Alles anzeigenSo, jetzt muss ich auch mal das Schwarmwissen anzapfen bei einer Sache, die mich seit Tagen um den Schlaf bringt...
Ich arbeite in einer kleinen Firma. Als ich vor über 15 Jahren dort angefangen habe, war ich der dritte Mitarbeiter. Mittlerweile sind wir knapp 20 Leute. Früher war das Arbeitsklima immer super. Flache Hierarchien, alle haben zusammen an einem Strang gezogen, man hat gemeinsam Sachen auf die Beine gestellt und Probleme gelöst.
Das hat sich mittlerweile (ungefähr seit Corona) komplett geändert. Niemand achtet mehr darauf, dass seine Sachen für andere benutzbar sind, wichtige Informationen fließen nicht mehr durch die Firma, Kollegen sind auf Ego-Trip und wollen Mini-Chefchen spielen, während der Ober-Chef über allem schwebt, überall mitreden will, aber immer weniger Ahnung von allen konkreten Dingen hat. Dabei hört er nur noch auf seine Favoriten, die immer "Ja und Amen" zu allen seinen Ideen sagen, aber hinter seinem Rücken mit am lautesten lästern. Langjährige Mitarbeiter, die ihm mal ehrlich die Meinung gesagt haben, sind dagegen dann in Zukunft immer mehr von Informationen abgeschnitten wurden.
Alles ist komplett unpersönlich geworden. Kommuniziert wird vorwiegend über Tickets in mehr oder weniger holprigem Englisch. Teils sind auch schon Sachen gründlich schief gelaufen, weil deutschen Anforderungen deutscher Kunden per interner Regel von uns auf englisch übersetzt worden sind, dabei missverständlich wurden, und dann falsch bearbeitet worden sind. Aber: Die Regeln sind heilig. Der unsinnige Formalismus wird immer mehr; dient ja auch manchen der eigenen Profilierung. Und statt Inhalten produzieren wir immer mehr heiße Luft. Wir erfinden lieber dreimal neue Regeln, um Mist zu Gold erklären zu können, als uns einmal zu überlegen, warum irgendwelche Ergebnisse nicht stimmen.
Ich bin mittlerweile zu dem Schluss gekommen bin, mir etwas Neues suchen zu müssen. Ich will wieder hinter dem stehen können, was ich mache, und dabei etwas bewegen können. (Und da bin ich nicht alleine. In diesem Jahr haben schon drei andere Kollegen gekündigt.) Jetzt habe ich mit Schrecken festgestellt, dass ich nach 15+ Jahren Betriebszugehörigkeit 6 Monate Kündigungsfrist habe, weil im Arbeitsvertrag drin steht, dass die gesetzlichen Regeln für beide Seiten gelten. Autsch.
Kollegen wurden nach ihrer Kündigung teilweise vom Chef nicht immer gut (oder zumindest mal professionell) behandelt. Einer Kollegin, die sich gegen psychischen Druck nicht richtig wehren konnte/wollte, wurde das Leben echt zur Hölle gemacht.
Was ist jetzt das Geschickteste für mich? Neue Firmen wollen wissen, wann man dort anfangen könnte. Wenn man denen sagt "in frühestens sechs Monaten", dann ist man doch uninteressant für alle, die jetzt neue Leute suchen. Direkt jetzt kündigen zum 31. Januar, auch ohne neuen Job? Gespräch mit dem Chef suchen?
Da ich komplett unschlüssig (außer der mittlerweile klaren Entscheidung, weg zu müssen), frage ich mal in die Runde: wie am geschicktesten vorgehen?
Ich hatte das vor kurzen auch - Kündigungsfrist nach ähnlicher zeit wie bei dir 6 Monate (noch dazu ZUM QUARTAL)
Was bei mir letztendlich 7,5 Monate waren.
Ich bin so vorgegangen - wollte nicht kündigen bevor ich was habe - war mir mit family zu unsicher
Daher was gesucht gefunden - gesagt ich komme zu X und versuche früher zu kommen
Das Früher wurde von der Firma abgelehnt - gab auch dumme Bemerkungen und Knatsch - wie du sagst
Das fand ich auch ein problem und habe viele Gespräche und Diskussionen geführt
Argumente - es gibt nur lose lose situation alle sind frostig und ich nicht produktiv - natürlich nicht so ganz deutlich androhen
Manche machen auch einfach krank aber das wollte ich nicht - wer jetzt nich mein Stil
Aber für die Argumente und Diskussionen konnte man einen Kompromiss vereinbaren - also anstatt 6 nur 3 monate
Aufhebungsvertrag hieß das dann - geht also natürlich rechtlich wenn es beide zustimmen
Daher musst du wissen ob du vorher was fest neues haben willst
Aber danach würde ich auf jeden Fall wohlwollende das druck kommt das Gespräch suchen und darin die Vorteile des Chefs herausstellen das er Gehalt spart und du eh nicht mehr motiviert bist und evtl Kompromiss 3 monate oder so
Wenn chefs logisch denken und es für sie die personelle Lage der firma hergibt gehen sie oft drauf ein denke ich
Wenn es Raschid wird kann man leider auch nicht mehr viel machen irgendwie das ist dann natürlich schaden
Hilft dir sicher jetzt nicht weiter groß - aber wollte nur ermuntern evtl in die Diskussion für einen Kompromiss zu gehen
Verstehe und kenne deine situation und wünsche dir daher viel kraft und ruhe fr die Entscheidungen die anstehen !