Am Freitag gabs in einer netten 4er Runde folgendes:
Havanna (Eggert): Hatte ich ursprünglich gekauft um die Hazienda für Cuba zu bekommen. Zugegebenermaßen hatte ich nicht so hohe Erwartungen und bei Nichtgefallen hätte ich es gleich wieder verkauft. Aber siehe da es handelt sich um ein wirklich nettes Spiel mit cleveren Mechanismen.
Zwar zieht sich das Spiel zu Beginn der ersten Partie etwas durch das Überdenken der verschiedenen Kartenfunktionen (AP), aber das legt sich schnell - nicht zuletzt durch die durchdachten Übersichtskarten. Rohstoffe erwerben und diese dann in Siegpunkte tauschen, mehr ist es eigentlich nicht. Die richtige Kartenwahl und auch der Mechanismus der Verfügbarkeit von siegpunktebringenden Gebäuden sorgen jedoch für Spannung und es bleibt genügend Raum für taktische Überlegungen.
Monuments (Abacus/RGG): Hatte ich letztes Jahr schon gespielt und auch vielfach auf der Messe erklärt, der Funke ist allerdings nie so richtig übergesprungen. Auch dieses Mal änderte sich nichts. Die Geschichtsschreiberwertung ist reine Glückssache bzw. hängt auch davon ab ob alle aufpassen. Auch bei den Monumenten gibt es ein erhebliches Glückselement und die Punktwertung empfinde ich als zu extrem (nur die Hälfte für den 2. und alles für Monopole). Auch wenn die Spielzeit im Vergleich dazu moderat ist kann ich mich irgendwie mich irgendwie nicht mit Monuments anfreunden, zumal auch alles so bierernst rüber kommt und den Anschein von Kontrolle erweckt. Den anderen in der Runde gefiel es übrigens ganz gut.
Sechsstädtebund (HDS/CGE): Nach bisher nur einer (soweit ich weiß netten) Partie war ich gespannt wie es mir diesmal gefallen würde zumal ich auch daran denken muss "Regalhüter" wieder zu verkaufen/wegzutauschen. Zum Leidwesen meines Budgets und meines Regalplatzes gefiel es mir sehr gut.
Ich hatte dunkel in Erinnerung, dass mich in der ersten Partie der Setzmechanismus in den Städten in der letzten Runde gestört hat (selbst schuld wenn man nicht genug Knappen hat). Auch diesmal hatte ich in der letzten Runde die wenigsten Knappen und musste mich mit einem 2er Plättchen zufrieden geben. Das brachte mir allerdings nochmal 4 Rohstoffe und am Ende stand ich gar nicht schlecht da. Das nächste mal kommt die Erweiterung mit auf den Tisch - zu sechst würde ich es allerdings nicht unbedingt spielen wollen.
Magister Navis (Lookout): Tja irgendjemand meinte nachts um 1, dass noch ein Spiel geht und dass MN kürzer als Tribun ist. Also gab es MN als "Absacker". Ich hatte bereits 1x Endeavor gespielt und fand es sehr gut. Warum bei MN der Titel und das Format geändert werden mussten erschliesst sich mir immernoch nicht. Der engl. Titel gefällt mir besser und auch die Ablagetafeln sind in der engl. Version besser - wobei das Material trotzdem sehr gut ist und wenn ich Endeavor nicht kennen würde wäre ich nie über diese Punkte gestolpert.
Zu Beginn der Partie habe ich leider den Fehler begangen zu sehr auf Gebäude ohne Setzmöglichkeit zu gehen. Karten habe ich total vernachlässigt und hatte ständig das Gefühl hinterherzuhinken. Also sah ich nur noch einen Ausweg: Krieg. Und was soll ich sagen, es hat funktioniert. Zu meiner eigenen Überraschung reichte es am Ende noch für den 2. Platz. Bei meiner ersten Partie war ich sehr skeptisch was das kriegerische Element denn bringen soll (zu viel Aufwand). Mittlerweile sehe ich es als eine mögliche Teilstrategie, die das Spiel bereichern kann - ob das Angegriffene auch so sehen weiß ich allerdings nicht ;).