Beiträge von Bananenfischer im Thema „Wirtschaftliche Effekte von Großveranstaltungen“

    Hmmm...das die Stimmung so viel positiver ist als die Wochen zuvor merke ich nicht. Ich denke das gehört ebeso zu den wenig messbaren Auswirkungen und ist doch arg subjektiv.


    Messbar hingegen sind die hohen Ausgaben für Sicherheit und Kontrolle während der EM. Die trägt ja der Staat und damit die Allgemeinheit während die Einnahmen Privatwirtschaftlich generiert werden; klar arbeiten dort jede menge Menschen die dadurch ein Einkommen haben... meist aber ein schlechtes.

    Wie bereits geschrieben, so extrem hoch sind diese Ausgaben gar nicht, wenn man sie damit in Relation setzt, was der deutsche Staat im Jahr für Kulturförderung ausgibt. Den Vergleich "EM 650Mio" zu "öffentlichen Theatern 3,5 Milliarden" hatte ich ja schon gezogen. Ich find es immer lustig wie bei Sportevents die kostenfrage aufkommt, während bei andere Dinge wie Stadtfeste, Oktoberfest, Eventparadem immer der "Mehrwert für die Gesellschaft" im Mittelpunkt steht.

    Der deutsche Staat gibt tatsächlich sehr wenig für die öffentlichen Theater aus. Der weitaus größte Teil der öffentlichen Bezuschussung stammt aus den Landes - und regionalen Haushalten.

    Bei den 3,5 Milliarden Euro handelt es sich auch nicht um die öffentlichen Zuschüsse, sondern das Gesamtetat der Theater. Ca 83% Prozent davon sind öffentliche Zuschüsse, d.h. die korrekte Zahl in Deiner Argumentation wäre knapp unter 2,9 Milliarden.


    Statistik | Einnahmen der öffentlich finanzierten Theater (Musik- und Sprechtheater)
    Recherchieren beim Deutschen Musikinformationszentrum (miz)
    miz.org


    Und ganz ehrlich, wenn ich bedenke, dass ein zeitlich und lokal begrenztes Event mit 51 Events 22% der deutschlandweiten Ausgaben für Theater mit abertausenden von Vorstellungen entspricht, finde ich das eher erschreckend.


    Vor allem wenn man bedenkt, dass sich das Event eigentlich selbst tragen könnte, wenn man die Ausgabe und Einnahmen nicht so einseitig verteilen würde.