Beiträge von LemuelG im Thema „08.07.-14.07.2024“

    Das Spielewochenende in Memhölz startete am Freitagnachmittag mit einem Klassiker - #HansaTeutonica kam nach fast 7 Jahren mal wieder auf den Tisch, und zwar in einer Viererrunde. Nach der langen Zeit hatte ich dann doch erhebliche Probleme, die Engine effizient zum Laufen zu bringen, und wurde insbesondere bei den Bonusmarkern von zwei Mitspielern massiv abgehängt. Trotzdem ein wirklich schönes Spiel, das es öfter auf den Tisch schaffen sollte.

    Anschließend ging es zu dritt weiter mit #Tabannusi, Erstpartie für meine Frau und für mich mit unserem mitgebrachten Exemplar. Unser dritter Mitspieler hatte es schon mal solo gespielt und gab unterstützt durchs Regelheft den Erklärer. Die Partie verlief für mich sehr frustig, nachdem ich an entscheidender Stelle einen braunen Würfel wieder in den Vorrat geben musste, weil das braune Schiff erschöpft war. Danach kam ich auf keinen grünen Zweig mehr und wurde abgeschlagen Letzter. Wie wir leider erst am Ende der Partie feststellten, hatten wir aber zwei massive Regelfehler drin (oder eigentlich drei, aber letzterer ließ sich noch korrigieren – Siegpunkte auf den Skalen gibt es nur, wenn alle drei Steine ein Level erreichen). Zum einen war bei uns Gold zu meinem Leidwesen keine Jokerressource. Und zum anderen entdeckten wir erst am Spielende das „2x“ in jedem Aktionsbereich – wir hatten für jeden Würfel immer nur 1 Aktion durchgeführt. Insofern können wir uns noch kein Urteil darüber bilden, wie uns Tabannusi gefällt, sondern müssen die erste „richtige“ Partie abwarten.

    Danach in gleicher Dreierrunde eine entspannte Partie #FreieFahrt – immer wieder gut. Sehr einfache Regeln, hohe Variabilität durch die dynamische Auftragsgenerierung, für uns ein fester Bestandteil der auf eine Spielereise mitzunehmenden Spiele, auch wegen der Range für bis zu 5 Spieler.

    Zum Abschluss dann noch #Exhibition20thCentury von Cwali in der selben Dreierbesetzung, wo sich der Kernmechanismus von #Tabannusi wiederfindet, nur wird hier das nächste Auswahlfeld über die Farbe der gewählten Karte angesteuert statt über die Augenzahl des gewählten Würfels. Cleverer Absacker mit nicht unerheblichem Glücksanteil am Ende, bei dem man Wahrscheinlichkeiten gut abschätzen muss.

    Der Samstag startete mit einer Viererrunde #Nukleum, die für mich das spielerische Highlight der kompletten Reise war. So ein großartiges Spiel, in jeder Phase hochspannend, die ganze Zeit ist man am Jonglieren wie man seine Ziele irgendwie mit den verfügbaren Aktionsplättchen hinbekommen kann, und deren Verbauen auf dem Plan ist ein genialer Kniff, da man hier auch mal sehenden Auges in den Aktionsplättchenmangel gehen muss, um Erfolg zu haben. Ich hatte zum zweiten Mal Technologieplan C, und finde diesen extrem stark. Ich weiß nicht, ob es irgendwo Statistiken zur Erfolgswahrscheinlichkeit mit den einzelnen Technologien gibt (analog zu #BurgenvonBurgund), aber ich könnte mir bei C eine überproportionale Sieghäufigkeit gut vorstellen. Auch für mich reichte es diesmal wieder zum letztlich aber doch erstaunlich knappen Sieg – die vielen Praggebäude meiner Frau mit Plan B waren trotz übersichtlichem Netzwerk erstaunlich kompetitiv. Wird jedenfalls definitiv meine Nummer 1 bei der DSP-Wahl sein.

    Anschließend gab es noch ein paar unserer Standards. #Windjammern wurde zu sechst unseren Mitspielern von Nukleum samt 9jährigem Sohn vorgestellt (unsere 9jährige Tochter stieß ebenfalls dazu) und fand großen Anklang. Zu dritt mit unserer Tochter gab es dann noch #Orichalkum und #VerplantUndZugestellt mit dem Szenario Tiny Houses, zwei ihrer Lieblinge.

    Abends durften wir dann #Obsession im kürzeren Basisspiel zu viert kennenlernen. Leider hat uns das nicht so gefallen. Spielerisch ist da zu viel Zufall drin, ob nun Ausbauten auftauchen, die man tatsächlich auch gebrauchen kann, und ob die Gäste etwas taugen oder eher Schaden anrichten. Für meinen Geschmack sind es auch zu viele gleichzeitig, um einen sinnvollen Überblick zu behalten. Und die Immersion reißt es nicht heraus, weil die Ausbauten eben reiner Text sind und nicht illustriert. Auch für meine Frau, die sich sehr fürs viktorianische England interessiert, war das nichts. Werden wir nicht nochmal mitspielen.

    Dann gab es noch eine Runde #DieGildeDerFahrendenHändler zu viert auf dem Einstiegsplan, die so miserabel lief wie nur irgend möglich – katastrophale Kartenreihenfolge, schlecht passende Karten I, II und III, was schief gehen konnte ging auch schief. Am Ende hatte ich 6 Dörfer auf der Startinsel, eigentlich undenkbar.

    Last but not least eine Runde #BrassBirmingham zu dritt, die wie so oft über den Schienenbau in der Eisenbahnphase entschieden wurde, wo ich nicht hinreichend mitzog. Ich war zu sehr mit Timingeffekten beschäftigt und verlor das große Ganze aus dem Blick.

    Am Sonntag gab es dann mit MetalPirate eine Dreierrunde #KutnaHora, die bei ihm leider nur so la-la ankam. Auch meine Frau, die das Spiel eigentlich sehr mag, war wenig begeistert von ihren Optionen in dieser Partie. Wir spielten den empfohlenen Gildenaufbau für die erste Partie. Ich als Startspieler mit Fleisch, Silber und Holz, MetalPirate als Zweiter mit Bier, Erz und Silber und meine Frau als Dritte mit Zertifikaten, Holz und Erz. Ich nahm einen langsamen Start in Kauf und spielte darauf hin, in einem Doppelzug ein Holzgebäude zur Senkung des Holzpreises und ein wertvolles Silbergebäude zur signifikanten Einkommenserhöhung spielen zu können und bis dahin den Holzpreis hoch zu halten. Das Holzgebäude hatte ich mir direkt im ersten Zug gesichert; ein weiteres davon zu reservieren, war prohibitiv teuer für meine Frau. Nach Errichten der beiden Gebäude in Runde 2 war mein Einkommen bis zum Ende des Spiels deutlich höher als das der anderen Spieler. MetalPirate spielte spezialisiert auf die Biergilde und kompensierte den Preisverfall mit öffentlichen Gebäuden, um die Bevölkerungskarten weiter zu entwickeln und den Preis wieder zu steigern. Allerdings errichtete er das erste öffentliche Gebäude zu früh, und das Fehlen dieser Ressourcen warf ihn für den Rest des Spiels entscheidend zurück. Meine Frau haderte massiv damit, dass sie keine Möglichkeit hatte, den Erzpreis positiv zu beeinflussen. Die Aktivitäten aller Spieler in der Mine erzeugten hohes Angebot an Erz und parallel hohen Silberpreis. Ich war happy mit meinem einen ertragreichen Silbergebäude mit Multiplikator 5 und baute keine weiteren, und MetalPirate ignorierte Silber komplett. Und Holzgebäude blieben lange extrem teuer. An ihrer Stelle wäre ich voll auf die Zertifikate gesprungen und hätte versucht, Erz weitgehend zu ignorieren, aber die konkrete Konstellation war definitiv negativ für sie, und ihr Gildensetup erscheint mir auch deutlich am schwächsten. Das nächste Mal wird ein zufälliges Setup gewählt. Trotzdem finde ich immer wieder toll, wie verwoben das Spiel ist und wie man flexibel auf die Strategien der Mitspieler reagieren muss, um seinen Weg zu finden.

    Danach erklärte MetalPirate uns und Gead ein untergegangenes Stefan Feld-Spiel namens #Kokopelli, das durchaus gefiel, auch wenn ich mir zwischenzeitlich ziemlich einflusslos und den Geschehnissen ausgeliefert vorkam. Schön jedenfalls, mit den beiden gespielt zu haben, auch wenn wir uns vor Ort nicht mit den unknowns-Namen vorgestellt haben (aber man ist ja informiert). Und auch wenn der Pirat und ich uns hier gelegentlich über politische Themen zoffen, war das gemeinsame Spielen zumindest für mich sehr angenehm.

    Damit nahte leider schon das Ende des Spielewochenendes. Zum Abschluss gab es noch einmal #Exhibition20thCentury zu fünft mit Algathrac und seiner Familie sowie als letzte Spielrunde des kompletten Wochenendes nochmal #FreieFahrt zu fünft unter anderem mit unserem Cheforganisator Christian (Spielstil.net) – schöne Tradition, das Wochenende mit einem gemeinsamen Spiel ausklingen zu lassen.

    Anhand unserer bei BGG geloggten Spiele konnten wir parallel dazu auch gemeinsam nachvollziehen, dass die erste Spielereise nach Memhölz im September 2017 stattgefunden hatte. Wir sind seit dem ersten Mal durchgehend immer dabei gewesen, und werden auch bei den beiden für 2025 schon vorgemerkten Terminen im Januar und Juli wieder mit dabei sein. Unsere beiden Mädels hatten wie gewohnt viel Spaß und zogen mit ihren Freundinnen herum, beide spielten #Werwölfe und hatten eine gute Zeit fast ohne Eltern. Besser geht es kaum.

    Danke an Christian und seine Familie und Helfer für die treusorgende Orga – wir möchten dieses Event nicht missen und sind voller Vorfreude aufs nächste Mal.