Nachtrag: Zu viert haben wir uns gestern #CoffeeTraders geschnappt. Hatte das Spiel schon lange im Auge, weil es ein thematisches Expertenspiel sein sollte. Damit hat man mich ja meist schon. Allerdings war es mir einfach zu teuer. Irgendwann vor einigen Wochen gab es Coffee Traders dann im Angebot und ich habe zugeschlagen.
Das Durchwühlen der Anleitung ging mir nicht ganz so leicht von der Hand. Die Struktur ist zwar gut, aber da die Regeln z. T. sehr kleinteilig erschienen (Woher nehme ich die Katze, werden die Arbeiter abgeräumt, usw.), hatte ich zum Beginn des Erklärens nicht das Gefühl, so richtig drin zu sein.
Mit der Anleitung auf dem Schoß starteten wir dann über insgesamt drei Runden. Diese repräsentieren die Jahre 1970, 1975 und 1980. Wir wollen während des Spiels als europäisches Handelsunternehmen in sog. Kooperativen im globalen Süden Plantagen errichten, Arbeitskräfte bereitstellen, die Lebensbedingungen der Bevölkerung/Arbeiter verbessern, Händler entsenden, usw. Thematisch fand ich das richtig gut umgesetzt. Punkte gab es vor allem für Mehrheiten in den Kooperativen, belieferte Cafes, erfüllte Verträge, Meilensteine und Fortschritte auf der sog. Arabica-Leiste. Spannend blieb es bis zum Schluss. Netto haben wir etwa 3 Stunden gespielt, wobei die erste Runde deutlich am längsten dauerte.
Besonders ist die Unterscheidung von Unternehmensvorrat (Zugriff jederzeit) und Bonusvorrat (Zugriff nur bedingt) gefiel mir richtig gut. Auch das Material ist passend zum Preis. Auch die Graphik des (wirklich großen) Spielplans und erst recht der Spieler-Tableaus ist sehr gelungen und thematisch. Es gibt offensichtlich mehrere Wege zum Ziel und das Spiel ist sehr verzahnt. Um es wirklich gut spielen zu können, benötige ich wohl noch 2, 3 Partien.
Ein tolles Spiel, das ein wenig unter dem Radar fliegt, scheint mir. Vielleicht, weil es nicht aus der Feder von Lacerda kommt?