Beiträge von H8Man im Thema „Perfektionismus in Eurogames“

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    Misst die Zeit, die ein Spieler braucht. Wenn er mit seinem Zug fertig ist, einfach weitergeben und auf die entsprechende Farbe drehen.

    Hihi, an den habe ich dabei auch gedacht. Wir haben sogar einen im Verein, aber irgendwie bin ich nie damit warm geworden. Vermutlich weil ich während der Züge der anderen lieber meinen eigenen Zug plane anstatt mich um den Würfel zu kümmern. Fairerweise muss man dazu sagen, dass ich mich mit der Bedienung des Würfels nie auseinander gesetzt habe.


    Allein die Idee fand / finde ich aber super lustig. :D

    Erst einmal bedeutet "grübeln", dass man sich im Kreis dreht und nicht zu einer Lösung kommt. Und genau da liegt auch schon ein Problem für viele, was hier auch schon angesprochen wurde. Es gibt Menschen, die versinken in einer Endlosspirale ohne zu merken, dass sie kein Stück voran kommen.


    brettundpad hat es sehr gut zusammengefasst. Es gibt zig Gründe und noch mehr verschiedene Menschen, die Varianten dieser Gründe "nutzen".


    Zitat von PowerPlant

    Warum macht man sich das Leben so schwer? Warum versucht man hochkomplexe Spiele zu 100% durchzurechnen?

    Was für dich schwer erscheint, ist für andere einfach. Dass es Spaß macht wurde ja bereits eingeworfen.

    Außerdem bezweifle ich, dass es viele Spieler gibt, die zu 100% durchrechnen. Meist ist doch so, dass man schlicht einen guten Zug machen will, was nicht zwingend der beste sein muss.


    Gegenfrage, wieso machen es sich die Sportler so schwer? Die könnten ja alle auf Hobby Niveau bleiben und hätten genau so viel Spaß... oder wäre es dann doch eher ein völlig anderes Spiel?


    Zitat von PowerPlant

    Auch das wird Spielen oft als Nachteil angelastet: „Ist komplett durchrechenbar“.

    Finde ich auch nicht gut und vor allem langweilig. Wenn ich nicht wirklich spielen und denken, sondern nur ein bisschen rechnen muss, dann fehlt mir hier das "Spiel".


    Zitat von PowerPlant

    Die Frage, die sich mir stellt ist: Warum sollte man das tun? Warum macht man sich aktiv den Spaß kaputt, nur weil es möglich ist?

    Wie oben schon (mehrfach) steht, macht es anderen halt Spaß. Ich bezweifle, dass Profi Schach Spieler deinen Gedanken auch nur ansatzweise mitgehen.


    Zitat von PowerPlant

    Ich spreche eher davon schon ordentlich zu spielen, aber eben auch Raum für Fehler zu lassen und sie zu akzeptieren.

    Komplexe Spiele werden für gewöhnlich nie perfekt gespielt, ganz besonders dann nicht, wenn sie interaktiv sind. Dementsprechend vermute ich, dass es für die meisten dieser Spieler nicht um den perfekten, sondern um einen guten Zug geht.


    Zitat von PowerPlant

    Wir haben bewusst in Kauf genommen, dass das System so komplex ist, dass wir es nicht fehlerfrei oder maximal effizient spielen werden. Und es hat eine Menge Spaß gemacht!

    Du wirst es nicht glauben, aber wir spielen immer bestmöglich, auch wenn das Spiel noch so komplex ist und es macht immer eine Menge Spaß!


    Zitat von PowerPlant

    „Wenn ich es schon spiele, dann will ich es zuvor zu 100% verstehen.“. Das ist in meinen Augen aus sportlicher und didaktischer Sicht nicht mit komplexen Spielen vereinbar.

    Ich würde jetzt dreist behaupten, dass es dabei rein um die Regelkenntnis geht und nicht um das Können. Und dann bin sehe ich das ganz genauso. Natürlich möchte ich alle Regeln kennen, wie sonst soll ich denn sinnvoll spielen? Ich spiele nicht des Spielens willen, sondern um mich mit einem System auseinanderzusetzen. Dazu muss ich es natürlich erstmal kennenlernen, sonst ergibt das keinen Sinn.


    Wargames, Magic, etc. mal außen vor. Ich kenne kein Spiel bei dem mich die Regeln überfordern. Das mag für andere sicherlich anders sein, aber selbst dann hat jeder in der Gruppe die Möglichkeit zu fragen und erinnert sich auch wieder daran, dass es ursprünglich erklärt wurde. Man muss ja nicht jede Regel perfekt im Kopf behalten, man muss sich nur merken, dass da etwas war. Ergo, ich frage nach.


    Zitat von PowerPlant

    Ärgert man sich am Ende über das eigene Versagen nicht perfekt gespielt zu haben - oder freut man sich über gesteigerte Punktzahlen, wenn man „automatisch“ durch den in Wiederholung und Erfahrung eingebauten Lerneffekt besser wird?

    Natürlich ärgere ich mich, wenn ich Fehler mache. Wenn ich mich über etwas ärgern darf, dann über meine eigenen Fehler. Aber das schließt doch die Freude über die Erfahrung nicht aus...?!


    es ist für mich Teil des Anspruchs, da unter Berücksichtigung eines normalen Spielflusses bestmöglich durchzunavigieren.

    Das ist für mich und so gut wie alle Mitspieler der wichtigste Punkt. Immer. Jeder darf und soll nachdenken und gut spielen dürfen, solange er das Spiel dabei nicht bricht. Das ist wie das Befahren einer Straße. Jeder weiß, dass er nicht zu schnell fahren soll, aber viele fahren auch zu langsam (was ebenfalls ein Bußgeld mit sich bringen kann).


    Ich habe mir schon oft jemanden am Tisch gewünscht, der einfach nur die Zeit von jedem Spieler notiert. Da würden sich so einige wundern und außerdem kann man dann ggf. auch die Frage stellen, ob der eine Punkt 15 Min. mehr Zeit rechtfertigt (vor allem, wenn der Spieler mit deutlich mehr als nur 1 Punkt gewonnen hat). Oder ganz dreist, wir rechnen Punkte pro Zeit. Ich fände das höchst interessant und auch ziemlich witzig.



    Zitat von Wuschel

    Downtime-Joes

    :D :lachwein: