Beiträge von flousen im Thema „Das beste auf politischen Verhandlungen basierende Kriegsspiel aller Zeiten?“

    #OathCroniclesOfEmpireAndExile : Ich finde das Spiel einfach genial - hier ist "in den Rücken fallen" Programm, sowie auch Verhandlungen sind an der Tagesordnung. Dafür ist jedoch die strategische Tiefe nicht so groß und auch der "Dudes on a Map" Aspekt ist nicht ganz so stark, da man auch gewinnen kann, ohne Armeen zu besitzen und sich neben dem offensichtlichen Kampf auf der Karte auch noch eine Menge Metagame tut. Die ausliegenden Karten bevölkern die Welt auf eine wirklich vielseitige und thematische Art und Weise und man muss schon einen sinnvollen Plan entwickeln, um gewinnen zu können. Am Ende muss man jedoch häufig vor allem taktisch auf die aktuelle Spielsituation reagieren, um nicht zu verlieren und wieder eine neue Chance auf den Sieg zu erringen.

    Es hat für mich schon viel von Diplomacy, da man ständig verhandelt und neue Pläne schmiedet, es ist jedoch deutlich chaotischer und schneller und nicht so "tief" - dafür ist das "böse Blut" nicht so stark, wenn einen jemand verrät, da das ohnehin offensichtlicher und notwendiger Teil des Spiels ist

    Witzig, dass Oath hier auftaucht!

    Ich habe es vor einigen Monaten das erste Mal gespielt und bin mit der Erwartung rangegangen, dass es genau in diese - hier thematisierte - Kerbe schlägt. Davor hatte ich mich höchstens sporadisch damit befasst. Und hinterher, waren ich und drei (von vier) MitspielerInnen enttäuscht von dem Spiel, weil wir offenbar ähnliche Erwartungen hatten (ohne uns darüber ausgetauscht zu haben) und da einfach nichts rüber kam beim Spielen. Ja, Bündnisse sind möglich, fand aber niemand attraktiv außer mir (der Kanzler). Und so spielte sich das Spiel dann schon fast eurogamig herunter.


    Keine Ahnung, ob wir was falsch gemacht haben... Der Gastgeber, der das Spiel zuvor auch schon paarmal mehr gespielt hat, hat das zumindest nicht durchklingen lassen. 🤷🏽‍♂️

    Wir haben gleichzeitig geschrieben und einige Überschneidungen. :) gerade deine Ausführung zu TI finde ich erschreckend passend! Fällt mir schwer, dass zu bestätigen, weil es eine lange Zeit mein absolutes Lieblingsspiel war und ich dachte, dass es da noch länger bleibt. Aber genau diese Schwächen werden durch das bewusst werden der "Meta" immer deutlicher. 😢

    Gerade was den Kampf angeht habe ich auch mindestens zwei Personen in meiner Gruppe, die das richtig nervt, dass nie gekämpft wird. Und das liegt eben genau daran: kämpfen lohnt sich meistens für beide nicht (es sei denn du hast einen geheimen Auftrag, der genau diesen Angriff zum Ziel hat).


    Nagut, aber das soll ja auch keine TI Diskussion werden. 🙊

    Ach ja, diese Spiele faszinieren mich auch immer wieder. Für mich sind es "Event-Spiele", weil es eben mehr ist als nur ein Spiel aus dem Regal zu holen. Man trifft sich genau dafür und bereitet sich möglicherweise auch schon darauf vor.


    Was mir in der Liste fehlt ist #TwilightImperium4, aber vielleicht hat es einen Grund, dass es nicht auftaucht? Das war zumindest das erste, dass ich mir aus dieser Kategorie zugelegt habe. Damals habe ich von SUSD das Review Video gesehen, wo es sinngemäß hieß: "ist es realistisch, dass du TI 1x im Jahr auf den Tisch bringst? Dann kauf es dir!". In dem Jahr habe ich es 10x gespielt.

    Mittlerweile distanziere ich mich langsam von dem Spiel. Das liegt auch daran, dass zwei meiner liebsten Mitspieler durch einige Partien bei und mit einem Spieler, der schon über 100 Partien davon gespielt und auch schon in offiziellen Turnieren mitgemacht hat, eine Meta entstanden ist, die mir das Spiel ein wenig zerreißt.

    Edit: gerade gesehen, dass ich es offenbar einfach übersehen habe.


    Ohne alle zu kennen sticht #CosmicEncounter für mich hervor und würde von mir hier nicht genannt werden. Ein Spiel, dass ich und meine Freundin (und viele meiner Spielefreunde) lieben, aber das durch die deutlich geringere Spielzeit und den umso höheren Chaosfaktor sehr von den mir bekannten Vertretern in der Liste abweicht.


    #GoT haben wir uns diesem Jahr das erste Mal ausprobiert. Überall wird ja gefühlt davor gewarnt, wie sehr dieses Spiel Freundschaften bricht - dafür ging es bei uns ziemlich nett her (abgesehen von einem Konflikt, der mich und einen Mitspieler härter denn je aneinander gebracht hat 😁). Ich mochte es, weil die Diplomatie mehr im Fokus steht, aber gleichzeitig fehlte mir auch an Spieltiefe. Es soll aber schon irgendwann nochmal auf den Tisch kommen, dazu später mehr.


    #TwilightImperiumREX war meine Wahl, nachdem ich erfahren habe, dass das quasi die "Neuauflage" / das Retheme zu Dune war. Dune gefällt mir zwar optisch viel mehr, soll aber dafür nicht sehr übersichtlich sein und die deutsche Übersetzung ist offenbar unterirdisch. Das waren die Gründe, die mich zu TI REX gebracht haben. Das hat uns auch allen gut gefallen, ist mit ca. 4h Spielzeit auch gar nicht so lang und sticht durch die sehr unterschiedlichen Fähigkeiten hevor, die das Spiel ganz besonders beeinflussen. Außerdem spielen die Bündnisse hier eine sehr entscheidende Rolle. Das müssen wir auch auf jeden Fall noch öfter spielen, um tiefer in die Mechanik und Möglichkeiten einzudringen. Mein damaliger Sieg in meinem Bündnis kam sehr plötzlich und unerwartet.


    Nicht aufgeführt, aber ja doch noch passend, weil du #HereIStand aufgeführt hast ist #Elisabeth1 aka. #VirginQueen an das wir uns jetzt tatsächlich nächsten Monat das erste Mal ranwagen. Die Termine sind gesetzt, jetzt gilt es für alle die 44 Seiten Anleitung zu lesen und dann bin ich wirklich gespannt, ob wir diesen Berg gebändigt bekommen. Aber alleine auf den Versuch habe ich tierisch Bock, weil es mich schon fasziniert, was da alles an Spiel drin steckt.


    Es gibt nur einen Haken bei diesen Spielen: sie funktionieren kaum ohne Konflikte. Und so gut unsere Gruppe und ich selbst das auch immer händeln, desto mehr merke ich, dass ich manchmal da sitze und mich frage, warum ich mir diese schlechte oder unangenehme Stimmung gerade antue. Deswegen bin ich mir auch nicht sicher, ob GoT alsbald nochmal auf den Tisch kommt. Das Spiel ansich bietet mir zu wenig und dabei dann doch zu viel Konfliktpotential.


    Tja und da stehe ich gerade. Zwischen Faszination und Demut. Und bin gespannt, wie das mit Elisabeth I. wird! 😁