Beiträge von thomasd87 im Thema „Das beste Spiel des Jahrgangs, das es nicht auf die Longlist geschafft hat“

    Worauf beziehst du dich?

    Nicht nur ist die Jury seit ihrer neuen Besetzung nicht mehr auf der selben Linie wie vorher- sie ist für uns Verlage auch gefühlt dadurch noch intransparent geworden. Was wird ausgezeichnet? Warum? Was ist das Ziel? Ich finde das wurde von Jahr zu Jahr unklarer. Dann gab es ja immer wieder Vorwürfe, dass nur Spiele ausgezeichnet werden, die sich auch eh gut verkaufen, weil die Jury ja so Geld einnimmt und gar kein Interesse hat ein Spiel zu prämieren, was gut aber obskur ist.

    Ich finde die Arbeit der Jury extrem wertvoll, aber als Verlag sehr frustrierend.

    Ja, ich glaube auch nicht das das beste Spiel immer gewinnt, sondern eher ein (sehr) gutes Spiel das sich bestmöglichst verkaufen lässt. Aus Sicht der Kulturförderung ist das sogar dienlich (je mehr verkauft wird, desto größer ist die Verbreitung des Spiels - ob es gespielt wird ist noch eine andere Frage). Trotz der manchmal schwierigen Nachvollziehbarkeit finde ich die Arbeit auch sehr wichtig. Ich habe mal heute rückblickend die Ergebnisse der letzten 24 Jahre begutachtet und musste dabei feststellen, das vor allem bei den letzten 5 Jahren immer ein Spiel dabei ist das ich a) entweder selbst besitze oder b) mal bessessen habe (nicht immer das was ausgezeichnet wurde - die Empfehlungslisten sind für mich sogar fast gleich wertvoll wie die Gewinner die tatsächlich ausgezeichnet wurden). Aber die gehen ja auch sehr transparent damit um und sagen ja auch das die selbst bei ihren internen Abstimmungen alles andere als immer einig darüber sind welches Spiel nun gewinnen soll. Wie kann man vorher wissen, ob ein Brettspiel wirtschaftlich erfolgreich wird? Dazu könntest du ja vielleicht was sagen :D