Beiträge von Oliver im Thema „09.09.-15.09.2024“

    Irgendwie hat in dieser Woche dann doch deutlich der Herbst Einzug gehalten. Ich hätte noch mehr Sonne gebrauchen können, aber das war dann diese Woche auch der Auftakt für eine wahrscheinlich fantastische Brettspiel-Saison. Dementsprechend haben wir diese Woche viel gespielt und hier sind meine Eindrücke:

    Castle Combo

    Aus dem Faraway-Lager kommt #castlecombo - ein einfaches Karten-Sammel- und Legespiel. Rasend schnell gespielt, 2-5 Spieler (wobei man es auch ohne Probleme solo gegen Punkte spielen kann) wird zur Messe auf Englisch rauskommen und soweit ich weiß in 2025 auf Deutsch bei Kosmos. Habe ich diese Woche auf BoardGameArena 16x gespielt und es macht mir riesigen Spass. Wir stellen einen Königshof aus verschiedenen Rollen zusammen und ziehen Mönche, Ritter, Söldner, Prinzessinen und viele mehr aus einer Auslage. In jeder Runde ziehen wir 1 Karte und legen ein 3x3 Raster - und dann ist auch schon Ende. Jede Figur gibt uns im Normalfall einen direkten Effekt und eine Siegbedingung am Ende. Wenn wir es schaffen, die Bedingungen in unserer Auslage zu erfüllen, hagelt es am Ende Punkte - hoffentlich mehr als bei den Mitspielern. Es ist weitestgehend sprachneutral und für jeden, der ein kurzweiliges Kartenspiel mit Knobelfaktor mag, gibt es eine dicke Empfehlung.

    Harmonies

    Ich glaube, auf der Spiel Doch habe ich in diesem Jahr #harmonies von Libellud zum ersten Mal auf Tischen gesehen. Jetzt habe ich es mir gekauft und es kam einige Male auf den Tisch. Nach Azul, Cascadia und einigen anderen Plättchen-Legespielen ist Harmonies tatsächlich im Moment mein Favorit. Wir legen Landschaften aus kleinen, runden Steinchen auf unser Tableau und versuchen so, die Lebensräume für bestimmte Tiere zu erstellen. Gelingt uns das, dürfen wir Tiere in die Landschaft aussiedeln (d. h., wir legen orange Steinchen auf andersfarbige, runde Steinchen). Aber der Kombinationsreichtum macht das Spiel besonders und auch besonders knobelig. Harmonies hat einen nicht zu unterschätzenden Glücksfaktor, aber wer ein knobeliges Familienspiel mit wunderschöner Optik mag, kann hier getrost zugreifen. Tolle Schachtel, tolle Karten, tolle Bilder.

    Slide

    Noch ein Kartenlege-Spiel mit einer Anleihe an eine Candy-Crush-Mechanik. In #slide legen ein 4x4-Raster von Kartenrücken vor uns aus. In jeder Runde geben wir 1 Karte in eine freie Auslage und nehmen eine aus derselben. Auf den Karten sind Zahlen von 1 bis 10 und die genommene Karte müssen wir dann wieder in unser Raster einschieben. Am Ende zählt, wer aufgedeckt die geringste Punktzahl in seinem Raster hat, wobei sich gleiche, nebeneinanderliegende Zahlen aufheben. Ein schnelles, aber spannendes Puzzle, in dem man zum Ende aber oft dann doch noch einmal überrascht wird, dass man scheinbar nicht alles bedacht hat. Macht auch sehr viel Spaß.

    Kronologic

    #kronologic ist eine Pegasus-Neuheit und ein Kriminalspiel a la Cluedo, die in einem Theater der 1920er Jahre spielt. Wir lösen 3 Fälle mit jeweils 5 Szenarien. Wir finden über 6 Zeiteinheiten heraus, wer von den 6 enthaltenen Personen sich in welchem Raum im Theater aufgehalten hat und überführen so Mörder, Diebe und andere Kriminelle. Tatsächlich hat uns das zu sehr an Cluedo erinnert, vielleicht mit einer Anleihe aus Ungebetene Gäste - aber bei weitem nicht so attraktiv. Wer auf so Wahrscheinlichkeits-Knobeleien steht, sollte zugreifen, für uns war das leider zu mechanisch und massiv glücksabhängig. Warum? Man spielt in diesem Fall gegeneinander und muss den Fall als erster lösen und es kommt im Grunde nur darauf an, ob ich zu Beginn den glücklichen, entscheidenden Hinweis ziehe.

    Age of Galaxy

    Die deutsche Variante von #ageofgalaxy aus dem Vorjahr kam auch auf den Tisch. Für mich ist das die bessere "Weiße Burg", noch ein bisschen variabler und noch ein bisschen mehr Möglichkeiten - wobei das wie immer Geschmackssache ist. Es lag die Handeln-Karte aus und ich hatte eine Handels-Föderation auf der Hand. Mit ein bisschen Glück konnte ich am Ende über mein Ansehen gewinnen, ohne auch nur 1 Kampf-Element auszubauen. War für mich interessant, dass man so gewinnen kann. Ich hatte befürchtet, ich verliere zu viele Planeten durch Besetzung und Blockaden. Für den kurzen Text ist das zu viel zu erklären - wer gerne Space-Spiele mit Worker Placement, Tech-Tree, Entdeckung und ein bisschen Area Control in einer winzigen Schachtel mag, sollte sich das einmal ansehen. Ein 4x auf das Minimum der Mechaniken reduziert, aber genau darin liegt der Reiz.

    Darwin's Journey

    Auf BoardGameArena gab es 2x #darwinsjourney - zum ersten Mal für mich, darum tappse ich da noch etwas unbeholfen rum. Ist schon viel drüber geschrieben worden: In mehreren Runden spielen wir Darwins Reise der Entdeckungen auf Galapagos nach, entdecken Spezies, treiben Expeditionen voran, dokumentieren und versenden Fundstücke an Museen. Sehr verzahnt und mit vielen Optionen sammeln wir Punkte, um am Ende der "beste" Darwin zu sein. Macht mir Spass - aber nur auf BGA, ich glaube auf dem Tisch wäre mir das viel zu viel Aufbau (zwinkernder Smiley). Nein, im Ernst, sieht toll aus, macht Spass, man hat überall was zu tun und (zumindest zu Beginn) viel zu wenig Geld. Ist aber schon ein komplexeres Spiel mit dem Trend zum Expertenspiel.

    Norsemen

    2x auf BoardGameArena gespielt und immer noch nicht richtig verstanden. Wir entdecken ein wikingerliches Europa, reparieren Langschiffe, platzieren Jarls und Rechtsprecher. Aber das machen wir irgendwie so mechanisch und teilweise ohne Optionen. Ich möchte das mal auf dem Tisch spielen, vielleicht entfaltet es dann seinen Reiz. Bis dahin wird es bei den 2 Partien bleiben.

    Treos

    Auch die Lookout-Neuheit habe ich auf BGA ausprobiert. Sah mir wie ein kniffliges Reisespiel aus, wo wir Pick-Up-And-Deliver-Aufträge auf einer Landkarte ausführen. Dabei nutzen wir ein Kartendeck zur Bewegung und müssen diese im voraus planen. Aber ich habe die Wegelagerer unterschätzt und bin von meinen Mitspielern (wir haben zu 3t gespielt) im Grunde konstant in der Bewegung gehindert worden. Damit hatte ich nicht gerechnet und konnte bis zum Ende nicht mehr aufholen. Auch dieses Spiel möchte ich gerne mal auf dem Tisch spielen. So konnte ich dem jetzt nicht so viel abgewinnen, das war mir zu viel PvP.

    Perspectives

    Der II. Fall. Wir müssen noch schnell Perspectives vor der Messe und dem II. Teil zu Ende spielen. Auch der 2. Fall war wieder ein interessantes Rätsel und hat uns trotz fortgeschrittener Stunde sehr viel Spass gemacht. Morde im Punkrock-Milieu kann man aber auch nicht einfach ignorieren (kein Spoiler). Für mich eines der besten Spiele des letzten Jahres, krass wie viel kooperative, sozial-interaktive Deduktion so ein paar unterschiedliche Perspektiven sich auf 12 unterschiedlichen Bildern abbilden lässt. Toll. Uneingeschränkt empfohlen für angehende Kriminologen, die gerne im Team arbeiten. Auf der Messe kommt dann die blaue Box raus!