Beiträge von sprettbieler im Thema „31.05. - 06.06.2010“

    Am Mittwoch kam folgendes auf den Tisch:


    Dixit: Zuerst eine 3er-Runde, später nochmal eine 5er-Runde. Ich muss sagen ich war positiv überrascht. Zu dritt ist es vlt nicht ganz so spannend, aber spätestens in der 5er-Runde entfaltete es m.E. seinen vollen Reiz. Die Karten sind aus Sicht der Mehrdeutigkeit bestens gestaltet und lassen viele Interpretationsspielräume zu. Das nennt man wohl kreativ - böse Zungen würden behaupten einige Karten sind mit Hilfe von bewusstseinsverändernden Substanzen entstanden :-).
    Das Spiel hat in unserer Runde gut funktioniert, ich sehe aber durchaus Probleme in Runden, die möglicherweise garnichts damit anfangen können. Gerade Kindern (Altersangabe ab 8) könnte es schwerfallen die richtige Balance bei der Auswahl ihres Tipps zu finden und Erwachsene müssen sich in solchen Runden mit Tipps aus beispielsweise klass. literarischen Vorlagen zurückhalten. Die Punktewertung ist eigentlich einfach, trotzdem gab es einiges Chaos beim Auswerten.
    Insgesamt ein schönes Spiel, das aber sicher nicht für alle Runden geeignet ist -> wird meiner Meinung nach nicht Spiel des Jahres.


    TüüT Tüüt: Kannte ich schon als Beep Beep, jetzt ist es bei Pegasus in leicht überarbeiteter Form erschienen. Das Auto ist widerstandsfähig und man kann sich nicht damit verletzen und die Karten sind nett gestaltet. Ansonsten ist es ein simples Hektikspiel, das mir überraschenderweise viel Spaß macht. Ich würde es jederzeit Halli Galli, Ligretto oder ähnlichem vorziehen.


    Jerusalem: Tja irgendwie ist das Spiel an mir vorbeigegangen. Ich bin erst durch die Spielbox-News darauf aufmerksam geworden, dabei bin ich ja oft bei Abacus zum Spielen. Es handelt sich um ein lupenreines Mehrheitenspiel, das relativ schnell erklärt ist. Jede Runde werden Rollenkarten versteigert, die zum Einen die Anzahl der "Arbeiter" die man einsetzen darf, zum Anderen die Spielreihenfolge und ein spezifisches Privileg bestimmen. Dabei gilt grob: Wer weiter hinten sitzt bekommt weniger "Arbeiter" und ein schlechteres Privileg, darf aber die Mehrheitsverhältnisse nochmal kräftig durcheinanderwirbeln. Die Versteigerungen liefen in unserer 4er-Runde etwas seltsam, da praktisch nur auf die ersten beiden Karten geboten wurde. Die anderen beiden Karten haben sich Spieler 3 und 4 meist umsonst zugeschachert.
    Die erworbenen Arbeiter werden auf dem Spielplan in verschiedenen Regionen eingesetzt und sorgen für Nachschub an Arbeitern, Geld aber auch an Prestigepunkten, die für den Bau eines Turms benötigt werden. Wer am Ende den höchsten Turm erbaut hat, gewinnt. Der clevere Baumechanismus sorgt dafür, dass niemand vornewegprescht: Der Erste, der ein Stockwerk baut, das noch keiner vor ihm gebaut hat muss nämlich einen Privilegpunkt mehr dafür ausgeben.
    Insgesamt ist das Spiel - gut. Leider bietet es einen ordentlichen Ärgerfaktor der mir nicht so zusagt. Viele Entscheidungen sind hop oder top, bei geringer Kontrollmöglichkeit. Investiert man irgendwo viel und wird dennoch übertrumpft steht man mit leeren Händen da (das gilt auch für die Sonderwertungen kurz vor Schluss), wobei man allerdings mit dem sogenannten Baron auch ein Feld pro Runde sicher machen kann. Ich würde es auf jeden Fall gerne nochmal spielen. Vlt habe ich nur nicht die richtige Balance aus vorderen und hinteren Spielpositionen gefunden.