Beiträge von Sternenfahrer im Thema „Interaktion und Planbarkeit“

    Warbear,


    ein bißchen ist das natürlich so, wie wenn es in vier Wochen Sahara-Urlaub einmal genieselt hat, man erzählt nur das, und nicht den vielen Sonnenschein.
    Also, von Hunderten von Spielerunden in meinem Leben sind das Ausnahmen, wo z.B. "Pärchenspieler" am Tisch sitzen - aber: Sie kommen vor. Vor allem bei - aus meiner Sicht - "wenig Spielern".
    Witzigerweise ist man dann oft selbst als Vielspieler a) in der Minderheit und b) muß man sich, wenn man das Verhalten kommentiert, auch noch Sprüche wie "Willst Du etwa gewinnen? Beim Spielen geht es doch nur um die Gemeinschaft!" anhören... :)


    Ich persönlich habe so wenig Vielspieler in meinem Bekanntenkreis, daß ich auch hier und da mit solchen "wenig Spielern" spielen muß, wenn ich überhaupt spielen will. Tja.

    Zitat

    Original von ravn
    (...)
    Einzig blöd empfinde ich es nur, wenn Interaktion ausgenutzt wird, um Elemente ins Spiel zu bringen, die mit dem aktuellen Spiel nichts zu tun haben und zwischen Spiel und Wirklichkeit keine Trennlinie gezogen werden kann. Unausgesprochene Beispiele: "Ich greife Dich an, weil Mitspielerin XYZ mir sympathischer ist und Du eh blöd bist!" / "Ich klaue bei Dir, weil Du sowieso immer gewinnst!" / "Du hast mich beim letzten Spiel hintergegangen, jetzt zahle ich es Dir zurück!" / "Ach ist doch egal, mir macht das Spiel eh keinen Spass!"(...)


    Das ist keine Interaktion, das ist "Spiel verderben", und da kann man mich mal ganz schön sauer erleben.

    Naja, die Frage ist da für mich eher die, ob die Interaktion meiner Spieler planbar ist. D.h., spielen alle am Tisch "auf Sieg" oder gibt es welche, die ihre Züge "einfach so" machen? Weil das eine Plättchen bunter ist, als das andere? Weil sie ihre Freundin nie angreifen würden ("Natürlich, mein Schatz, hier hast Du die drei Erz, die Du noch für Deine Stadt brauchst, wenn Du mir dafür bitte ein Schaf gibst?")? Usw. usf.


    Ansonsten macht mir Spaß, zu überlegen, welche Strategie (welchen PLAN) die anderen Spieler verfolgen und meine Taktik darauf abzustimmen. Daher empfinde ich auch Spiele wie AGRICOLA oder RFTG als interaktiv. Daher empfinde ich DOMINON als langweilig, weil andere Spieler ja auch nur zufällig meine Aktionen beeinflussen (zwar haben sie den Dieb in ihrem Stapel, aber wann der kommt können sie genausowenig beeinflussen wie ich, ob ich dann einen Burggraben habe...).