Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „Derzeit bestes Spiel aus der SFCC- Reihe?“

    Ich habe New York und Vienna schon gespielt. Vienna ist mechanisch schon sehr nahe an La Isla und behebt da eigentlich nur die Materialprobleme der Alea-Miniaturspielausgabe (verstehe immer noch nicht, warum man ausgerechnet das Spiel in so eine kleine Schachtel gesteckt hat). Aber (und das ist ein großes Aber): Man hat eine "Einsteigerversion" und eine "Profiversion" draus gemacht, und beide Versionen entsprechen nicht dem alten La Isla. Zusätzlich gibt es noch eine Reihe von (wie ich fand überflüssigen) Modulen.

    Fummelig ist das Gameplay übrigens auch in dieser Version immer noch, aber immerhin muss man sich nicht mehr mit Myriarden von Hobbitkarten auseinander setzen. In der Luxusversion, die ich auf dem Tisch hatte, waren die Acrylmeeple auch eher hinderlich als hilfreich, weil sie zuviel verdeckten. Warum die Würfel in der Endwertung keine Punkte mehr geben weiß wohl nur Feld, das war in La Isla ja eine wichtige Punktequelle, die am Ende nochmal für Überraschungen sorgen konnte. Als jemand der La Isla mochte sehe ich da keinen Grund für das Upgrade.

    Bei New York City ist es etwas anders. Dass es mehr Charaktere gibt macht das Spiel im Einstieg unübersichtlicher, aber langfristig natürlich viel variabler. Und dass ich eine Kartenhand habe, gegen die ich gezogene Karten austauschen kann, reduziert tatsächlich die größte Zufallsanfälligkeit von Rialto. New York City hat aber auch einen Riesennachteil: Die zufällige Auswahl der Gebäude macht es möglich, dass ein Spieler mit einem der starken Gebäude schlicht vondannen zieht und uneinholbar wird. In den drei Partien ist das zweimal passiert, bei Rialto nie. Und die Anleitung von New York City ist schlicht mies und unvollständig, spätestens bei den Automas (siehe Rahdos Rezension). Insoweit ist New York City für mich trotz aller Überarbeitung sogar das schlechtere Spiel.