Beiträge von Yakosh-Dej im Thema „Habe ich ein Problem, wenn mich die Neuheiten auf der SPIEL nicht (mehr so) interessieren?“

    Wenn ich mir z.B. die Top Neugierde Liste Essen 2024 so anschaue fällt mir persönlich etwas signifikant auf: Von wenigen Ausnahmen (die ich meist schon aufgrund von Crowdfunding zuhause habe, in diesem Fall Unconscious Mind und Endeavor: Deep Sea) habe ich eigentlich kein größeres Interesse (mehr) an den Neuheiten, die in Essen "gehypt" werden ... und da habe ich mich jetzt schon gefragt, was hat sich in den letzten Jahren diesbezüglich bei mir geändert?

    Das Gefühl, welches ich in meinem Post zur Sättigung schon Ende 2022 reflektiert hatte, hat sich gerade in 2024 in Bezug auf die Neuerscheinung in Essen noch einmal intensiviert. Ein Hauptgrund sehe ich da in der direkten Konkurrenz von Neuheiten zu Titeln in meiner Sammlung. Ein weiterer Grund ist sicherlich die vermehrte Auslieferung von Crowdfunding kurz vor der Messe, welche gerade in dieser Zeit irgendwie immer besonders Fahrt aufnimmt. Insgesamt ist bei mir aber insgesamt eine veränderte Einstellung zu Neuheiten entstanden, die mich immer öfter fragen lässt: Was macht diese Neuheit besser als die Spiele, die du bereits hast? Und ich weiß nicht, wie es euch so geht, aber ich merkte bei mir dann immer häufiger: Nichts. Die Spielthemen werden nicht wirklich in der Breite interessanter / abwechslungsreicher: Weltraum, Städtebau, Antike, Steinzeit, generisches Fantasy ... da ist wirklich selten mal etwas gänzlich Neues und wirklich Innovatives dabei. Und auch bei den Mechaniken bzw. auch Kombination der Mechaniken, fällt mir bei aller Freude über neue Titel immer öfter auf, dass das Rad halt in den allermeisten Fällen eben doch nicht neu erfunden wird und mich Mechaniken spielerisch selten überraschen.

    Generell empfinde ich das nicht als problematisch, erstens weil es ja hin- und wieder doch diese besonderen Titel gibt (aktuell Faraway, was mich entgegen meinen eher geringen Neigung zu kleinen, eher kürzeren Spiel wirklich begeistert hat), und zweitens weil ich das in rein spielerischer Hinsicht auch nicht negativ auffällt, weil mir natürlich selbst bewusst ist, wie schwierig es ist echte neue Konzepte bei der Masse an Neuheiten jedes Jahr zu entwickeln, und ich weiterhin gerne Brettspiele auch mit bereits etablierten Mechaniken spiele. Mir aber im Gegensatz dazu immer stärker auffällt, dass ich die Neuheiten deutlich weniger "haben möchte" als früher und ich mich daher auch viel leichter damit tue, mich nicht auf jede Neuheit zu stürzen und diese in meiner Sammlung unterbringen zu müssen. Passen war für mich nie so leicht und angenehm wie aktuell, sowohl im Bereich Crowdfunding als auch z.B. jetzt im Angesicht der SPIEL. Klar, "verzichten" heißt ja in diesem Fall auch Geld sparen und irgendwie ist es sowohl befreiend als auch durchaus befriedigend mit der aktuellen Situation auch zufrieden zu sein, andererseits fehlt halt irgendwie die Euphorie des Neuen, die man früher gerade vor der SPIEL in Essen hatte ... es bleibt halt ein merkwürdig verändertes Gefühl zurück, dass mit einer sehr "vernünftigen" Sicht auf die Dinge einhergeht.

    Wie geht euch das auch so, oder seid ihr voll im Hype rund um die SPIEL und ihren zahlreichen Neuheiten? Vielleicht bin ich ja auch nur die Ausnahme, die die Regel bestätigt ... :/