Beiträge von PowerPlant im Thema „Das beste auf politischen Verhandlungen basierende Kriegsspiel aller Zeiten?“

    persönlich denke ich, dass es viel fesselnder wäre, wenn das Spiel einen Mechanismus hätte, bei dem eine Allianz tatsächlich für beide Spieler vorteilhaft wäre.

    Auftritt: Rising Sun :)


    Der aktive Spieler wählt eine Aktion. Alle (!) Spieler machen diese Aktion, nur er bekommt die stärkere Ausführung dieser Aktion. Hat er einen Verbündeten, so bekommt dieser auch die stärkere Ausführung.

    Bei Diplomacy zum Beispiel geht es im Kern darum, jemanden zum richtigen Zeitpunkt zu hintergehen. Ist das für euch Teil des Spielspaßes oder eher ein Nachteil?

    110% Nachteil. Siehe Game of Thrones. Da ist Backstabbing vorprogrammiert, da du ohne Verbündete nicht vorwärts kommst, am eben aber nur einer gewinnen kann. Das ist für mich Unterhaltung von Vorgestern. Zu vergleichen mit einem billigen Horrorfilm: Du bist gar nicht mehr in der Story drin sondern wartest nur auf den nächsten Jumpscare. Diese Spiele tragen kein „ob“ in sich, sondern nur „wann“. Und das ist mir zu öde.


    Modernere Spiele gehen anders damit um. Da muss nicht zwingend ein Verräter dabei sein und das hält die Spannung hoch.


    PS: Das hat für mich auch Abgrundtief gekillt, da du anfangs noch dabei bist die Leute einzuschätzen. Da steht nicht fest ob ein Verräter dabei ist. Diese Spannung bricht an der 2. Hälfte komplett ein, weil dann garantiert mindestens einer dabei ist.


    Und das macht mal wieder New Angeles perfekt: 1. muss es nicht zwingend einen Verräter geben und 2. können mehrere gewinnen, sowohl gegen- als auch miteinander. Das alles sind nun keine Wargames, aber ich denke der Unterschied in der Mechanik ist klar.


    Rising Sun ist hier in der Mitte, weil sowohl Bündnisse als auch Verrat Mechaniken sind, statt nur bloße Versprechen.

    Vergiss #RisingSun nicht. Grund: Extrem einfache Regeln - das finde ich immer wichtig bei Verhandlungsspielen. Denn die Regeln müssen 100% sitzen, damit man vernünftig verhandeln kann.


    Darüber hinaus ist es wunderschön, die Spielzeit passt. Und Verrat ist hier eine Mechanik, kein Backstabbing. Denn ich persönlich mag Verhandlungen sehr, aber Take That bzw. Backstabbing so gar nicht. Eine Allianz zu brechen ist ja etwas anderes. Bei Rising Sun ist "Verrat" also eine Aktion, die dich gegnerische Einheiten durch deine austauschen lässt (die Einheiten begehen quasi den Verrat) und als Nebenprodukt löst sich dein Bündnis auf - ganz gleich ob derjenige Spieler davon betroffen war oder nicht.


    Das finde ich super. Denn "beschissen zu werden" verursacht immer schlechte Laune irgendwo. Kein schönes Gefühl.