Beiträge von velvre im Thema „05.08.-11.08.2024“

    Ich fasse hier zusammen, was ich in den letzten Wochen spielen konnte:

    Planet Apocalypse kam am FR während der Gamenight auf der Berlin Con auf den Tisch. Über Unknowns hatte ich mich mit Croquet verabredet und noch einen Freund mitgebracht. PA ist ein arg überproduziertes Spiel mit teilweise unnötig riesigen Miniaturen. Wir wählten uns ein Team von schrägen Charakteren aus, die relativ gut zusammen passten. Ich spielte einen neurotischen indonesischen Austauschstudenten. Da hat sich der Verlag definitiv einige coole Charaktere einfallen lassen.

    Wir prügelten uns munter durch Horden von Kreaturen, um mit der so gewonnenen Erfahrung stetig unsere Skills und Würfel zu verbessern, um schlussendlich den Endboss vermöbeln zu können. Dabei können Würfel vom W4 bis zum W12 zum Einsatz kommen und die Würfelorgie perfekt machen. Ich bin mir nicht sicher, ob wir nach ungefähr 3h (falls ich mich richtig entsinne) den Bosskampf regelkonform angegangen sind, da sich zu dem Boss noch knapp 20 Adds hinzugesellten und das war nahezu unmöglich zu schaffen. Spaß gemacht hat es dennoch, wobei es mir gereicht hat PA nun zu kennen. Ein Wiederspielreiz hat sich bei mir nicht ergeben, aber es war dennoch ein sehr cooler Abend.

    Die weiße Burg konnte ich auch endlich einmal nach vielen Vorschusslorbeeren kennenlernen. Ein klasse Spiel mit einer sehr angenehmen Spieldauer mit einem schönen und stimmungsvollen japanischem Flair und Setting bei dem alle nur 9 kurze und knackige Aktionen haben. Wohl allen, die den einen oder anderen Kettenzug hinbekommen. Hat mir so gut gefallen, dass ich es mir in unserem neuen Spieleladen, dem Brettspiel Eck zugelegt habe! Vor gut zwei Wochen kam es bei sehr lieben Freunden in Travemünde gleich 2x auf den Tisch und wusste auch dort sehr zu gefallen.

    Natürlich wurde die Chance genutzt und je 1x am Samstag und auch am Sonntag Blood on the Clocktower zu spielen. Ich hatte es zuvor nur 2x online gespielt, was gut funktionierte aber im RL hat es mir noch besser gefallen. Okay, am Samstag hatten wir einen Mitspieler, der behauptete Rollenspieler zu sein, sich bei BotC jedoch leider komplett verweigerte und das Spiel dadurch torpedierte. Er wollte sich weder von seinem Stuhl erheben, noch mit jemandem reden oder irgendwie an dem Spiel teilnehmen, weil er das Spiel nicht verstand. Von den beiden Storytellern kam leider auch keine Hilfe und auch hetzten diese heftig durch das Spiel und Abstimmungsprozessen durch. Der Totalverweigerer wurde letztendlich am Tag hingerichtet, wodurch das böse Team gewann, da er den Saint spielte, den es tagsüber nicht erwischen durfte. War für mich als Giftmischer zwar Teamsieg, aber ich bin total froh, dass wir es am Sonntag dann mit Storyteller Dave soooooooooo viel besser erleben konnten!!! Chapeau Dave!!! Das war eine völlig geniale Runde, wie sie sein soll.

    Social Deduction stand wahrend der Berlin Con bei uns hoch im Kurs und so ging es zu siebt mit Among Cultist weiter. Wir haben es hier mit einem durchaus interessanten Spiel zu tun, bei dem mir jedoch eine Mechanik gar nicht gefallen hat. Jede Runde können wir einen von zwei Räumen besuchen aber welche Räume das sind, weiß jeder Spieler nur selbst. Das bedeutet, keiner kann nachvollziehen und kontrollieren, ob sich jemand daran hält oder versehentlich oder eventuell sogar absichtlich sich nicht daran hält. Finde ich persönlich sehr unglücklich gelöst.

    Das geht durchaus sehr viel eleganter. Wenn ich mich richtig erinnere, dann gibt es je 2 Räume in den Farben Rosa, Rot, Orange, Grün und Blau. Man könnte allen je 2 Holzscheiben in diesen Farben zu Spielbeginn geben. Zum Ende der Bewegungsphase legen alle 2 farbige Holzscheiben vor sich oder einem kleinen Playerboard ab. Hat man seinen Zug in einem Raum beendet, muss eine der beiden Holzscheiben der Raumfarbe entsprechen, in der man sich befindet. Die Farbe der zweiten Holzscheibe ist frei wählbar. Steht man dagegen in keinem Raum, wählt man die Farbe beider Holzscheiben frei aus. Erst wenn man alle 10 Holzscheiben eingesetzt hat, bekommt man alle zurück (reset).

    Etwas seltsam finde ich auch, dass man erst bei einem „Check“ (der korrekte ingame Begriff fällt mir gerade nicht ein) erfahren kann, ob man ggf. tot ist oder noch lebt. Aufgrund dieser beiden Schwächen mache ich für mich persönlich deutlich bessere Spiele im Bereich „social deduction“ aus. Ich würde AC aber gern wieder mitspielen.

    [leider kein Foto von AC im Kasten]

    Es ergab sich eine gute Gelegenheit um mit Star Wars Unlimited meinen Pile of Shame zu verkleinern. Seit dem Release hatte ich mir zwei Pre-Release-Decks (DE+EN) gekauft und dazu auch ein Starter-Set und das war es dann. Als alter Magicspieler konnte ich der Spieleerklärung leicht folgen, wohingegen mein Spielekumpel völlig unbedarft ist und viele Fragen hatte. Der Erklär-Padawan versprach, ihn in den ersten 2-3 Runden zu begleiten und beamte sich leider trotz dieses Versprechens an den Nachbartisch. Nach 5-10min ließ er sich wieder blicken, wollte wieder bei uns bleiben und war wenige Sekunden später wieder entschwunden. Ich gewann glasklar mit 30:0. Mein Kumpel aus der Spielerunde wird wohl sich wohl nie wieder für ein TCG interessieren. Schade um die vertane Chance, wobei er sich auch von mir nicht helfen ließ.

    SWU fand ich sehr eingängig und nun gjbt es keine Ausreden mehr, es einmal mit der Familie zu spielen. Ich denke das dürfte allen meinen Star Wars affinen Kindern gut gefallen.

    Um es gleich vorweg zu nehmen, kommen wir nun zu meiner größten Spielenttäuschung des Jahres in Form von Terrorscape. Ich durfte den mit der Motorsäge schwingenden Psychopaten spielen und das hat mal so gar nicht funktioniert!!! 🤬😡🥵

    Ich bin mir fast sicher, dass wir es falsch gespielt haben, anders kann ich es mir nicht erklären. Das Spiel hat eine opulente Tischpräsenz mit einem 3D-Sichtschirm mit eingebautem Würfelturm. Ein absoluter Hingucker! Auf der einen Seite bewegt sich der Bösewicht und auf der anderen Seite 3 kleine rotznasige Eindringlinge. Ich muss nur einen davon erledigen, um zu gewinnen und das ging leider nicht einmal ansatzweise.

    Problematisch war hierbei, dass die Gegenseite ausnahmslos wusste, wo ich mich befinde, da ich jede Bewegung ansagen musste und diese mir so geschickt ausweichen konnten. Auch mit Flächeneffekten habe ich kein einziges Mal jemanden erwischt und Furcht verbreiten können. Bereits in Runde 2 hatten die 3 kleinen Nervensägen (genau, deren Säge war vieeeeeeel schlimmer als meine LOL) mit unfassbar viel Glück einen Werkzeugkasten gefunden und das Funkgerät repariert und die Polizei rufen können. Voll ätzend! Es brachte mir auch nicht wirklich etwas, mich aufzuleveln und bedrohlicher zu werden.

    Ich wollte wenigstend 1x im Spiel einen von der Gegnerseite verletzen, konnte aber nur Barrikaden errichten und blind durch die Gegend stolpern. Dabei können die verschiedenen Bösewichte durchaus auch schleichen, aber der Kettensägenschwinger darf das leider nicht. Tolle Wurst! Bäh! Magsch net! Bekommt in der gespielten Form eine 3/10 und ist meiner Meinung nach broken, wobei ich doch hoffe, dass es falsch erklärt wurde und wir beim Regelstudium am Tisch den Fehler auch irgendwie überlesen haben.

    Dem Spieleerklärer muss man eingestehen, dass er völlig gestresst war und alleine (!) 6-7 Tische mit 3 verschiedenen Spielen bedient hat. Das konnte demnach nichts werden, weil er als einziger Erklärer völlig unterbesetzt gewesen ist!!! Schade!!! So kann man allein durch Personalmangel Potenzial verschenken.

    Ein absolutes Highlight dagegen war eine 5er Partie Nemesis.

    Bislang konnte ich es nur zu zweit spielen, was sehr gut funktionierte. In Höchstbesetzung war es ebenfalls richtig gut. Wir spielten die erste Version und zwar semi-kooperativ, also mit individuellen Zielen. Wir waren uns zu Beginn einig, dass wir alle einen Charakter spielen wollten, den wir noch nicht kannten. Ich entschied mich für den Captain und hatte mit ihm sehr viel Spaß. Allein seine Befehkskarte hat mir super gut gefallen und so schickte ich damit gern unsere Pilotin vor, um Räume zu erkunden und überprüfte mit ihr zusammen das Flugziel Erde während wir uns nicht ganz sicher waren, was die anderen drei Crewmitglieder in den Maschinenräumen trieben.

    Später im Verlauf des Spiels setzte ich mich von der Pilotin ab und ging mit unserem Wissenschaftler in das Nest, um mir ein Ei zu besorgen. Für unseren Wissenschaftler erwies sich dieser Spaziergang als fatal, da er bei diesem Unterfangen schwer verletzt wurde. Kurz vor dem Nest erlitt auch ich eine schwere Verletzung, die meinen linken Arm ruinierte, den ich für die Aufnahme des Ei‘s im Nest nebenan dringend benötige. Nachdem der Wissenschaftler verzweifelt nach Medizin suchte, konnte ich etwas finden und meine schwere Wunde verbinden. Glück gehabt.

    Danach brach das Chaos mächtig aus, während ich mit einem Ei in der Hand in Richtung Rettungskapseln marschierte. Unseren Wissenschaftler zerlegte es dann gänzlich bei dem Versuch, sich in den Kälteschlaf zu versetzen, da er alleine nichts gegen den auftauchenden Jäger ausrichten konnte und bereits im Nest seinen Feuerlöscher zur Vertreibung der Königin eingesetzt hatte. Durch seinen Tot konnte ich den nahegelegenen Kontrollraum ignorieren, da die Rettungskapseln entriegelt wurden. Natürlich war der Lärm so stark, dass mich ein Jäger bei Einstieg in die Rettungskapsel hinderte. Ich hatte nur noch 2 Schösse und verfehlte den Jäger mit dem ersten Schuß. Mein letzter Schuss dagegen war ein Glückstreffer und vertrieb den Jäger in einen benachbarten Raum. Nun war der Weg frei und es blieb mir erspart, eine Granate zu zünden und so konnte ich fliehen, überleben jnd alle meine Ziele erfüllen. Ein weiterer Mitstreiter konnte ebenfalls fliehen, hatte sich jedoch kurz zuvor noch eine Larve eingefangen, was sich als tödlich erwies. Ganz großes Kino!!!

    Udo Grebe höchstpersönlich riss kurz sein im Entwicklungsprozess befindliches Heroes vs. Warlords an. Wir durften jeder 2 Spielzüge machen, die arg würfellastig waren und enorm an Heroes of Might and Magic III erinnern. Die Ähnlichkeiten hat er natürlich bestätigt. Bus zum Kickstarter wird es voraussichtlich noch 8-13 Monate dauern, insofern war der winzige Vorgeschmack noch nicht besonders aussagekräftig. Einen Kickstarterlink gibt es bereits für alle, die das Projekt näher beobachten möchten. Ich werde basierend auf den Kurzeindruck passen, da ich nicht zur Zielgruppe gehöre.

    Unbedingt spielen wollte ich Astrobienen und musste nicht lange darauf warten.

    Astrobienen ist ein Workerplacement mit zwar unverbrauchtem Thema aber einem Mix bekannter und gut verzahnter Mechanismen. Unsere fleißigen Arbeiterbienen altern in 4 Stufen und lassen sich vielfältig einsetzen, ohne dabei Einsatzfelder zu blockieren. Durch Verdrängung auf Einsatzfeldern, wandern die Bienen wieder zurück und altern unter anderem. Neben dem Ausbau des eigenen Bienenraumschiffs mit drei bzw. sogar vier verschiedenen Wabenfeldern, wollen Ressourcen gesammelt, Planeten erkundet, neue Arbeiterbienen freigeschaltet, Multiaktionskarten gezogen und andere Aufgaben erledigt werden.

    Mir hat es Spaß gemacht, allerdings weckte das Spielgefühl keinen Kaufwunsch. Ich hätte eher Lust die allgemeine große Bienenfigur zu bemalen… 😉

    Neben Die weiße Burg spielten wir bei lieben Freunden in Travemünde auch zwei Partien Revive, sowie drei Runden Feed the Kraken und einige Runden Times up (Party Edition). Letztes Wochenende kam endlich mal wieder Arche Nova auf den Tisch. Bin mir allerdings nicht sicher, ob ich es mit zwei Neulingen am Tisch noch einmal zu viert spielen würde. Es funktioniert super gut zu zweit und weitere Spieler haben hier in meinen Augen keinen spielerischen Mehrwert bzw. wird lediglich die Spieldauer erheblich verlängert. Insgesamt alles Spiele, zu denen ich nicht mehr viel zu schreiben brauche. 😎

    #Astrobienen | #Terrorscape | #Nemesis | #HeroesVsWarlords | #PlanetApocalypse | #DieWeisseBurg | #BloodOnTheClocktower #BotC | #AmongCultists