Bei Diplomacy zum Beispiel geht es im Kern darum, jemanden zum richtigen Zeitpunkt zu hintergehen. Ist das für euch Teil des Spielspaßes oder eher ein Nachteil?
110% Nachteil. Siehe Game of Thrones. Da ist Backstabbing vorprogrammiert, da du ohne Verbündete nicht vorwärts kommst, am eben aber nur einer gewinnen kann. Das ist für mich Unterhaltung von Vorgestern. Zu vergleichen mit einem billigen Horrorfilm: Du bist gar nicht mehr in der Story drin sondern wartest nur auf den nächsten Jumpscare. Diese Spiele tragen kein „ob“ in sich, sondern nur „wann“. Und das ist mir zu öde.
Modernere Spiele gehen anders damit um. Da muss nicht zwingend ein Verräter dabei sein und das hält die Spannung hoch.
PS: Das hat für mich auch Abgrundtief gekillt, da du anfangs noch dabei bist die Leute einzuschätzen. Da steht nicht fest ob ein Verräter dabei ist. Diese Spannung bricht an der 2. Hälfte komplett ein, weil dann garantiert mindestens einer dabei ist.
Und das macht mal wieder New Angeles perfekt: 1. muss es nicht zwingend einen Verräter geben und 2. können mehrere gewinnen, sowohl gegen- als auch miteinander. Das alles sind nun keine Wargames, aber ich denke der Unterschied in der Mechanik ist klar.
Rising Sun ist hier in der Mitte, weil sowohl Bündnisse als auch Verrat Mechaniken sind, statt nur bloße Versprechen.