Beiträge von Thygra im Thema „Das beste Spiel des Jahrgangs, das es nicht auf die Longlist geschafft hat“

    Ja, die Sichtweise auf Expertenspiele ist teilweise verzerrt - weil einfach eine Kategorie fehlt (eigentlich zwei): Einmal Spiele, deren Schwierigkeitsgrad (in Bezug auf das Lernen des Spiels) deutlich UNTER Cascadia liegt (ich denke da an Just One oder Micro Macro) und Spiele, deren Schwierigkeitsgrad deutlich über "einfachen" Expertenspielen liegt (wie Dwellings of Eldervale) - ich denke da an Trickerion, Inventions oder Arkwright). Also in etwa die 1-5-Skala, die es halt auch bei bgg gibt.

    Vielleicht interessiert es dich ja: Stefan Ducksch verwendet in seinem neuen Blog eine zusätzliche Kategorie "Könnerspiel", die er zwischen "Kennerspiel" und "Expertenspiel" einsortiert.

    Über ... - Ducksch spielt
    … mich Ich bin Stefan Ducksch aus Bielefeld. Seit 1993 veröffnetliche ich in Zeitungen und Zeitschriften, Hörfunk und Fernsehen Berichte über Brett- und…
    www.ducksch-spielt.de

    Das Spiel hat so viele handwerkliche eklatante Mängel und ich persönlich fand die Anleitung auch extrem verwirrend.

    Aus persönlichem Interesse und um diesen Thread nicht damit zu kapern: Vielleicht magst du mir mal eine PN schreiben, welche Stellen in der Anleitung du verwirrend findest!?

    Wenn ein Spieler 10 Feuer hat und er in der nächsten Runde als erster dran ist. Was mach ich dann mit meinen 15 Sonnen? Genau. Nichts.

    Wenn der Spieler außer 15 Sonnen nicht noch andere Symbole zur Verfügung hast, die er sinnvoll einsetzen kann, hat er schlecht gespielt.

    Ich frag mich dann wie die As D`Or Jury es mit nur 9 Jury-Mitgliedern schafft hunderte von Spielen in 4 Kategorien zu testen.

    Gibt es denn überhaupt offizielle Zahlen dazu, wie viele Spiele die dortige Jury getestet hat? Und gibt es auch Infos darüber, auf welche Weise die Jury die Spiele testet, damit man eine Idee davon erhält, ob sich das überhaupt miteinander vergleichen lässt?

    /:ninjad: by Elektro

    Das mag mal wieder #typischUnknowns klingen, aber wenn ich einen Preis für irgendwas ausgebe, müsste doch eigentlich definiert sein, für was der Preis ist.

    Ich finde nicht, dass man das genauer definieren muss als das, was aktuell bekannt ist.

    Eine vierte Kategorie würde niemanden schaden.

    Falsch. Sie würde einerseits viel zusätzlichen Aufwand benötigen, und Aufwand bedeutet - auch bei Ehrenamtlern - immer auch zusätzliche Kosten. Und sie würde bei der Zielgruppe dere Preise große Verwirrung auslösen, weil man ohne genauere Erklärung nicht intuitiv erkennen kann, inwiefern sich "Kennerspiel" und "Expertenspiel" überhaupt voneinander unterscheiden.

    Ja, die Sichtweise auf Expertenspiele ist teilweise verzerrt - weil einfach eine Kategorie fehlt (eigentlich zwei): Einmal Spiele, deren Schwierigkeitsgrad (in Bezug auf das Lernen des Spiels) deutlich UNTER Cascadia liegt (ich denke da an Just One oder Micro Macro) und Spiele, deren Schwierigkeitsgrad deutlich über "einfachen" Expertenspielen liegt (wie Dwellings of Eldervale) - ich denke da an Trickerion, Inventions oder Arkwright). Also in etwa die 1-5-Skala, die es halt auch bei bgg gibt.

    Man kann sich natürlich immer mehr und noch mehr Kategorien wünschen. Für Menschen, die sich intensiver mit Spielen beschäftigen, mag das auch sinnvoll sein. Deshalb gibt es ja Begriffe wie "gehobenes Familienspiel", "unteres Kennerspielniveau", "mittleres Kennerspiel", "gehobenes Kennerspiel" etc. Solche Schubladenformulierungen sind natürlich immer subjektiv, und wem das immer noch zu wenige Schubladen sind, der orientiert sich dann halt am BGG-Weight.

    Aber die Menschen, die die Zielgruppe der SdJ-Empfehlungen und -Nominierungen sind, die wären damit hoffnungslos überfordert. Denen reicht die 3 Preis-Kategorien völlig aus. Und deshalb fehlt beim SdJ auch keine Kategorie.

    Selbst die "muss verfügbar sein"-Regel, die ist ja nur allgemein bekannt. Aber steht meines nirgends.

    Auf der Webseite steht zumindest: "Das Spiel muss zum Zeitpunkt der Bewertung im Einzelhandel erhältlich sein, Prototypen, Handmuster oder Kleinstauflagen bewertet die Jury nicht."

    Was dabei "im Einzelhandel erhältlich" konkret bedeutet, steht dort zwar nicht, aber in der heutigen Zeit mit Exklusiv-Deals etc. wäre es auch vermessen, hier von der Jury noch konkrete Angaben zu fordern, weil sie sowieso nicht alle Sonderfälle abdecken könnten.

    Oder geht es darum, dass ihr als Verlage Spiele konkret auf den Preis ausrichtet? Wenn ja, ist das aus Deiner Sicht wirklich gut im Sinne des Kulturgutes Spiel? Also wollen wir eine Blaupause für Autoren und Verlage zur Erstellung eines Preisträgers? Haben wir nicht genau darüber diskutiert, als letztes Jahr erneut ein Plättchenlege-Spiel ausgezeichnet wurde?

    Man kann Spiele nicht konkret auf den Preis ausrichten. Man kann bestenfalls bei der Auswahl der Spiele für das Verlagsportfolio gezielt darauf achten, ob ein Spiel möglicherweise ins Beuteschema des Preises passen könnte. Und man kann seine Arbeit als Redaktionsmitglied bestmöglich machen, um der Jury möglichst keine Kritikpunkte zu bieten. Aber Letzteres mache ich sowieso für jedes Spiel, egal ob es ins Beuteschema der Jury passt oder nicht. Denn wir machen Spiele nicht für die Jury, sondern für die Spielenden.

    Es gibt auch keine Blaupausen für Autoren und Verlage, um Preisträger zu basteln.