
    Die Armee mit Gandalf dem Weissen stürmte Osgiliaths Festung und konnte mit einer List die letzten Anhänger Sarumans aus dem Turm vertreiben. Sieg der Gefährten!


    Es war eine sehr spannende Partie gewesen. Die hoffentlich nicht lange auf eine Revanche warten lässt.


    Dazu aber noch eine kleine Regelfrage für Faramirs Waldläufer. Hier ist die Rede, dass eine Schattenarmee mit Würfeln angegriffen werden kann. Wenn in Osgiliath eine Armee der freien Völker stationiert ist, darf der Spieler der Gemeinschaft dort eine Einheit rekrutieren.


    Wie sieht das nun aus, wenn ich bereits in Osgiliath bin, die Festung belagere und nun diese belagerte Schattenarmee angreife? Ist dies zulässig? Uns hat sich das aus dem Kartentext nicht gänzlich erschlossen.