Beiträge von bpsyc im Thema „Chocolatl???“

    Chocolatl ist ein durchschnittliches Eurogame mit unkonventionellem Bietmechanismus. Was das angeht sehr eigenwillig. In unserer Runde kam es beim ersten Mal gut an.
    Hier nur einen sehr oberflächlichen Überblick:


    Über mehrere Runden muss man Kartenpaare mit Zahlenwerten von 0 bis 12 auslegen. Es gibt sechs Stationen, wo man diese Zahlenpaare auslegen muss, um Punkte zu erzielen. Z. B. geht es bei Station 1 um den Startspieler (Chocolatl-Figur), der einen Bonuspunkt bekommt und eine Runde lang alle Gleichstände bricht. Gleichstände hat man sehr oft in diesem Spiel. Der schlechteste Bieter bekommt immer einen best. Malus. Auf Station 1 wäre das die Figur Alter Mann, der einen Siegpunkt Abzug bringt und für alle weiteren fünf Stationen einen Abzug auf sein Zahlenpaar. Allerdings gibt es für den Alten Mann auf Station 1 einen Pluspunkt auf das Zahlenpaar als Ausgleich.
    In Station zwei geht es um drei Erntewürfel, die nur die ersten drei Spieler mit den höchsten Zahlenpaaren bekommen. Vor der Runde wird immer gewürfelt und man ehält dann das Würfelergebnis als Siegpunkte (also 1-6). Der mit dem höchsten Zahlenpaar darf zuerst aussuchen. Witzig ist die dritte Station. Dort kann man sich mit seinem Zahlenpaar zwischen einem schwarzen Würfel entscheiden, oder man kann Bausteine (insgesamt hat jeder 9) in das Dorf legen. Den schwarzen Würfel kann man vor sich ablegen (auch mehrere sammeln) und zu einem beliebigen Zeitpunkt nach Ablegen seines Zahlenpaares zusätzlich würfeln, um sein Gebot zu verbessern. Danach muss man den Würfel aber abgeben. Platziert man stattdessen einen Bausstein ins Dorf, hat man ab jetzt pro platzierten Baustein einen Punkt mehr auf seine Gebote. Auf Station 3 hat man dafür aber Steuerabgaben zu leisten, indem man beim Bieten auf dieser Station pro Baustein Gebotspunkt abgezogen bekommt (nur auf Station 3), also Summe seines Zahlenpaares - Anzahl Bausteine. Auf Station 4 geht es um den Bau einer Pyramide, um den Schokoladengott Chocolatl zu ehren. Die Pyramide besteht aus 5 Reihen, die nacheinandergebaut werden. Beendet man eine Reihe, bekommt derjenige Punkte, der die Mehrheit an Bausteinen pro Reihe platziert hat. Die Reihen nehmen in der Wertigkeit ab (erste Reihe 5 Punkte, letzte Reihe 1 Punkt). Auch für das Spielende spielt die Pyramide eine Rolle (siehe weiter unten). Eine kleine Raffinesse hat man hier eingebaut. Schafft es jemand, mit seinem Zahlenpaar 3 Punkte mehr zu bieten als der Zweitplatzierte, darf dieser Spieler zwei Bausteine legen. Ist die Differenz kleiner 3, dürfen Erstplatzierter und Zweiter jeweils nur ein Stein legen. 5. Station ist einfach nur Punkte nach Tabelle kriegen. Zunächst kriegen immer der erste und zweite Punkte, die aber immer weniger werden. Ab der 4. Runde bekommt nur noch der Erstplatzierte Punkte. Derjenige mit dem schlechtesetn Gebot (Zahlenpaare) bekommt aber immer - 2 Punktze abgezogen. Die letzte Station ist das taktisch klügste und mächtigste Element im Spiel: Vor jeder Runde werden nicht nur drei Erntewürfel für Station 2 geworfen und der schwarze Würfel für Station 3 ausgelegt, es kommen auf Station 6 auch noch zwei Aufwerte-Karten mit höheren Zahlenwerten ins Spiel. Die besten zwei Gebote können dann ihre niedrigen Zahlenwerte durch höhere austauschen (z. B. die Null loswerden und dafür eine 11 bekommen). In der letzten Runde gibt es keine Aufwertung mehr, dann gibt es 6 oder 3 Siegpunkte dafür. Nach Durchlauf der sechs Stationen fängt eine neue Runde an. Die Zahlenkarten werden zurück auf die Hand genommen, um neu bieten zu können. Es gibt dreierlei Arten wie man Gebote auslegt, was durch die Position des führenden Spielers auf der Kramerleiste bestimmt wird. Es gibt gelbe, rote und grüne Siegpunktfelder auf der Kramerleiste. Je nachdem, wo der führende Spieler steht, werden die Zahlenpaare entweder einzeln als Paare und pro Station abgelegt, oder man legt auf alle Stationen erst einmal eine Karte verdeckt, dann werden alle aufgedeckt, um dann wieder die zweite auf alle Stationen zu legen. Oder alle 6 Stationen werden vorab mit Zahlenpaare bedient, um dann einzeln die Statioen durchzuwerten. So hat man nach jeder Runde einen anderen Gebotsmechanismus. das Spiel endet entweder dann, wenn die Pyramide fertig gebaut wurde oder wenn jemand seine 9 Bausteine verbaut hat, oder wenn 7 Runden fertig sind - das wird auf Station 5 angezeigt. Am Ende bekommt man noch zusätzlich Punkte oder verliert Punkte: Z. B. bekommt man drei Siegpunkte, wenn man die Chocolatl-Figur besitzt, der Alte Mann bekommt 3 Punkte abgezogen. Für jeden Stein in der Pyramide bekommt man jetzt noch einen Punkt. Hat man schwarze Würfel noch übrig, darf man sie jetzt werfen und das Ergebnis als Siegpunkte einfahren. Und????? Vor dem eigentlichen Spielbeginn muss man eine Zahlenkarte (es sind insgesamt 13 für jeden) in den Tempel in der Spielplanmitte geben - verdeckt. Jetzt werden diese Karten aufgedeckt und die Zahl erhält man als Siegpunkte. Wer die höchste Zahlenkarte geopfert hat, erhält drei Zusatzpunkte.


    Viel Spass, falls ihr es irgendwann spielen solltet


    Gruß Markus