Beiträge von ravn im Thema „5. 4. - 11. 4. 2010“

    Spielewochenende von Freitag bis Sonntag in Bielefeld. Mal sehen, ob ich die Titel alle auf die Reihe bekomme...


    - Undercover in Europa : Nett, aber besser, wenn in einer Runde gespielt, die sich gleich gut kennt und damit auch einschätzen kann bei den Mitspielerfragen. Auch was für Nicht- und Wenigspieler.


    - Linq : Immer wieder gut, enspannte und lustige Partien erlebt. Mit nur einem Fragezeichen-Spieler ist es besser als wenn zwei dabei sind. Aber lieber mit zwei Fragenzeichen-Spielern gespielt, als überhaupt nicht. Muss mir doch mal die Erweiterung "Linqer" zulegen, weil sich so langsam manche Begriffe wiederholen. Zu oft gespielt - eigentlich ein gutes Zeichen.


    - Wizard : In Sechserrunde die Partie gewonnen. Erstmalig. Damit trete ich als Wizard-Sieger ab und kann mich neuen Herausforderungen stellen.


    - Sticheln : Ungewohntes Stich-Spiel, das ich erst nach einigen Runden so richtig kapiert habe, nachdem es erstmal 42 Minuspunkte gehagelt hat. Könnte eine gute Alternative zu Wizard sein, wenn auch chaotischer.


    - Vasco da Gama : Worker-Placement verträgt sich nicht mit Sekt. Eine Unachtsamkeit und schon kann man eine Runde vergessen. Durch den "Veteran vs. Neulinge"-Vorsprung konnte ich den Spielsieg doch noch ins Ziel retten. Kann ziemlich gleichförmig nach Schema-F verlaufen, wenn man Plan kauft, Manschaft anheuert, Geld oder Charakter nutzt und abschliessend verschifft. Nutzt sich ein wenig ab nach inzwischen x (= 5 bis 7) gespielten Partien in diversen Spielrunden.


    - Seeland : Mit der aufgedruckten Felderseite und ohne weitere Zusatzregeln ist es arg kopflastig und grübelanfällig. Man kann in Viererrunde bequem Toiletten- und Snackpausen einlegen und hält trotzdem den Spielablauf nicht auf und verpasst nichts. Mir gefällt die Zufallsplanseite mit allen Zusatzregeln weitaus besser. Mal sehen, ob ich mir nicht doch noch ein Exemplar zulege.


    - Jäger und Sammler : Es steht Knizia darauf, aber das Familienspiel kann ein derbes Hauen-und-Stechen werden, bei dem man in Viererrunde ständig Gefahr läuft, abgeschnitten zu werden. Macht immer noch Spass, gerade weil es diesen gewissen Ärgerfaktor hat.


    - Hansa Teutonica : In Fünferrunde mit vier Neulingen des Spiels mal eben auf den dritten Platz verwiesen worden. Ein Mitspieler hat erfolgreich die "Schlüsselpositionen besetzen und ständig werten lassen"-Strategie gefahren und damit ein für mich zu schnelles Spielende forciert. Habe mit Mühe und Not so gerade eben die Ost-West-Verbindung geschafft, aber zu nur den 1er-Netzwerk-Multiplikator gehabt. Eines der besten Spiele von Essen 2009 - immer noch und immer wieder gerne, weil jede Partie total anders läuft. Würdig für den Deutschen Spielepreis! Wer mag widersprechen?


    - Zug und Zug : Ebenfalls in Fünferrunde irgendwann in tiefer Nacht zu Sonntag. Ich konnte zwar alle Aufträge erfüllen und noch zwei mehr, aber habe zu kleine Strecken gebaut, die zu wenig Siegpunkte einbrachten. Der Kriebel, jetzt bauen oder doch noch warten, ist immer noch da. Habe allerdings die Sorge, dass man die Aufträge langsam alle kennt und/oder unbeabsichtigt auswendig lernt von Partie zu Partie und sich das Spiel dann in ein "erst alle Karten sammeln und dann erst bauen" bei allen Spielern wandelt. Ob es dann immer noch so gut ist?


    - Werwölfe von Düsterwald : Mehrere Runden mit einigen herausstechenden Argumentatoren emiterlebt. Gut, auch wenn ich mir als Pen-and-Paper-Rollenspieler mehr Atmosphäre aus dem Spiel selbst heraus wünschen würde. Lebt eindeutig von seinen Mitspielern und kann deshalb genauso schnell floppen oder in der Stimmung kippen. In kleiner Dosis genossen gerne wieder.


    - Snapshot: Geschichlichkeits-Schnipp-Aufgaben-Erfüll-Spiel von Kosmos. Ist mit persönlich auf Dauer zu anstrengend, ständig um einen Tisch herumzuwandern, um eine ideale Schnipp-Position zu haben. Kam allgemein gut an und war das ganze Wochenende deshalb auch aufgebaut. Für einen hohen Stehtisch mit viel Platz drumherum empfehlenswert, aber wenig Wohnzimmer-Spieletisch geeignet. Bin ich einfach zu bequem? Eventell funktioniert es auch auf einem Ikea-Drehteller im entspannten Sitzen, dann wäre es auch für mich eine Kaufoption.


    - Säulen der Erde : Atmosphärisch packend und fast schon ein wenig Ami-Trash, weil man recht wenig beeinflussen kann, der Spielablauf trotzden mitreissend ist. Ich würde mir allerdings mehr Varianz an Deckkarten wünschen, so dass jede Partie wirklich komplett anders laufen kann und man nicht auf bekannte Ereignisse hofft. War eine eher wenig von den Ereignissen gebeutelte Partie, wo zumindest der Sieger die Siegpunktleiste gesprengt hat, ich selbst aber zu viele Siegpunkt-Möglichkeiten ausgelassen und zu sehr auf Sicherheit gespiet habe.


    Nicht gespielt, weil andere Spiele-Alternativen vor Ort waren (siehe oben) oder schlicht Mitspieler für diese Genres fehlten: Automobile (war eher zu komplex) und Chaos in der alten Welt (Thema nicht ansprechend) und Mystery Express (hat sich nicht ergeben). War aber (wobei hier kein "aber" hingehört), ein absolut vergnügliches Spielewochenende mit vielen netten Mitspielern! Hätte mal Identik und Grafitti noch einpacken sollen. Die Runde Cyrano lief leider ohne mich, steckte da tief in den Untiefen des Herrn Vasco und seiner christlichen Seefahrt. Und komplexere Spiele kommen dann halt in anderer Runde auf den Tisch - es war ja nicht der letzte Spieletreff. Runewars & Co wollen ja auch noch mal wieder (bzw erstmalig richtig) gespielt werden.


    ... und jetzt freu mich nach gefühlten 2x 3.5 Stunden Schlaf in den letzten arg kurzen Nächten auf meine Couch. Einfach mal berieseln lassen und in Schnellvorlauf sehen, wie sich Herr Raab so am Samstagabend geschlagen hat und ob mal wieder ein Brettspie dabei war.


    Cu/Ralf / over & out nach der dritten Ergänzung / Korrektur