Beiträge von sNice24 im Thema „14.10.-20.10.2024“

    Bewertung
    3/5
    Befriedigend

    Die nächste Essen-Neuheit wurde gespielt. #Daitoshi kam in einer Dreierpartie auf den Prüfstand. Ich denke, nach der Erstpartie ist eine Dreispielerpartie auch die Optimalbesetzung für das Spiel. Hier bleiben fummelige Zweispieleranpassungen aus und das Spiel lässt sich in einer akzeptablen Spielzeit spielen. Apropos Spielzeit: die lag bei uns bei ca. 2h reiner Spielzeit.

    Die Regeln von Daitoshi muss man aus zwei Blickwinkeln betrachten:

    1.) Das Regelheft ist suboptimal strukturiert.

    Es wird über 16 Seiten reine Regeln immer wieder die Mega Machine erwähnt, die aber erst bei Seite 22 erklärt wird. Es wird von elektrifizierten Distrikten gesprochen, ohne zu wissen, was ein elektrifizierter Distrikt überhaupt ist, etc. Außerdem gibt es thematische Begrifflichkeiten und Flavor, der sich nicht passend formatiert in Regelsektionen einschleicht und damit stört.


    2.) Die Spielerklärung ist schwieriger als gedacht.

    Es mag natürlich daran liegen, dass ich das Spiel zuvor auch noch nicht gespielt habe, aber während die reinen Mechaniken ganz isoliert betrachtet relativ einfach zu erscheinen mögen, wird das Gesamtkonstrukt durchaus komplex. So muss man die einzelnen Aktionen wirklich im kleinsten Detail durchgehen, damit die Spieler alle Abläufe verstehen können.

    Mechanisch gesehen war hier alles schon da. Wir haben ein Rondell, das können wir ausbauen, wir bewegen unseren persönlichen Magnat um's Rondell und führen dort eine von 5 Aktionen aus. Hört sich quasi nach Kennerspiel an, wird aber durch die Verkettung chaotisch und durch Einschränkungen sehr schnell sehr komplex, da man sich wirklich extrem schnell an die Wand spielen kann.

    Als umweltverpestender Magnat spielen wir mit der Gunst der Yokai. Die werden böse, wenn man sie zu viel beansprucht. (Sprich: wenn man zu oft eine bestimmte Aktion triggert, wird's böse).


    Alternativ zum klassischen Workerplacen auf dem Rondell geht's zum Spielertableu. Dort steuere ich die buchstäbliche Engine, mit der ich Siegpunkte, Ressourcen und Freischaltungen erwirtschaften kann. Außerdem geht's hier noch um die Dampfproduktion, die ich wiederum brauche, um die vorherige Engine in den drei verschiedenen Häusern zu betreiben. Dazu gehen wir auf der Dampfleiste hoch und runter und gewinnen über einen ganz cool gelösten Mechanismus Dampf, den wir zum Handeln, optional zum Weiterbewegen unseres Magnats, oder eben zum Produzieren benötigen.

    Daitoshi ist eng designt, super bestrafend, wenn man die Übersicht über seine Ressourcen verliert, da man dann wirklich lange braucht um wieder Anschluss zu bekommen. Eigentlich eine gute Ausgangslage für ein sehr gutes Spiel, oder? Na ja, irgendwie wirkt alles etwas unrund. Es gibt einfach zu viel, was für uns unrund zusammenkam. Es fehlte teilweise die Übersicht bei langen Aktionen. Die Ressourcenrestriktionen waren allgegenwärig. Frust war ein Bestandteil für alle Beteiligten. Und es hat sich weitaus länger angefühlt, als wir tatsächlich gespielt haben.


    Am Ende gibt's für mich bessere Brainburner - und das ist Daitoshi für mich definitiv. Es ist für mich ein my zu detailverliebt, was ein Wiederspielen nach einiger Zeit schwieriger macht (u.A. auch wg. des verbesserungswürdigen Regelhefts). Da ist die Konkurrenz im Regal auch einfach zu groß.

    Bonuspunkte gibt's für die optische B-Note. Das Spiel ist richtig hübsch und hochwertig produziert. Bedruckte Meeple, Acrylressourcen, gute Kartonqualität. Alles wirkt wertig und passend. Für das Geld gabs auf der Messe weitaus schlechter produzierte und günstiger aussehende Brettspiele.

    Hier noch meine Ersteindrücke zu Civolution aus dem Civolution Thread, für alle die dort noch nicht gelesen haben (und für mich zum Speichern in den Wochenthreads.) :D

    Bewertung
    3/5
    Befriedigend

    #Civolution

    sNice24 danke für die Berichte. Ich bin bei der Wertung ein bisschen verwirrt, würde gerne es nachvollziehen können.

    Ist bei dir 4,5 jetzt "gut", oder "ausgezeichnet", oder hat die Sternewertung nichts mit dem Adjektiv zu tun, den du dem jeweiligen Spiel vergibst?

    Das Adjektiv wird durch die Sterne automatisch vom Ratingsystem vergeben. :) Rechne meine Sterne mal 2 dann hättest du ein etwaigen Eindruck vom BGG Ranking, dass ich nach dieser Partie vergeben hätte. (Alle Angaben ohne Gewähr 🤪)

    Bewertung
    4,5/5
    Ausgezeichnet

    Eine Dreispielerpartie Andromeda's Edge stand auf dem Plan. Dieses Mal mit einem Neuling, der allerdings auch schon mal Dwellings of Eldervale gespielt hat. Letzteres gefiel ihm nicht so sehr, aber er wollte auch mal Andromedas Edge ausprobieren. Unsere Partie dauerte 1h45min, es stellt sich heraus, dass Andromedas Edge wirklich extrem davon profitiert, eine Art Narrator / GameMaster zu haben, der das Spiel in den entscheidenden Punkten unterstützt.

    Dabei meine ich grundlegende Abläufe noch mal prozedural durchzugehen, zum Beispiel die einzelnen Phasen im Kampf durchzugehen, Spieler dazu aufzufordern bei Bedarf jetzt ihre Diplomacy Karten auszuspielen, Kämpfe aufzulösen, Punkte zu zählen beim Bau von Strukturen, Raider Movement zu beachten, etc. pp. Damit geht das Spiel echt flott von der Hand, wobei natürlich weiterhin etwas AP bleibt, weil Andromedas Edge einfach weiterhin etwas "involvierter" bleibt, im Vergleich zu Dwellings of Eldervale.


    Grundlegend fand ich unsere Partie wieder toll. Hat einfach Spaß gemacht, auch wenn ich in dieser Partie meine Fraktion nicht ganz so sehr mochte, bzw. ich spielerisch keinen Zugang zu ihr gefunden habe. Ich konnte die "Steine" (Name vergessen. :D) als Jokerressource für den Gebäudebau ausgeben. Außerdem bekam ich einen "Stein", sobald am Beginn eines Zuges eines meiner Schiffe im Scrapyard ist.

    Das war ganz nett, war mir aber ein bisschen zu situativ und hat sich nicht ganz in den Rest meiner verfolgten Strategie eingebunden. Das war natürlich generell erst mal mein Fehler, aber ich merke, dass ich die Fraktionen mag, die mit variableren Boni arbeiten. Zum Beispiel die, bei denen man Taktikkarten nachziehen darf, die einem dann wiederum allesamt Boni und Möglichkeiten liefern. Aber natürlich will man hier alle Fraktionen mal ausprobiert haben. :D


    Ich versuchte als Extremstrategie, nach passendem Gebäudebau auf der gelben Leiste hochzugehen, um 20 Punkte für die 2 Gebäude abzugrasen und nebenbei extrem viele Ressourcen anzuhäufen. Das hätte auch fast geklappt, denn am Ende hatte ich noch mal ca. 50 Punkte aus den Gebäuden und übrig gebliebenen Ressourcen angehäuft, allerdings wurde das Spielende dann relativ plötzlich eingeleitet, als eine Wertungskarte einem Spieler mal eben 18 Punkte beschert hatte, da auch dieser auf einer Leiste extrem weit oben lag.


    Das Spielende bei Andromedas Edge kann hier und da ja mal etwas länger dauern, weil es etwas anders gesteuert wird, im Vergleich zu Andromedas Edge, aber grundlegend mag ich die Mechanik hier sehr gerne. Kann aber auch zu bösen Überraschungen und Frust führen, da einfach, wie oben beschrieben, es extrem schnell sein kann, dass der



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    4/5
    Gut

    Wirklich überraschend gut funktioniert hat das Area Control / Stichspiel namens Juraku. Mein Kumpel hatte es auf der Messe mitgenommen, da er schon ein paar Jahre immer mal wieder überlegt hatte. Und es hat sich echt gelohnt, weil in Joraku echt viel cooles Zeug drin steckt, was wirklich Spaß macht.

    Kurz zu den Regeln: Wir haben drei Spielkartenfarben von 1 bis 6, die auf den Regionen in der Map korrespondieren. Gleichzeitig sind die Karten aber auch Aktionskarten, die entweder zum Rekrutieren in der jeweiligen Region verwendet werden dürfen. (Also beim Ausspielen einer 3, darf ich ohne den Stich gewonnen zu haben, 0-3 Truppen in Region 3 rekrutieren) Oder ich nutze den Wert der Aktionskarte nicht zum Rekrutieren in der jeweiligen Region sonders als Anzahl an Aktionspunkte, mit denen ich Truppen bewegen und gegnerische Truppen aus der Region meines Daimyos entfernen kann. Der Gewinner des Stichs bekommt allerdings auch die "Daitoshi-Karte", die noch mal eine kleine Gebietswertung auslöst. Eine sehr subtile Ebene Punkte zu generieren sorgt hier aber für extrem viel Dynamik im Spiel.


    Über 3 Runden hinweg versuchen wir eben Einheiten in Regionen zu halten, dabei wird die Gebietswertung jedoch interessanterweise von rechts nach links verschoben. Heißt: in Runde eins von drei wird in der am weitesten rechts liegenden Region die meisten Punkte ausgeschüttet, während sie in der dritten Runde gar keine mehr ausschüttet. Man ist also hier und da mit dem Dilemma konfrontiert, dass man für sehr viele wertvolle Aktionspunkte seine Soldaten von rechts nach links bewegen muss, falls sie nicht vorher von gegnerischen Daimyos vernichtet wurden.

    Das Spiel ist dabei so leicht und fluffig, dass ordentlich viel Trashtalk am Tisch stattfindet. Die Stichmechanik ist hier relativ einfach, aber sorgt eben genau für diese Leichtigkeit am Tisch und für den tollen Ärgernisfaktor. Für mich ist Joraku ein klarer, kleiner Geheimtipp.



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    3,5/5
    Gut

    Bomb Busters ist vielleicht der Sleeper Hit von Essen 2024. Ich hatte ehrlicherweise auf der Messe gar nicht sonderlich darauf geachtet und es als Familienspiel verschmäht, aber ich muss sagen, hier steckt eine ordentliche Menge Deduktionsspaß zum fairen Preis in der Kiste.


    Wir versuchen, als tierisches Bombenentschärfungsteam, Drahtpaare zu deduzieren, mit eingeschränkter Kommunikation und kleinen Hinweisen, sowie einmalig nutzbaren Objekten. Dabei arbeiten wir uns durch insgesamt 66 verschiedene Missionen durch. Dabei dürfen wir a.) nicht zu oft falsch liegen und b.) unter gar keinen Umständen den roten Draht durchtrennen.


    Das Spiel hat uns gut unterhalten und wir freuen uns da mal in die Boxen reinzuschauen. Fürs Erste haben wir uns mit den Einsteigermissionen begnügt, um das Spiel kennenzulernen. Immerhin kamen da auch schon 10 mehr oder weniger erfolgreiche Partien zusammen



    #AndromedasEdge ; #Joraku ; #BombBusters