Beiträge von Masterjedi75 im Thema „Pechsträne und euer Umgang damit“

    Ich berichte mal von meinen "Würfelglück/pech" bei zwei Partien "Der Ringkrieg". Für alle, die den Ringkrieg noch nicht kennen, hier GROB die Zusammenfassung: Man spielt entweder die freien Völker, oder eben die Sauron-Truppen. Seine "Züge" macht man mit Hilfe von eingesetzten Würfeln, die Würfelseite bestimmt, welche Aktion man ausführen kann. U.a. ist es das Ziel Saurons, die geheim-umherziehende Ringgemeinschaft zu entdecken, deren Ziel es wiederum ist, den Schicksalsberg zu erreichen und den Ring der Macht zu vernichten (wer kennt die Bücher oder die Filme nicht).
    Zurück zu Glück/Pech: zu Spielbeginn habe ich meine Würfel für das Auffinden der Ringgemeinschaft eingesetzt, eine "6" deckt diese auf und verlangsamt das Vorankommen der Ringgemeinschaft. In den ersten 3-4 Runden habe ich viele Würfel eingesetzt, und keine "6" gewürfelt. Daraufhin habe ich weniger Würfel für die Suche eingesetzt und mich aufs Kämpfen/Rekrutieren konzentriert. Bis zum Spielende habe ich ca. 40 Würfel gewürfelt, und keine einzige "6" gewürfelt. Ich habe das Spiel hauchdünn verloren (aber eine Menge Spaß gehabt).
    Kurz danach habe ich das Spiel wieder spielen dürfen (anderer Mitspieler), und wieder habe ich Sauron gespielt: Wohlwissend, wie schlecht ich meine Würfel zu Beginn des anderen Spiel eingesetzt hatte, habe ich keinen Sch... auf das Auffinden der Ringgemeinschaft gegeben und sehr wenige Würfel für die Suche eingesetzt: gefühlt nur 15-18 Würfel während des Spiels, und siehe da: 5-6x wurde die Ringgemeinschaft aufgedeckt, mein Mitspieler fluchte und prangerte mein "Würfelglück" an - er musste wertvolle Aktionen verwenden, um die Ringgemeinschaft wieder zu verstecken.
    Und siehe da: wieder verlor ich hauchdünn im letzten Zug - und das, obwohl mein "Würfelglück/pech" so ganz anders verlief als in ersten Spiel! Hatte ich das erste Spiel verloren, weil ich "Pech" hatte? Hatte ich das zweite Spiel verloren, weil ich "Glück" hatte? An den Würfelergebnisse (bei der Suche!) hatte das jedenfalls nicht gelegen - ich hatte in beiden Partien Spaß, es war spannend, und wir hatten einen unterhaltsamen Abend. Aber von diesen beiden Abenden ist mir eben auch in Erinnerung geblieben, dass andere Faktoren eben auch einen Einfluss haben auf den Ausgang des Spiels, denn hätte ich die erste Niederlage noch damit erklären können, keine "6" gewürfelt zu haben, so kann ich umgekehrt dann natürlich nicht erklären, warum ich bei "so viel Würfelglück im zweiten Spiel" nicht gewonnen habe ...
    Okay, zwei Spiele nacheinander sind noch keine Strähne (Pech- oder Glücks-), aber mal von Kniffel / King of Tokyo abgesehen, spielen halt eben bei "guten Spielen" auch andere Dinge eine Rolle, wie der Ausgang eines Spiels ist. Und bei Ringkrieg (oder Star Wars Rebellion) habe ich dermaßen viel Spaß beim Spielen, beim Erleben der "Geschichte" (ehrlich: wenn ich Saurons Armeen auf dem Board bewege, dann höre ich, wie Tausende von Orks im Gleichschritt stampfen, wie die Olifanten durch die Ebenen stampfen und spüre quasi die Vibrationen, die von der Erde auf mich übergehen - Wahnsinn!), dass der Ausgang des Spiels im Hintergrund steht vor dem Spielerlebnis! Wenn ich Mitspieler dadurch gewinne, dass sie häufiger gewinnen und sie dadurch Spaß haben und erneut mitspielen (als verlierend und für immer von dannen ziehen), dann kann ich gerne 20 Spiele hintereinander (knapp) verlieren und habe damit kein Problem .. (sage ich heute).

    Ich sehe das Gewinnen auch nicht im Vordergrund - muss aber (mir) eingestehen, dass mir Spiele, bei denen ich gewinne, mehr Spaß machen als Partien, die ich (hoch) verliere.

    Das hängt aber auch davon ab, welche Art von Spiel: glückslastige Spiele (Kniffel, Quacksalber) habe ich Null Probleme, wenn ich nicht gewinne; bei Orleans ärgere ich mich, wenn ich keinen meiner 5 Joker/Mönche ziehe, mein Gegenüber aber gefühlt immer 2 von 2 (ich unterstelle keine Schummelei). Dann eben Pech und gut ist ... Bei verlorenen Strategie-Spielen mit taktischer Tiefe kann es (höchstwahrscheinlich) sein, dass mein Gegenüber deshalb gewinnt, weil seine Züge/Strategie besser ist?! Dann gilt es für mich: beobachten und aus den punkte-trächtigen Zügen des anderen lernen! So werde ich besser, und dann gewinnt man auch eher mal.

    Aber wie schon mehrfach ausgesprochen: beim Spielen steht der Spaß am Spielen im Vordergrund, das ist meine Hauptmotivation, warum ich spiele.