Beiträge von Fluxit im Thema „Wie am geschicktesten kündigen in kleiner Firma nach 15+ Jahren Betriebszugehörigkeit?“

    Meine Erfahrungen im Bekanntenkreis sind auch eher positiv. Man weiß nie, wie es wird, aber ich würde optimistisch drangehen. Wenn man von Anfang an kritisch reingeht, schaukelt sich das auch mal hoch.

    Ich würde mich an die allgemeine Regel halten: "Feedback gibt man, wenn es erwünscht ist." Objektiv kannst du sagen, dass du und das Unternehmen nicht mehr zusammen passen. Und dass du gerne dazu deine subjektiven Eindrücke mitteilen kannst, wenn das gewünscht ist. Dabei aufpassen, dass es nicht in "früher war alles besser" abrutscht, das will keiner hören und bringt nur selten weiter. Die Zeiten ändern sich.

    Und noch ein persönlicher Eindruck (mit dem ich direkt meine Regel oben breche ;)). Ich lese deine Beiträge im Forum interessiert, du wirst deinen Stil vermutlich kennen. Du neigst häufiger dazu, deiner Frust Luft zu lassen und das entsprechend zu formulieren. In deinem Beitrag oben ebenfalls. Ist legitim, ich sag nichts dagegen. Wenn ich in einer kündigenden Position wäre, würde ich mir aber anschauen, was ich erreichen möchte: Dass ich danach weiter gut behandelt würde? Dann würde ich inhaltlich Kritik formulieren, aber bei der emotionalen Betonung vorsichtig dosieren. Dass es danach für alle besser weitergeht? Dann würde ich lieber konkret Punkte benennen, wie sie gut laufen könnten, als mich über die Probleme aufzuregen. Das muss ja nicht mal was Großes sein. Bei meinem letzten Arbeitsgeber (ca. 500 Angestellte) gab es jeden Tag gratis Obst, fand ich super. Das wurde irgendwann eingestellt, was finanziell jetzt nicht so viel ausmacht, aber für mich ein Zeichen der fehlenden Wertschätzung war, die schon woanders angefangen hatte. Mein Kollege und ich haben danach selber gegen Spenden Obst bereitgestellt. Bei der Kündigung hab ich das angesprochen. Ein halbes Jahr später hatten alle wieder Obst. Ist natürlich jetzt was Kleines, aber manchmal kann man für Kollegen durchaus was rausholen.

    Und wie bei allen schwierigen Konversationen: Klar ausdrücken, durchatmen, ruhig und freundlich bleiben, und den Trost nicht vom Gegenüber erwarten, sondern bei seinen anderen sozialen Kontakten.