Beiträge von JoelH im Thema „Schach“

    Zitat

    Original von Tyrfing


    Nein, beim Go ist es aktuell so, dass es einfach zu viele Stellungen für aktuelle Rechner gibt. Auch ähnliche Stellungen können bei hinzufügen eines einzigen Steins (bspw. bei einer Treppe) einen enormen Unterschied ausmachen.


    Es ist nicht nur die vielzahl der Möglichkeiten, die Go so "schwieriger" macht als Schach. Das größere Problem ist die Wertungsfunktion ansich. Eine Dame ist (faustformel) 9 Bauern wert. Beim Go gibts sowas nicht. Ausser vielleicht bei Rand oder Ecksteinen, alle anderen Steine sind gleich viel wert. Dadurch wird es um vieles Schwieriger eine Stellung in eine Zahl umzuwandeln, denn nichts anderes Machen Programme, sie berechnen einfach Zahlen und danach spielen sie ihren nächsten Zug. Zumindest die besten Schachprogramm machen das.


    Beim Go dagegen ist man aus Mangel an wirklichen Alternativen auf die Monte-Carlo-Methode umgestiegen. Das aktuelle Weltmeister-Go-Programm würfelt sich quasi die besten Züge aus, sprich es spieltaus der aktuellen Stellung einfach Zufallsvarianten bis zum Spielende durch und ermittelt dann den "besten" Zug einfach dadurch, dass es den Zug wählt der an häufigsten gewonnen hat beim Würfeln. Das hat mit Wissen über das Spiel und Strategie dann nur noch wenig zu tun, da gehts scheinbar in der Tat nur mit knallharter Rechenpower voran.

    Zitat


    Beim Schach ist es so, dass aktuelle Programme gerade im Endspiel einfach nur noch Schablonen von vorher ausgerechneten Stellungen haben die fest gespeichert sind und diese Züge nur noch runterspulen.


    Letztlich wird da gar nichts mehr berechnet. Die Tablebases sagen dir ein Matt in +200 Zügen vorraus wenn die Stellung passt. Aber nun gut, ein Mensch macht ja nichts anderes, er hat einfach nur das schlechtere Gedächtnis ;)