Beiträge von Wuschel im Thema „Halbzeit 2024 - Was nehmt ihr für euch das dem letzten halben Jahr mit?“

    Zum breiteren Spielegeschmack kamen auch noch mehr Spielegelegenheiten hinzu, so dass wir mehr Gruppen als jemals zuvor erleben. Neben dem Freundeskreis und bisherigen Spielereisen, Messe und Con Besuchen kamen dies Jahr noch eine weitere Spielerunde, ein Spielekreis im Dorf und im Juni sogar noch eine neue Runde in der Firma hinzu, so dass wir jetzt auch noch viel mehr Gelegenheiten zu ganz unterschiedlichen Spieleerlebnissen haben. Damit kommen sogar Partyspiele und Familienspiele viel öfter zum Einsatz als je zuvor..

    Ich finde ja in mehreren Gruppen und mit unterschiedlichen Leuten zu spielen eine absolute Bereicherung. Man kann viel unterschiedliches spielen und auch ausprobieren, man lernt hier und da mal neue Menschen kennen und wenn die eine Gruppe dein Lieblingsspiel nicht so gut fand, kannst du es immer noch in der einer anderen spielen.

    Meine Abneigung gegen Euros wächst auch immer weiter, nicht weil ich sie für schlechte Spiele halten würde, das tue ich nicht, aber sind einfach nicht so die Spielerfahrungen die ich im Moment suche. Als Informatiker liegt mir Optimieren zwar im Blut und ich mag effiziente Abläufen aber die Beschreibung "Emotionslos" von uf0mammut trifft es ganz gut. In Euros fehlen mir die Aufregenden Momente, die emotionale Verbindung, oft ist das dann doch ein angestrengtes durchexerzieren und es hält Leute dazu an viel nachzudenken um möglichst optimal zu spielen, was die Spiele dann einfach oft zu einer zähen Erfahrung verkommen lässt. Das ist natürlich nicht mit allen Mitspielern so, hab auch ein paar die wirklich flott sind, mit denen ich dann auch gerne mal ein Euro Spiele, aber ich erlebe es halt doch leider immer wieder, dass ich nem Downtime-David oder nem AP-Alex am Tisch sitze (Namen frei erfunden).


    Gleichzeitig hatte ich letzt auch ne Partie Wasserkraft, die ich super fand. Es gibt bei mir so ein paar selektive Euros die mir gefallen, das sind vor allem einigermaßen interaktive und halt irgendwie auch welche die ich schon kenne, neue Euros haben's oft schwer bei mir, A verfliegt mein Interesse an nem neuen Spiel fast komplett, wenn ich höre, dass es ein Euro ist und B denke ich mir danach "ich würde trotzdem lieber z.B. Brass spielen".

    Das Jahr ist halb rum, was sind so eure Erkenntnisse aus dem Jahr?


    Ich habe dieses Jahr z.B. mehr gemerkt, dass ich gerne lieber in die Tiefe als in die Breite spiele, so machen Blood on the Clocktower und Spirit Island fast die Hälfte meiner Spielzeit diese Jahr aus und beides sind Spiele, die extrem viel Varianz und Abwechslung bieten.


    Mit 13% der Partien hab ich dieses Jahr mehr zu zweit gespielt als ich dachte, was vor allem an Android: Netrunner liegt und daran, dass einer meiner häufigsten und motiviertesten Mitspieler sich mittlerweile nicht mehr weigert zu zweit zu spielen sondern das sogar gerne macht. Ich merke trotzdem für mich, dass zu zweit einfach nicht mein liebster Playercount ist.


    Mit 3% Solopartien hab ich doch mehr solo gespielt als erwartet, trotzdem waren das nur 10 Partien Eila and Something Shiny und 2 Partien Spirit Island, das Hauptaugenmerk liegt für mich weiterhin im Multiplayer.


    Trotzdem fallen mit sowohl bei Anzahl der Partien als auch bei der Spielzeit in etwa genau 50% meiner Partien/Spielzeit in den Bereich 5-15 Spieler und damit wird mir weiterhin bestätigt, dass ich einfach gerne mit vielen Leute spiele und da auch mittlerweile so mein Hauptaugenmerk liegt.


    Ich habe lediglich 39% meiner Sammlung mit meinem eigenen Exemplar spielen können und vermute auch im restlichen halben Jahr eher einige Spiele dieser 39% weiter zu spielen als alle restlichen 61%. Das heißt Ende des Jahres werde ich vermutlich noch weiter ausmisten weil ich merke, dass für mich weniger mehr ist.


    Ich habe 2 neue Spiele gekauft und 8 verkauft. Dazu hab ich eine Erweiterung auf Kickstarter gebackt und hier und da mal bissel Add-Ons und Sleeves gekauft. Weitere Spiele sind auf dem potentiellen Verkaufsstapel. Ich hab es nicht genau gegen gerechnet, aber da 3 der verkauften Spiele sehr teuer waren und mir insgesamt knapp über 500€ einbrachten bin ich mir relativ sicher finanziell im Plus zu sein und trotzdem habe ich wirklich viel gespielt.


    Insgesamt war ich noch nie so zufrieden mit mir selbst was das Brettspielhobby angeht seit ich Anfang 2021 wieder eingestiegen bin. Trotz Bemühungen immer etwas auszumisten ist die Sammlung doch stetig gewachsen und das machte mir Sorgen wo das hinführt. Genauso hat mich FOMO was Crowdfunding angeht doch immer mal wieder bekommen. Es tut so gut aus dem FOMO-Kreislauf raus zu sein und wieder nur Geld auszugeben wenn ich es möchte und nicht wenn ich denke, dass ich das jetzt muss weil ich sonst was verpasse. Es tut gut, dass die Sammlung abnimmt ohne, dass meine Spielzeit oder die Qualität meiner Spielzeit abnimmt.


    Wie war für euch das erste halbe Jahr? Was habt ihr daraus mitgenommen? Was erwartet ihr oder was erhofft ihr euch von der 2. Hälfte?