Beiträge von Neva Kee im Thema „Das beste auf politischen Verhandlungen basierende Kriegsspiel aller Zeiten?“

    Bei Diplomacy hatten wir auch Siege mit mehreren Partnern, wenn die sich einig waren. Ich weiß aber nicht mehr, ob die offiziellen Regeln das eigentlich hergeben.

    Für Unmut hat dann allerdings eine Partie gesorgt, bei der dann drei Partner plötzlich den gemeinsamen Sieg verkündet haben.

    Das fand der Rest der Spielgruppe dann schon irgendwie doof, weil es dadurch dann zu leicht wird, zu gewinnen...

    #Oath ist tatsächlich sehr Gruppen abhängig. Ich hatte auch schon eine Runde, wo das euromäßig heruntergespielt wurde - kann man machen, macht aber bei weiterm nicht so viel Spaß.
    Man könnte auch Diplomacy euromäßig und ohne Verhandlungen herunterspielen. Okay, das hätte den Unterschied, dass man alleine nicht gewinnen kann, aber es würde gehen. Dennoch geht ein gutes Stück vom Spiel verloren, wenn die Spieler nicht auch verhandeln.

    Das muss die Gruppe aber tun und es ergibt sich nicht von selbst.

    Ich hatte auch schon eine Runde #SiderealConfluence (eigentlich mehr oder weniger ein reines Verhandlungsspiel), bei der einmal zu Beginn des Spiels ein paar Handel vereinbart wurden - danach hieß es beinahe in jeder Runde: "So wie letzte Runde?" - das hat das Spiel natürlich etwas absurd werden lassen und keiner sonderlichen Spaß gemacht. "Funktioniert" hat es dennoch, mal abgesehen davon, dass es dabei Spieler gab, die keinen Handelspartner hatten und somit beinahe jede Runde leer ausgingen. Auch das war reines Gruppendenken...

    Ich fühle mich ehrlich gesagt gar nicht so kompetent darin, die genannten Spiele gegenüberzustellen, da ich ebenfalls nur wenige davon gespielt habe (aGoT, Diplomacy, TI3 und Cosmic Encounter). Leider kommen auch die genannten nur selten auf den Tisch, da meine aktuellen Gruppen, anders als früher, so aktiv konfrontative Spiele nicht so gerne mögen. Auch der mögliche hohe Frustfaktor und die Möglichkeit, dass Mitspielende "im Staub" chancenlos noch lange weiter mitspielen müssen, tragen nicht gerade dazu bei, dass die Spiele sich auf dem Tisch großer Beliebtheit erfreuen.

    Dennoch finde auch ich dieses Spiele immer wieder sehr faszinierend und ich suche immer nach Möglichkeiten, ein ähnliches Spielerlebnis zu haben und dennoch nicht solo spielen zu müssen ;)

    Von den vier gespielten wäre Diplomacy mein Favorit und danach aGoT, weil es so genial ist, verdeckte Züge zu machen und mit den anderen Parteien verhandeln zu müssen, während man gleichzeitig eigentlich an seinem eigenen fiesen Plan arbeitet und es absehbar ist, dass irgendwann jemand einem in den Rücken fällt.

    Daher kommen hier noch ein paar Vorschläge von Spielen, die grob in eine ähnliche Richtung gehen und, für mich zumindest, ein durchaus ähnliches Spielgefühl erzeugen:


    #OathCroniclesOfEmpireAndExile : Ich finde das Spiel einfach genial - hier ist "in den Rücken fallen" Programm, sowie auch Verhandlungen sind an der Tagesordnung. Dafür ist jedoch die strategische Tiefe nicht so groß und auch der "Dudes on a Map" Aspekt ist nicht ganz so stark, da man auch gewinnen kann, ohne Armeen zu besitzen und sich neben dem offensichtlichen Kampf auf der Karte auch noch eine Menge Metagame tut. Die ausliegenden Karten bevölkern die Welt auf eine wirklich vielseitige und thematische Art und Weise und man muss schon einen sinnvollen Plan entwickeln, um gewinnen zu können. Am Ende muss man jedoch häufig vor allem taktisch auf die aktuelle Spielsituation reagieren, um nicht zu verlieren und wieder eine neue Chance auf den Sieg zu erringen.

    Es hat für mich schon viel von Diplomacy, da man ständig verhandelt und neue Pläne schmiedet, es ist jedoch deutlich chaotischer und schneller und nicht so "tief" - dafür ist das "böse Blut" nicht so stark, wenn einen jemand verrät, da das ohnehin offensichtlicher und notwendiger Teil des Spiels ist.


    #StarCraftDasBrettspiel : Auch dieses Spiel hat eigentlich alle Elemente, die Du suchst - Strategie und Verhandlungen - allerdings ist es OOP und kaum zu bekommen und ich bin noch nicht bereit, mich von meinem zu trennen ;) - den einzigen Nachteil, den ich hier immer empfunden habe, ist, dass das Spiel irgendwie immer recht überraschend und schnell vorbei ist, während man eigentlich noch soooo viel vor hatte - das hat mich schon mehr als einmal etwas unbefriedigt zurückgelassen.


    Auch #Eclipse finde ich super - es fühlt sich für mich ein wenig wie eine abgespeckte, aber auch weniger frustige Variante von Twilight Imperium an. Es fehlen natürlich viele Elemente, die Twilight Imperium zu dem machen, was es ist, dafür hat Eclipse viele andere Vorteile: viel kürzere und knackigere Spielzeit, recht ausgeglichenes System, tolle Technologien und Rassen.


    Dann fällt mir noch #ChaosInDerAltenWelt ein - auch das Spiel finde ich fantastisch, selbst wenn ich es lange nicht auf dem Tisch hatte - auch hier muss man zum Teil zusammenarbeiten, damit niemand gewinnt und das Stellungsspiel auf der Karte ist durchaus wichtig und man muss ein wenig strategisch vorgehen. Leider ist auch das Out of Print.


    Und dann gibt es natürlich noch die ganzen "neumodischen" Area-Control Spiele, bei denen man kaum turtlen kann (Root, Rising Sun, Cthulhu Wars, etc.), aber ob die in Frage kommen, ist natürlich fraglich, aber die spielen sich dann schon deutlich anders, weil man zum Einen nicht so viel verhandelt und sich das Spielbrett so schnell wieder wandelt, dass man kaum sein Gebiet dauerhaft behält.