Beiträge von Annabelle78 im Thema „Zukunft des Brettspiels?“

    Gibt's einen konkreten Anlass, warum dieser 9 Jahre alte Thread ausgebuddelt wurde?

    Das habe ich anfangs gar nicht gesehen. Danke für den Hinweis. Nun habe ich den kompletten Thread noch einmal von Anfang an gelesen. Sicherlich hat die Vorstellung von Minecraft AR nicht viel mit dem Ursprungsthread zu tun, zeigt aber durchaus auf, wo die Welt hingehen könnte.


    Als ich meine Haare heute morgen elektrofrei auf dem Fahrrad geföhnt habe, hatte ich nochmal etwas Zeit über das Gelesene nachzudenken...


    Ich finde es erstaunlich, dass die Diskussion von Anfang 2010 just in diesen Tagen geführt werden könnte und die gleichen Pros und Kontras kommen könnten. Die Entwicklung / Einbindung von Technik in Gesellschaftsspiele ist tatsächlich nahezu auf dem gleichen Level wie vor 9 Jahren. Einige haben es versucht. Einen marktreifen digitalen Spieletisch gab es m.E. mal irgendwo, habe ich mich aber ehrlicherweise Null mit beschäftigt und kenne keinen, der einen hat oder mal was davon erzählt hat.


    Apps zur Unterstützung von Spielen gibt es einige. Manche nur mit nem Soundtrack zum stimmungsvollen Zeitzählen (z.B. Fitzeks Safe House), manche, um besonders Krimispiele voranzutreiben (z.B. Unlock oder noch tiefer Detective). Die genannten sind sehr gut umgesetzt und passen wie sie sind perfekt). Aber es ist doch im Vergleich viel weniger passiert als es diese Community vor gut 9 Jahren angenommen hat, was in der Technik echt viel Zeit ist...


    Yvio ist tot und von dem "Neuversuch" von Ravensburger habe ich auch nur die anfängliche Pressemeldung mitbekommen und sonst nichts. Ravensburger hatte auch mal eine Serie, wo man das Handy über dem Spielplan fixiert hat - die Spiele haben uns alle nicht wirklich überzeugt.... Die letzte Wii kam m.E. 2012 / 2013 auf den Markt. Her hätte ich noch etwas Potenzial gesehen, auch Brettspielumsetzungen für Familien zu etablieren. Allerdings weiß ich nicht, ob das im Herzen von Nintendo so gut angesiedelt gewesen wäre... Online-Spieleplattformen sind nicht das, worüber wir hier sprechen - gehen aber grundsätzlich in die Richtung. Nur ist das Spiel jeweils für den einzelnen Spieler dargestellt und nicht für alle Spieler gleichzeitig. Jeder hat seinen eigenen Monitor und sieht von den gegnerischen Spielzügen nur das, was relevant ist.


    Einen Tisch, wo ich über ein integriertes Touchdisplay mit Freunden spielen kann, fände ICH für mich grundsätzlich super. Wenn ich darauf meine Pöppel bewegen kann und Karten in der Hand halten darf. Den Verwaltungsaufwand einiger Spiele hätte ich dadurch enorm reduziert. Aber wer setzt das um?

    • Müsste sich ein Spiel erst einmal am Markt durchsetzen, um herauszufinden, ob sich die digitale Version umzusetzen lohnt?
    • Oder nur noch digital entwickeln und wenn es dort erfolgreich ist, analog umsetzen?
    • Oder beide Versionen parallel entwickeln? Geht auch nicht, weil manchmal noch kurz vor der Druckfreigabe Regeländerungen kommen.

    Hierin sehe ich die Krux... Wie ginge man es richtig an? Vor allem bräuchte es Hunderttausende Besitzer eines solchen Tisches, sodass für jedes produzierte Spiel mind. die analoge Anzahl Verkäufe auch zum Download bereit ist. Nicht jeder von uns will ja jedes Spiel haben... Oder ist da eine Flatrate denkbar?!?!?


    Allerdings hätte es auch enorme Vorteile:

    • Ich schmeiße meinen Tisch an und starte ein Spiel. Während es lädt, erzählt mir eine Stimme, dass es Aktualisierungen in den Regeln gab, da vorher etwas nicht so gut war. Dann kann ich wählen, ob ich die Neuerung haben möchte oder nicht. Wenn ja, werden mir die Anpassungen gezeigt. So erlebe ich es ja auch bei ebooks. Gerade Sachbücher werden mit einer neuen Auflage ab und an aktualisiert und dann bekomme ich über meine Reader-App einen Hinweis, dass das Buch Aktualisierungen erhalten hat.
    • Das Punktezählen und große Teile des Aufräumens werden obsolet.
    • Die Spielschachteln könnten ohne Spielplan wesentlich kleiner ausfallen. Wir hätten mehr Platz im Regal und könnten anstatt 100 Spiele (was ja für manche die perfekte Sammlungsgröße ist, um nicht aus allen Nähten zu platzen...) dann 300 oder gar 500 Spiele haben. Dann würden die Verlage auch mehr von allen Spielen verkaufen.


    Ich bin in der digitalen Welt zu Hause. Und auf meine technischen Spielereien möchte ich auch nicht verzichten. Aber auch nicht auf die netten Menschen in meiner Umgebung, die mit Technik so gar nichts anfangen können. Manche haben immerhin sogar ein Mobiltelefon :) Aber die könnte man mit zu viel Technikgedöns nicht einfangen sondern einfach nur abschrecken. Ist vollkommen ok und ich achte darauf. Kommende Woche sind wir mit einem derjenigen zu einem IDventure verabredet. Bin ja mal gespannt ;) Von Detective hatte ich ihm sicherheitshalber abgeraten...

    Da sind definitiv große Gefahren, die man heute gar nicht absehen kann... was  da aber alles präsentiert hat zeigt, dass die Entwicklung rasant voranschreitet. Der neue Mac Pro ist ganz sicher nichts für mich aber wenn ich darüber nachdenke, was für ein Maschinenpark jetzt aktuell in den meisten selbst kleinen Musik- und Videostudios im Einsatz ist... Holla die Waldfee... Mitte der 90er hat man für die gleiche Rechenleistung nahezu ne Rechnerfarm benötigt....


    Mich fasziniert diese Entwicklung enorm ich kann aber auch verstehen, dass einem das richtig Angst machen kann, je länger man darüber nachdenkt. Ich kann mich über diese Innovationen freuen - ich persönlich habe ja aber auch nicht an meine Kinder und Enkel zu denken, die Nutznießer oder Opfer dieser Technik sein würden...


    Ich informiere mich aber auch. Über die Hintergründe, die Funktionen, die Weiterentwicklung. Deshalb sind die Shows aus den Entwicklerkonferenzen nahezu ein Muss für mich... und nimmt etwas die Angst, denn es kann so Wunderbares entstehen... (nicht nur von , falls Ihr denkt, dass das reines Fangebabbel ist...)


    Dennoch werde ich das analoge Spielbrett mit echten und vor allem netten Menschen immer einer noch so modernen Maschine vorziehen...

    was  vorgestellt hat, hat nichts mit VR-Brillen zu tun sondern ist ein weiterer Versuch, AR auf dem Handydisplay mehr Nutzern nahezulegen, indem man ein Hypespiel so umsetzt.... Die haben zu zweit Minecraft gespielt und befanden sich für jeweils den anderen sichtbar im Handydisplay. Qualität ist vergleichbar mit er Bildqualität von Computerspielen im Jahr 2000. Etwas ruckelig, etwas pixelig aber dennoch schon erstaunlich gut (aber eben auch typisch Minecraft...).


    Und wenn ich mir die Entwicklung besonders im Grafikbereich ansehe, die ich in den letzten 30 Jahren (mit meinem ersten C128) beobachte. wow!


    Davon hätte ich gerne ne Runde Catan 😀