Beiträge von Tom13 im Thema „Zukunft des Brettspiels?“

    ja wirklich - nur ist nach 2 Musikabenden der Bandscheibenschaden vorprogrammiert.... und so viel, wie da miteinander geredet wird, stell ich mir auch die entsprechenden Brettspielumsetzungsvisionen vor... ;)


    Mist... und wo stellt man da jetzt sein Glas ab??


    (Entschuldigt bitte, das mit der Polemik scheint bei mir chronisch zu sein!) :hau:


    Wirklich beeindruckende Spielereien, die ich unbedingt mal gerne ausprobieren und dran "herumspielen" würde...


    ... um dann hinterher wahrscheinlich (!) lächelnd wieder heimzugehen, um bei Kerzenlicht die kleinen Holzwürfelchen in den El Grande Turm zu werfen und an der Regionenstellscheibe zu drehen...


    Friedliche Grüße und danke an alle für den m.E. (bis jetzt) spannenden und lesenswerten Thread - vielleicht können wir die Diskussion ja dann fortsetzen, wenn uns solche Spiele tatsächlich mal unter die Spielerfinger geraten sollten?

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    Original von Tyrfing Ich bin an einem Punkt, wo ich mich frage ob du meinen Beitrag gelesen hast...


    Habe ich, keine Sorge! :peace:
    Lass mich meinen Standpunkt vielleicht doch mit Deinem Zuwurf kurz zusammenfassen: Für mich ist ein Brettspiel eine Art "Gesellschafts-Kunst", die für mich absichtlich nur noch sehr wenig mit irgendeiner Form von Elektronik ausgestattet sein sollte ... also "back to the roots" oder auch "old school" ;)
    Aus meiner Erfahrung ist so das Miteinander am effektivsten und das Spielgefühl am intensivsten


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    Inwiefern allerdings Gespräche darunter leiden kann ich nicht nachvollziehen, es sei denn du bist in Ehrfurcht vor der Darstellung erstarrt und bist sprachlos... Zwinker


    Bei der ersten Partie wäre sicherlich auch Sprachlosigkeit dabei - wenn Deine Ideen tatsächlich so umsetzbar wären. Ehrfurcht hätte ich dann wahrscheinlich vor den Programmierern - anstelle vor dem Spieleautor, der sich die Mechanismen des Spiels ja ursprünglich ausgedacht und erarbeitet hat!
    Gemeint habe ich aber die ständigen Sound- und Klangeffekte, die zwangsläufig mitgeliefert werden müssen (was ist schon 'ne Explosion ohne Sound?)


    Ist diese ganze virtuelle Überfrachtung nicht ein Sich-Entfernen von der eigentlichen Spielidee?
    Dem Wettrüsten für die coolsten Grafiken und realistischsten Effekte wäre - wie im Filmbereich - die Tore geöffnet! Will und brauche ich so was? Dafür gehe ich ins Kino (evtl. mit 3D-Brille - hey, das wäre doch mal eine Brettspiel!?) oder setz mich an den Bildschirm.


    Und mit entsprechenden Cheats (die es immer gibt und geben wird) hat man dann eben doch die Blutspritzer auf dem Monitor und natürlich auch Spiele ab 18, da dieser Sektor jeher am besten verkauft wird (und von den unter 18 jährigen heiß begehrt ist).


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    Original von fred
    Keine/wenig Anleitung lesen, drauflosen spielen können, mehr Atmosphäre.


    Also wieder die Spaß-Gesellschaft, die nur konsumieren will - ganz ohne nachdenken zu müssen? (sorry: Polemik) - Genau weil zu viel "Fantasie" vorgegeben wird, fehlt mir eben die Atmosphäre!


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    Denn schlußendlich muss das Spiel passen, egal ob mit oder ohne Elektronik.


    Da stimme ich Dir voll und ganz zu!
    Nur: Bislang gibt es m.E. noch keine wirkliche 'gesellschafts-spielfähige' Elektronik, und die bisherigen Versuche (Artus, Insel, wer war's, wo war's, Yvio, usw.) waren zwar anfangs ganz nett - weil 'neu' und etwas 'anders', sind aber bei näherer Betrachtung doch recht kümmerlich!
    Und die diskutierten Feldversuche & Szenarien gehen für mich eben auch in eine Richtung, die ich für Brettspiele nicht wirklich für sinnvoll halte - aber das mag die Zeit (und irgendwann der potentielle Mainstream-Käufer) entscheiden...

    Ich merke schon, da gehen die Ansichten -trotz gemeinsamen Hobbies - wirklich sehr weit auseinander!


    Sorry, Tyrfing, aber Dein Wunschszenario fände ich absolut schrecklich...


    Ein Interaktives Videospiel aus der Vogelperspektive mit vorbeiziehenden Wolken - wo bleibt denn da die eigene Vorstellungskraft? Wo bleibt da Raum für Gespräche? Alles perfekt animiert, vertont und visualisiert - also quasi "Avatar" als Brettspielumsetzung?
    Da hol ich dann Oma und Opa und meine Tochter dazu und 'lasse' das Spiel erklären, während Truppen unter den Wolken hin und hermarschieren? Und Opa muss aufpassen, wo er seine Brille ablegt, sonst verliert er versehentlich 3000 Soldaten, die gerade Westaustralien angreifen sollten ? (zum Glück ist das Ganze ja wenigstens kratzfest)
    Nee, das ist großes Beamer-Kino oder eine absolut grandiose PC-Spielumsetzung...aber nun wirklich nicht meine Vorstellung von einem Gesellschaftsspiel... :stop:


    2. gruselige Vorstellung: Bin zu einem Spielabend eingeladen und darf nicht mehr die lackierten Pöppel auspacken und liebevoll auf einem Spielbrett arrangieren, die Karten nicht mehr mischen, abheben und den Spielkarton hinterher liebevoll wieder einräumen? Wo bleibt der Spaß des Regelerklärens? Der Missverständnisse?
    Ich soll da vielmehr einen popeligen Pad-PC aus der Tasche ziehen und 400 Spiele per Knopfdruck auswählen können, bzw. aus dem Netz 'ne Erweiterung saugen...? :sos:


    Wo bleibt denn da das Feeling? Der Geruch? Die Haptik? Das Brettspiel?


    Aber: Weg mit dem Kriegsbeil: jedem das seine! Bin aber soch mal gespannt, ob sich der eine oder andere "Hardcore-Technik-Junkie" unter uns in ein paar Jahren vielleicht doch besinnt und mit Genuss die Carcassonneplättchen mischt, stapelt und beim Ziehen eines Kärtchens 'versehentlich' einige umstößt...
    ... oder am Strand liegt und schnell 'ne Partie "Hive" spielen will... :floet:


    Grüße,
    Tom13

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    Original von Ehrenmitglied:
    [...]und in der Gruppe, die quasi die Freaks dieses Hobby darstellt, ist die Skepsis groß. Gesellschaftliches Miteinander? Seit wann ist denn das beim Brettspiel der Auslöser? Meinetwegen im Swingerclub - aber beim Spiel ist der lustvolle zeitvertreib der Auslöser - egal ob alleine, oder zu mehrt.


    Uiuiui, gewagte Argumentation. Nur soviel dazu: deshalb bin ich hier und jetzt in einem "BRETT"-, bzw. "GESELLSCHAFTS-"Spiel-Forum unterwegs und nicht bei einem Gamer-Thread von Ubi-Soft oder in sonstigen Clubs.
    Ich weiß ja nicht, was für Dich ein "lustvoller Zeitvertreib" ist, aber bei einer Gesellschaftsspielrunde lege ich schon Wert auf Gesellschaft - sonst kann ich's qua Definition bleiben lassen - oder am PC sitzen (siehe oben!)


    Zitat

    Zitat von K.Teuber aus dem oben genannten Artikel:
    "Entweder ich sitze vor dem Computer, mache Rollenspiele, oder aber ich treffe mich mit Freunden, dann brauche ich den technischen Aufwand nicht. Es ist schöner, wenn ich das Spiel aus der Schachtel hole." Das Haptische der Figuren und des Würfels werde immer Bestand haben, glaubt er
    .


    Na also, das ist genau mein Reden! ;)


    @ Heffernan:
    Deinen besorgten Gedanken zur Kinderentwicklung und der Zukunft des Mainstreams stimme ich (leider) voll und ganz zu!
    Auch wenn es nur am Rande etwas mit dem eigentlichen Thema hier zu hat, noch ein kurzer Beisatz:
    Das Problem der mangelnden und oben zitierten "Medienvielfalt" ist wichtiger denn je ... und dazu zähle ich die "Virtualisierung" unseres Alltags als EIN Medium, das immer mehr das reale "Erleben" verdrängt:
    Warum knacken Kids mit 7 Jahren den "Mario-Highscore" und klicken mit der Maus schneller durch "KiKa-Online" und den diversen Online-Spieleseiten als die Eltern - stolpern aber im realen Leben über jeden Treppenabsatz, halten den Malstift in der Faust, wissen nicht, wo links und rechts ist und fangen bei einem UNO an zu weinen und zu toben, wenn sie 2 Karten nehmen müssen???

    Zitat

    Original von heffernan:
    Ich mag Spiele mit einem Thema. schön aufbereitet und designed aber nicht bis ins kleinste Detail ausgeschmückt damit ich in dieses Spiel eintauchen kann, mir meine eigene Welt zu diesem Spiel ausschmücken und erleben kann. Klingt jetzt vielleicht ein bißchen komisch


    ... das finde ich überhaupt nicht - das drückt hervorragend meine persönliche Intension für das Spielen eines Brettspiels aus! Deshalb ziehe ich auch die 'Holzpöppel' bzw. groben Pimptierchen den (detailiierteren) Plastikfiguren vor.
    Wenn ich bei Tikal die 8eckigen Pöppel als Forscher in mein Lager ziehe, kann ich meiner Fantasie freien Lauf lassen, wenn ich dagegen z.B. bei den "neuen" Siedlern die fertig-modellierten Plastik-Straßen und Siedlungen setze, "wirkt" das Spiel einfach nicht mehr...


    Zitat

    Original von Tom:
    Die Problematik stellt sich doch wirklich in der Art dar, dass es die eher reinen Taktiker gibt, die das eigentliche Spiel-"Problem" lösen wollen, und die "Nostalgiker", denen es um das Gesamterlebnis des Brettspiels / TableTops / usw geht.


    Vom Prinzip ganz logisch, kKlingt allerdings etwas böse. Ich würde mich ebenfalls zu den 'reinen Taktikern' zählen - wenn ich ein Spiel spiele, versuche ich zu gewinnen, muss also zwangsläufig besser Taktieren als die Mitspieler.
    Zusätzlich möchte ich aber das "Drumrum-Ambiente" passend - nicht 'vorgefertigt' - haben.
    Wenn es mir 'nur' ums Taktieren geht, klick ich mich hin und wieder in die Brettspielwelt, da kann ich Spielmechaniken 'pur' erproben... aber selbst da stört mich die relative Anonymität der Mitspieler: außer ein gelegntliches "hf", "lol" oder "congrats" kommt dort fast nichts gesellschaftliches rüber - da freu' ich mich kaum über einen Sieg...


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    Brettspiele leben doch letztendlich durch ihre Begrenztheit und die Idee, den Witz, den Pfiff, diese Begrenztheit (scheinbar) mit Spielmechaniken zu überwinden.


    ... und dem, was die Spielrunde daraus macht!


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    Original von Tom:
    Warum ist denn "rumräubern" besser als mit seinen Freunden im Netz ein Spiel zu zocken?


    Kleiner Einspruch: Es ist pädagogisch erwiesen (wo ist mein Zeigefinger... ahh: da!), dass das 'Rumräubern' in der Entwicklung für Kinder extrem wichtig ist und es durch die zitierte Medienflutung viele Kinder gibt, die diese 'körperlichen' Erfahrungen gar nicht mehr machen (können).
    Klar gehört das Netz-'Zocken' und Ballern zur Entwicklung absolut DAZU - es sollte sich aber keinesfalls auf diese Form der virtuellen Kontaktaufnahme und Spielmöglichkeiten beschränken!


    Noch ein kleiner Nachsatz: Ich wäre der übrigens der Letzte, der diese Projektions- oder Touchscreen-Versuche nicht gerne ausprobieren würde! Als neueres Computergame-Gefühl wirklich absolut faszinierend... nur eben nicht als Gesellschaftsspiel!

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    Original von [Sternfahrer]
    Du argumentierst mit Emotionen. Wie soll ich sachlich darauf eingehen?


    Das machts Du doch schon ganz gut... ;)
    Ernsthaft: Tut mir leid, wenn ich da etwas (sehr) polemisch wurde - aber Du kannst das übrigens auch schon wirklich gut - also ran an die Argumente:


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    Videospiele. Verschrien als das perverse Hobby von angehenden Amokläufern, die nachts allein vor dem PC die ganze Welt vernichten. Bis die Wii kam.


    Bin selbst Admin eines über 100 Rechner umfassenden Netzwerks, Hobby-Programmierer und bin mit Videospielen groß geworden - allerdings waren die Egoshooter bei mir am Anfang noch "Ikari-Warriors" & Co, später dann die ganze Palette an Video-, Baller- und soger (!) taktischen Spielen... bis hin zur jetzigen Wii die (nicht nur) ich nicht so berauschend finde. Nach 2 maligem "Kegeln" und "Tennis" iim Freundeskreis verstaubt auch das Ding inzwischen mehr und mehr(wohlgemerkt bei den Bekannten mit einer 2 Generationen-Familie). Die Bewegungsabläufe vor einem Fernseher bzw. einem Beamerbild sind einfach zu 'künstlich' (beim virtuellen Kegeln reicht eine geschickte Bewegung aus dem Handgelenk, um mehr Punkte zu erzielen - dabei muss ich nicht mal aufstehen...) - da gehen wir lieber wieder in die 'echte' Bowlinghalle.


    Du hats recht: Guitar-Hero und Karaoke-Spiele können in der richtigen Gruppe einen Heidenspaß machen - aber das sind mehr Gesellschafts'events' - keine Brettspiele... Übrigens war ich im Freundeskreis einer der ersten mit CD-Player (1982) später der erste mit klobiger Digitalkamera (mit Disketten-Laufwerk) und MP3-Player... ;) *schulterklopf*


    Zitat

    Elektronik an sich fühlt sich heute neu, ungemütlich, kalt, bedrohlich an.


    Stimmt - zumindest das 'Kalte'! 'Bedrohlich' keineswegs - nur wenn man Ihre Arbeitsweise noch nicht verstanden hat oder das Internet 'wieder mal nicht geht' und der ganze Betrieb zu mir gerannt kommt....


    Das Problem liegt wohl darin, dass ich mich bei einem Gesellschaftsspiel auf meine Spielpartner konzentrieren möchte, die Emotionen in deren Gesichtern aufgrund MEINER Handlungen ablesen will - die Freude, das Ärgern, das Bluffen, usw.
    Dabei reichen einfachste Holzpöppel und abgegriffene Karten.. und z.T. die einfachsten Spielmechanismen - ohne 'mitspielender Elektronik'.


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    Details wie Karten, die man unter Pappscheiben verstecken muß, die dafür zu klein sind [...] das lenkt alles vom Spiel ab. Ich bin dann plötzlich kein kubanischer Plantagenbesitzer mehr, sondern wieder Tommy, der mit Spielmaterial kämpft.


    *lol* Kenn ich gut! Aber da ist wohl eher die Unausgereiftheit der Materialien das Problem - gleiches kann bei elektronischen Spielen die berühmten Bugs, oder auch grobe Programmierschnitzer sein... nur im letzteren Fall bin ich machtlos und muss auf updates warten. Bei 'haptischen' Spielmaterialien geh' ich in den Keller und Säge mir meine fehlenden Pöppel, Würfeltürme oder Abdeckplatten oder ich geh' an den PC und Bastel das unpraktische Material mit Originalgrafik, Drucker, Kleber und Pappe nach...


    Gutes Beispiel - grausiges Spiel (m.E.!): Monopoly mit "Kreditkarte" macht schlichtweg keinen Spaß, bei unserem Uraltspiel sind noch dicke, sich gut anfühlende Geldscheine dabei - DIE will ich doch vor mir haben, meinen Gegnern damit vor der Nase rumwedeln mich "reich" fühlen... mit der kleinen Plastikkarte kommt dieses Feeling auf einem Spieltisch einfach nicht rüber!


    Zitat

    Wenn das "spielen" für Dich ausmacht, dann lade ich Dich herzlich ein, in meinen Spielrunden Deine Zeit damit zu verbringen, diese Dinge für uns zu erledigen.


    Du wirst lachen: Ich liebe das!
    Diese ganzen Holzpöppel hin- und hergeschiebe ist im Moment des Spiels keineswegs sinnlos, weil ich damit ja etwas bezwecken will - nämlich ein Spiel gewinnen und beeinflussen, indem ich meinen Spielgegnern die meisen Früchte, Einsetzplätze, Dublonen etc. vor der Nase konkret und nicht nur 'virtuell' wegschnappe!
    Bin darum auch selbst bekennender 'Pimper' um ein Spiel noch 'haptischer' zu machen - allerdings weniger detailiierte Fimo-Basteleien als lackierte Holz-Figuren.
    Und das Aufbauen und Einräumen übernehm ich mit Freuden - aber nur wenn ich auch mitspielen darf!!! ;)


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    Jedenfalls, ICH will mich auf die taktischen Entscheidungen konzentrieren und nicht auf das herumschieben von Schadensmarkern.


    Da liegt unsere Krux:
    Du beziehst Dich eher auf CoSims/Wargames, bei denen die unzähligen und lässtigen Markerverschiebungen tatsächlich unterstützt werden könnten - wie auch imnmer!


    Ich rede von Gesellschafts-Spiele-Abenden mit mehreren Leuten - oft. inkl. Kindern - da ist mir das zwischenmenschliche Miteinander ebenso wichtig wie das Taktieren und 'Strategieren' und das Herumschieben von Spielmaterial, mit dem ich das Spielgeschehen aktiv beeinflussen kann ... und diese Mischung gelingt meiner Meinung nach mit handfestem Spielmaterial eben viel direkter und konkreter als über einen Touchscreen mit animierten Pöppeln und "Crash- & Kawumm-Effekten".... (oh - schon wieder Polemik! Sorry! ;) )

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    Original von [Sternfahrer]
    Ich fände z.B. elektronische Kramerleisten sinnvoll. Kein "Oh, die Katze sprang auf den Tisch und wir wußten nicht mehr, wer wieivele Punkte hatte." Auch könnte man sich eine "on board" Hilfe vorstellen.


    Gehört die Katze nicht irgendwie dazu... !? ;) Und die Ungewissheit, wer 'genau' wieviel Punkte hatte führte bei uns nicht selten dazu, dass hinterher noch 'ne Partie verlangt wurde....


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    Original von [Tyrfing]
    Ich denke aber, es wäre auch durchaus möglich dem Spielmaterial selbst eine gewisse Eigenintelligenz einzuhauchen


    Heißt das jetzt, dass die von einem Brettspiel geforderte Intelligenz dann nicht mehr VOR der Spielfläche stehen muss, sondern auf ihr?
    Ernsthaft: Was ist denn an dem bisschen Zusammenzählen einer Kramerleiste schwer? Und wenn man sich mal etwas verrechnet, sollen eben die Mitspieler 'mitdenken'!
    Wenn ich alles - also sowohl Regellesen, das Pöppelziehen, ideale und legale (!) Spielzüge, das Würfeln, das Zusammenzählen von Punkten - einem 'intelligenten Material' überlassen soll, was bleibt denn über? Wie kann ich bei schwachen Mitspielern oder beim Spiel mit Kindern mal 'Fünfe gerade sein lassen' und den einen oder anderen Bonuspunkt oder 'halblegalen' Zug gönnen?


    Und wenn ich die Spiele nur noch 'runterlade', wo bleibt dann das 'kultige' Auspacken, Entpöppeln, Sortieren, Einzippen, .... und v.a. 'Pimpen' der Lieblingsspiele?


    Wohlgemerkt: Mir geht's bei dieser Diskussion hier um "Gesellschaftsspiele", also um die abendliche Unterhaltung im Familien- und Freundeskreis...
    Bei mehrtägigen Cosims, knallharten Langzeit-Strategiespielen oder von mir aus bei Meisterschaften wäre eine automatische und unbestechliche Punktezählung und Zugüberwachung m.E. vielleicht (!) sogar denkbarer...


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    Original von [Tyrfing]
    Zitat: Original von Tom13 Beispiel: Bei uns im Schrank verstaubt einer dieser Brettspiel-Elektronik-Versuche von Herr Knizia! War die ersten beiden Partien durchaus faszinierend, bis das ewige "Du findest einen Stein!" und


    Stimmt sicher -- aber sonst verstaubt dort nix?


    Doch... leider gerade genug! ... aber ich bezweifele doch stark, dass diese Spiele als 'intelligente Rechnerversionen' viel häufiger auf den Tisch kämen... ;)

    Zitat

    Wie auch immer -- es sind auch die ungeschickten Gehversuche, die ein Laufen erst möglich machen. Gut, dass nicht alle lieber sitzen bleiben, weil Bewegung eh doof ist.


    Nettes Sprüchlein ("Stillstand ist der Tod") und irgendwie hast Du auch recht... aber:
    Wo "sitz" ich im Endeffekt mehr? Beim gelegentlichen Antippen einer Glasplatte und zuschauen wie rechnerberechnete Figuren mein Spiel spielen und mir eine mit kriegerischer Hintergundmusik untermalten Elektronik-Stimme erklärt, was ich gerade gemacht habe und wieviel Punkte ich habe oder selbst Pöppel und Würfel (wenn unbedingt sein muss) herumschieben und mich mit Spielepartner unterhalten oder auch mal Streiten?


    Beispiel: Bei uns im Schrank verstaubt einer dieser Brettspiel-Elektronik-Versuche von Herr Knizia! War die ersten beiden Partien durchaus faszinierend, bis das ewige "Du findest einen Stein!" und das "Der Drach greift dich an!" uns langweilig wurde - da hier alle eigenen Entscheidungen und Handlungen von einem Rechner kommentiert und "gesegnet" werden müssen und nicht selten durch dessen "willkür" zunichte gemacht werden. Hinzu kommt, dass sich 4 Menschen an einen Tisch setzen und ca. 1,5 h (fast) nichts miteinander sprechen und auf einen Plastikvulkan starren und den "weisen Sprüchen" lauschen... ;)


    Zitat

    Ich beschäftige mich den ganzen Tag mit technischen Dingen die kaputt gehen und dann repariert werden müssen.


    Volle Zustimmung! Bin (nebenbei) auch in der Netzwerkbranche tätig und habe schon das eine oder andere Brettspielchen auf dem PC programmiert (damals für meine Tochter) aber... ohne Strom kommt m.E. "Gesellschaftsspielen" doch irgendwie 'edler' und geselliger rüber!

    keien Frage: Faszinierend... für ein Computerspiel! ;)
    Aber mal ehrlich: den Würfel virtuell zu werfen ist nicht wirklich mein Ding!
    Und meinen oben zitierten Rotwein möchte ich auch nicht darüber verschütten... - beim Brettspiel bekomm ich vom Verlag schnell und meist kostenlos Ersatz - schafft das Micrso.. auch!?

    Hallo,


    ich schließe mich den Kritikern dieses Themas an...


    Meiner Meinung nach lebt doch ein Brettspiel gewissermaßen von der Haptik - das Pöppel-anfassen und -verschieben, den Meeple auf der Punkteleiste vorschieben und genussvoll die eroberten Punkte mitzählen, die (Sieg-)Karte auf den Tisch knallen, etc. Ich möchte doch auch die (Holz-!)Tierchen und schön illustrierten Agricola-Kärtchen per Hand setzen und keine kleinen pseude-real-animierten AgeofEmpiresClones von einem Kärtchen zum anderen rennen sehen und Äcker bestellen und Gemüse ernten... - dazu setz ich mich an den Rechner oder die Konsole - ohne Brettspiel und ohne Familie oder Bekannte.


    Zitat

    denn da wird mir das dämliche Punktezählen ("Wie war das jetzt nochmal mit der Wiese?!?") abgenommen


    Genau das macht doch einen der vielschichtigen Reize an einem gemeinsamen Spieleabend aus - wozu m.E. eben auch die Diskussionen über Punktevergabe und Regelauslegungen gehören...


    Vielleicht sollte dieses Thema anhand der versch. Genres von Brettspielen differenziert betrachtet werden... denn: natürlich kann ich mir bei z.B. raumfüllenden Cosims eine virtuelle Unterstützung durchaus vorstellen... für das gepflegte Spielchen in Familie und Freundeskreis bei Kerzenschein, gutem Rotwein und angenehmer Atmosphäre gehören für mich eben doch einfache "Pöppel" und simple Karten dazu...