Beiträge von fred im Thema „Zukunft des Brettspiels?“


    Dem Fantasie Argument stimme ich zu. Insofern denke ich, dass wir eine ähnliche Marktaufteilung/Entwicklung wie Buch - Fernsehen sehen werden. Beide exisitieren nebeneinander, das geschriebene Wort bietet mehr Platz für Fantasie, aber die Mehrheit der Leute wollen dies vorgegeben haben (lieber schöne Miniaturen statt Holzwürfel, lieber der Film statt das Buch). Vom Umsatz und der Bedeutung ist das Fernsehen/Kino/Film größer. Der Marktanteil der Brettspiele mit Elektronik wird steigen, aber niemals das klassische Brettspiel verdrängen.


    Und, ja klar war König Artus anfangs nett und dann spielt man es weniger. Das gleiche gilt auch für Stone Age, Maestro Leonardo, Zug um Zug, Thurn und Taxis etc.
    Die Insel war jedoch schon mehr als nur nett und Freibeuter der Karibik aus 2008 wird (in unserer Runde) noch immer regelmässig gezockt. Das ist viel mehr als die meisten anderen geschafft haben. Warum? Nicht wegen der Elektronik, sondern weil es beide einfach gute Spiele sind. Und da wären wir dann wieder beim gemeinsamen Nenner. Ein gutes Buch schlagt jeden schlechten Film. Ein gutes klassisches Brettspiel schlägt jedes schlechte Brettspiel mit Elektronik. Aber eben auch umgekehrt.

    Ich denke, man sollte das nicht schwarz-weiß sehen. Wenn jemand sagt, dass er der Elektronik entfliehen will, dann kann ich so eine Aussage nur bedingt verstehen weil das impliziert, dass Elektronik schlecht ist. Ohne Elektronik gäbe es keine modernen Autos, kein Licht, keinen Aufzug in einem Wohnblock usw. Elektronik sollte uns im Leben unterstützen und wenn sie das auch bei einem Spiel tut, dann sollten wir uns alle freuen. Es hat König Artus, Die Insel, das Kinderspiel des Jahres Wer war's gegeben, es gibt die Yvio usw. Einige wenige lehnen solche Spiele prinzipiell ab, Kinder und Jugendliche werden davon eher angezogen. Mir persönlich ist's egal und wenn das Spiel passt, kaufe ich es mir. Die insel war super, Freibeuter der Karibik ein Hit, Octago hat mir übehaupt nicht gefallen und zu Tarascon liest man auch nicht nur gutes. Das werde ich auslassen.


    Generell glaube ich, dass der Marktanteil von Spielen mit elektronischer Unterstützung steigen wird weil sie einem Trend entgegenkommen: Keine/wenig Anleitung lesen, drauflosen spielen können, mehr Atmosphäre. Ich sehe aber auch die Chance, dass diese Spiele Gateway Spiele zu komplexeren und reinen Brettspielen sind. Denn schlußendlich muss das Spiel passen, egal ob mit oder ohne Elektronik. Und "Die Insel" war beispielsweise einfach ein sehr gutes Spiel. Andererseits gibt es zig gute Brettspiele. Passt doch alles so, oder?

    Die Frage ist doch: Wodurch zeichnet sich das Hobby "Brettspiel" aus? Für mich ist das das gesellige Zusammenkommen, Taktieren, Nachdenken - von mehreren Spielern. Da ist mir mal grundsätzlich egal ob da Elektronik mit dabei ist oder nicht. Das Spiel muss passen. Wenn wir ein Freibeuter der karibik nach einem Tore der Welt spielen, dann fühlt sich das für uns nicht anders an. Gerade letzthin wieder 5 Partien hintereinandergezockt, bis wir endlich mal gemeinsam gewonnen haben. Für mich ist Elektronik in einem Brettspiel weder ein must-have noch ein no-go. Hängt einfach vom Spiel ab.


    Wobei eines muss ich schon zugeben: Diese Hex-Felder mit Video ist schon klasse. Das wäre als Gimmick schon ein Mehrwert für mich.


    Wo ich eher skeptisch bin, ist z.b. Brettspielwelt. Denn da geht das Zusammenkommen eindeutig verloren. Das macht mir dann nicht soviel Spass trotz Computerunterstützung, Abnahme des Handlings, der Berechnungen und der deutlich verkürzten Spielzeit.