Beiträge von SpaceTrucker im Thema „Wie am geschicktesten kündigen in kleiner Firma nach 15+ Jahren Betriebszugehörigkeit?“

    Für mich zu sehr ein Fall von "kommt drauf an", mit zu vielen Unbekannten, die du sehr viel besser kennst, um eine Empfehlung aussprechen zu können. Deshalb einige Fragen, mehr für dich, als zum Beantworten hier:


    • Wie schwer ist es für dich, den neuen Job zu finden, mit dem du wieder zufrieden bist?
      • Wie gesucht ist dein Skillset - sucht gerade jeder deine Fähigkeiten, oder ist das eher Spezialwissen?
      • Was bringst du außer deinem Fachwissen mit deiner Seniorität noch mit?
      • Wie konkret bist du mit deinen Vorstellungen - irgendwo entspannt etwas programmieren, Sprache und Branche egal, ist sicher einfacher als wenn es ganz speziell die Stelle als Fachreferent für Cloud Solutions im Bereich Clean Energy sein muss.
      • Bist du fachlich auf dem aktuellsten Stand, oder auf dem Stand von vor 15 Jahren, der sich in deiner Firma leider nie geändert hat?
      • Wie sieht's mit dem Gehalt aus - wie wichtig ist es dir, wie leicht ist es eine Stelle mit einem Gehaltsniveau zu finden, mit dem du zufrieden bist?
      • Gibt es akzeptable Rückfallebenen? ("Im Zweifel kann ich mich immer noch da bewerben")
      • Wie geht es deiner Branche aktuell?
      • Wie sieht's konkret in deiner Gegend aus?
      • Wenn man sehr lange in einer Firma war, setzt man leicht manches Gewohnte als gegeben voraus, was anderswo überhaupt nicht gegeben ist - gibt es da bei dir etwas, was der neue Job auch haben muss?
      • Möchtest du wiederdas Gleiche machen, oder ist das eine Gelegenheit für einen inhaltlichen Wechsel?
    • Wie schlimm wäre es, den neuen Job nicht nahtlos anschließend anzutreten?
      • Wer finanziell eher auf Kante genäht lebt, Klassiker wäre der Alleinverdiener mit teurem Immobilienkredit, tut sich da sicher schwerer, als wenn man auch mal eine ganze Zeit mit etwas enger geschnalltem Gürtel vom Festgeldkonto oder einem zweiten Einkommen leben könnte, ohne davon graue Haare zu bekommen
      • Wie risikoaffin ist man generell - schläft man schlecht, wenn die Jobsuche zäh läuft?


    Noch ein paar weitere Gedanken:

    • Nach dem oder beim Kündigen professionell anzufragen ob man sich eventuell auch früher trennen könnte, kostet nichts. Eventuell fällt dir auch selbst ein realistisches Szenario ein, wie sich das arbeitgeberseitig reibungsarm umsetzen lässt
    • Vorwürfe oder Diskussionen zum Abschied würde ich vermeiden. das sind nicht mehr deine Probleme, lösen wirst du es vermutlich nicht (bzw. wenn du sie lösen könntest, hättest du das wohl schon getan), und hat stark das Potential für böses Blut. Feedback nur wenn es ehrlich jemand hören will (und wie immer nur als Ich-Botschaft). Den Wechsel einfach mit einer Neuorientierung oder Tapetenwechsel zu begründen ist nach so langer Zeit mehr als plausibel und damit völlig ausreichend - dazu ist es vor allem für beide Seiten gesichtswahrend (und ja auch nicht falsch). Selbst wenn jetzt manches doof ist, kann man sich vermutlich auch ehrlich für die vielen gesammelten Erfahrungen und die möglich gewordene persönliche Entwicklung bedanken.
    • Wenn's eklig wird: Klingt nach einer Firma, die sich freut, wenn jemand einen Betriebsrat ausruft. :S